Die Regentropfen prasselten so heftig auf den Asphalt, dass selbst die Blätter der Baumkronen sie
nicht abhalten konnten. Ein paar Scheinwerfer tauchten in der Dunkelheit auf wie ein paar
Katzenaugen. Doch fuhren sie nicht geradeaus, wie man es von einem Auto erwarten würde.
Quietschend und mit einem Knall kam das Auto an einem Baum zum stehen.
„Argh … Verdammt ...“, stöhnte der Fahrer und fasste sich an die Stirn.
Für einen kurzen Moment betrachtete er seine blutverschmierten Finger, sofern es der eine noch
leuchtende Scheinwerfer es erlaubte.
„Verdammt, verdammt, verdammt.“, fluchte der Mann und öffnete beinahe panisch die Fahrertür,
um aus dem Auto zu springen.
Ein weiteres paar Scheinwerfer erschien in der ferne und nährte sich zügig dem Unfallort.
„Nein, nein, nein.“, murmelte der Mann panischer werdend und verließ den Unfallort, um in den
Wald hinein zu laufen. Er stolperte über Äste, Steine und natürliche, aber kleine Erderhebungen.
Ein kleines Loch, in welches er hinein trat, brachte ihn zu Fall. Er warf einen Blick zurück und sah
durch die Bäume hindurch, wie die Scheinwerfer zum stehen kam.
„Verdammt“, flüsterte er zu sich selbst und rappelte sich wieder auf.
Er warf nochmals einen Blick über die Schulter und sah zwei Silhouetten aus dem Auto stiegen. Es
schien, als hätte die eine Silhouette ein Gewehr in der Hand.
„Weit kann er noch nicht gekommen sein.“, brummte der ältere Anzugträger und schaltete die
Taschenlampe ein.
„Meine Pauline wird dann den Rest erledigen, hehe.“, sagte der jüngere Anzugträger.
„Dazu müssen wir ihn erst einmal finden ... also halt deine Pauline noch im Zaume.“, sagte der Alte
und leuchtete mit der Taschenlampe in den Wald.
Panisch und mehr von der Angst getrieben als ihm lieb war, stolperte er immer tiefer in den Wald
hinein, ohne zu merken, dass er im Kreis herum irrte.
Ein kurzes aufzucken eines Blitzes erhellte für den Bruchteil einer Sekunde die Umgebung und er
blieb erschrocken stehen,
„Nein, bitte nicht. Ich … ich ge … gebe … bitte ...“, stammelte er, während er in den Lauf eines Gewehres sah.

Peng


© Jens Goldenbaum


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