Hätt' ich ein Lied, ein kleines Lied,
könnt ich beschreiben, was geschieht,
könnte dir sagen, wie’s mir geht,
wie’s um mich steht.
Hätt' ich ein Lied, nur ein kleines Lied, eins,
das dich wärmt und dich wiegt,
eins mit Verstand und viel Plaisir,
ich säng es dir.

Ich sänge vom Wind, vom Sturm und vom Regen,
ich sänge vom Meer, wo sich die Wellen bewegen,
vom Himmel, der blau über allem erstrahlt,
und von der Sonne, die immerzu prahlt.
Ich sänge von Schiffen und ihren Matrosen,
von heiter beschwingten und ahnungslosen,
die in Bordellen nach Liebe suchen
und am Ende auf Gott und die Frauen fluchen.

Hätt' ich ein Lied, nur ein kleines Lied,
ich teilte dir so gerne mit,
dass ich so oft auf hoher See
vor Heimweh vergeh.
Hätt' ich ein Lied, dies kleine Lied,
eins, das sich wärmend an dich schmiegt,
ich machte dich so gerne froh,
Liebe brennt lichterloh.

Ich sänge vom Wald, von Blumen und Bäumen,
von dunklen Nächten und endlosen Träumen,
ich säng von dem Kind, das immerzu weint,
weil Vater und Mutter nicht mehr vereint.
Ich sänge von Kirchen und von Kathedralen,
die ihren Reichtum mit Ablass bezahlen,
ich sänge von Männern mit Schnaps in der Hand
und von den Häusern, die abgebrannt.

Hätt' ich ein Lied, ein kleines Lied,
das machte jetzt den Unterschied,
ich könnte singen und wär frei,
komm, hilf mir dabei.
Hätt' ich ein Lied, nur ein kleines Lied,
das in den Nächten bei dir liegt,
ich setzte mich gleich ans Klavier
und säng es dir.


© Ulrich Kusenberg


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