„Tatsächlich, Señor Thiago Conzales hat sein Wort gehalten“, sagte Ralph Haasen zu seiner Frau Cornelia, als er den Brief mit der Einladung zur Hirschjagd nach Argentinien in der Hand hielt.

Thiago Conzales, der argentinische Edelsteinhändler und langjährige Geschäftspartner der Edelsteindynastie Haasen aus Allenbach im Hunsrück, hatte bei seinem letzten Geschäftsbesuch beiläufig eine Einladung nach Argentinien angedeutet. Ohne eine vergleichende Bewertung auszusprechen, begutachteten Señor Conzales und seine Privatsekretärin Señora Valentina Parretz damals die Trophäen der Hunsrückhirsche in Haasens Jagdzimmer.

„Da fahren wir zusammen hin“, sagte Haasen zu seiner Frau, „und Basti kommt auch mit. Dass lassen wir uns nicht entgehen.“
Tango Argentino
„Tatsächlich, Señor Thiago Conzales hat sein Wort gehalten“, sagte Ralph Haasen zu seiner Frau Cornelia, als er den Brief mit der Einladung zur Hirschjagd nach Argentinien in der Hand hielt.

Thiago Conzales, der argentinische Edelsteinhändler und langjährige Geschäftspartner der Edelsteindynastie Haasen aus Allenbach im Hunsrück, hatte bei seinem letzten Geschäftsbesuch beiläufig eine Einladung nach Argentinien angedeutet. Ohne eine vergleichende Bewertung auszusprechen, begutachteten Señor Conzales und seine Privatsekretärin Señora Valentina Parretz damals die Trophäen der Hunsrückhirsche in Haasens Jagdzimmer.

„Da fahren wir zusammen hin“, sagte Haasen zu seiner Frau, „und Basti kommt auch mit. Dass lassen wir uns nicht entgehen.“
„Argentinien, das ist doch am anderen Ende der Welt. Wollen wir uns das wirklich antun?“, fragte Cornelia, „und wenn wir fahren, dann sollten wir auch die Freundin unseres Sohnes mitnehmen. Dann hänge ich nicht alleine her-um, wenn ihr in der Pampa eure Hirsche sucht.“
„Daran soll’s nicht liegen. Stefanie kann von mir aus mit. Ich rufe gleich Basti an. Heute Abend besprechen wir die Sache gemeinsam.“

Am Abend, als Sebastian und seine Freundin Stefanie über die Jagdeinladung nach Argentinien informiert waren, telefonierte Haasen mit Señor Conzales. Das Gespräch dauerte fast eine Stunde. Weit über die ersten organisatorischen Belange hinaus, schwärmte Señor Conzales von seinen Ländereien in den Bergen von Patago-nien und den guten Rothirschen.

„Also im April nächstes Jahr fliegen wir nach Argentinien“, sagte Ralph und öffnete eine weitere Flasche Châteauneuf-du-Pape.
„Cornelia und Stefanie bekommen zu Weihnachten das, was noch an passender Bekleidung fehlt und wir Basti, wir kümmern uns um das Wesentliche“, entschied Ralph kurzerhand und prostete der Runde zu.
„Auf Argentinien“, wiederholten alle den Toast.

Señora Valentina Parretz, Conzales Privatsekretärin, wartete bereits mit einem Schildchen “Familie Haasen” in der Lounge am Airport Punta Arenas. Die graziöse Argentinierin wäre den deutschen Männern bestimmt auch ohne das Schild aufgefallen.

„Señor Conzales bittet um Entschuldigung, dass er nicht selbst kommen konnte“, sagte Valentina bei der Begrüßung. Ein netter junger Indio kümmerte sich sogleich um das Gepäck und brachte die Koffer zum wartenden Kleinbus.

In einem Tal, nahe bei einem klaren Fluss, erreichte der Kleinbus nach knapp zwei Stunden Fahrt die Estancia Conzales. Das herrschaftliche Anwesen der Familie Conzales beeindruckte die deutschen Gäste durch Architektur und Größe. Auch Interieur und die weitläufigen, parkähnlichen Außenanlagen deuteten auf unermesslichen Reichtum und Luxus hin.

Señor Thiago Conzales kam mit seiner attraktiven Frau Camila die Freitreppe vor dem Eingang des Herrenhauses zur Begrüßung herab. Mit ausgestreckten Armen und den Worten:
„Buenas tardes, liebe Freunde. Bienvenidos, herzlich willkommen“, wurden die Gäste aus Deutschland in einer Sprachmischung aus Spanisch und Deutsch empfangen.

Nach einem Begrüßungscocktail begleitete Thiago Conzales die Haasens zum Gästehaus und sagte:
„Ruhen Sie sich bitte auf Ihren Zimmern etwas aus. Wir feiern heute Abend Begrüßung. Morgen früh beginnen wir mit der Jagd. Dann werden wir die Hemden solange nicht wech-seln, bis die Hirsche geschossen sind. Hasta luego.“

Der musikalische Folklorepotpourri am Abend begann mit einem an die Gaucho-Tradition anknüpfenden Payada - eine Art indianischer Schuhplattler. Ein Pifilka-Solo, dessen heller Klang ursprünglich aus Menschenknochen ge-fertigten Instrumenten ertönte, beendete die Show, bevor ein feudales Essen serviert wurde.

Nach dem Essen spielte ein Quartett Tangomusik. Schon bei den ersten Takten forderte Señor Thiago Conzales Frau Haasen zum argentinischen Tango auf. Ralph tanzte, der Etikette entsprechend, mit Señora Conzales. Ein forscher Compañero machte sich sogleich an Stefanie heran. Etwas verlegen wurde Sebastian, als Valentina Parretz ihm die erotischen Tangoschritte sichtlich amüsiert zu erklären versuchte.

Zunehmend floss Champagner und Wein durch die Kehlen der illustren Gesellschaft. Mit Argwohn beobachtete Cornelia die Fortschritte ihres Mannes beim argentinischen Tango mit Valentina. Fast schon eine Stunde verbrachten beide zusammen auf der Tanzfläche. Señor Conzales konzentrierte ebenfalls seine Blicke immer öfter auf die freizügigen Tanzschritte seiner Sekretärin. In Conzales Gesichtszügen war dabei ein Anflug von Missbilligung nicht zu übersehen. Noch vor Mitternacht ergriff Thiago Conzales das Wort und sagte:
„Liebe Freunde, der Zauber des Tangos raubt uns Geist und Kraft – es ist wunderbar. Aber denken sie an die starken Hirsche, die morgen auf uns warten. Die Señoras haben das Glück sich morgen am Pool entspannen zu können – wir Jäger haben das Glück auf den Rücken der Pferde den Hirschen zu folgen. Bei Sonnenaufgang treffen wir uns vor dem Jagdhaus. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Nacht. Hasta mañana.“

Cornelia und Stefanie konnten und wollten ihre Verstimmung über Valentinas ausschweifende Nachhilfestunden in Tango Argentino nicht verbergen. In den Betten der feudalen Schlaf-zimmer blieben Ralph und Basti somit nur der Traum von der heißblütigen Señora.

Nach drei Tagen erfolgreicher Jagd kehrte die Jagdkorona zur Estancia Conzales zurück. Ralph und Sebastian hatten beide einen hoch-kapitalen Hirsch erlegen können. Zur Feier des Jagderfolges wurde eine Party ausgerichtet – aber ohne Tanzmusik. Ralphs Blicke suchten wiederholt Valentinas rassige Augen – der ar-gentinische Tango hatte ihm nachhaltig den Kopf verdreht.

Zurück in Allenbach wartete eine Menge Arbeit auf die Haasens. Es dauerte einige Tage bis Ralph sich bei Señor Conzales telefonisch für die Einladung, den Jagderfolg und die schönen Tage auf der Estancia nochmals bedankte. Auf den anstehenden geschäftlichen Besuch der Edelsteinbörse in Idar-Oberstein reflektierend, sagte Haasen:
„Señor Conzales, ich würde es sehr gerne sehen, wenn sie bei mir auf einen guten Hirsch jagen würden.“
„Danke Señor Haasen. Ich werde es versuchen, doch die Geschäfte haben Vorrang. Bevor ich nach Idar-Oberstein komme, werde ich mit ihnen sprechen. Auf Wiedersehen.“

Ein wunderschöner Altweibersommer beglückte schon über eine Woche die Menschen im Huns-rück. In den kalten Nächten brunfteten die ersten Rothirsche – besser konnten die Rahmenbedingungen für den Besuch der Gäste aus Ar-gentinien nicht sein.

Ralph Haasen war schon frühzeitig nach Frankfurt aufgebrochen, um dort Señor Conzales mit seiner Frau Camila und Señora Valentina Parretz vom Flughafen abzuholen. Mit den Gästen in Allenbach angekommen, entschuldigte Haasen sich etwas verlegen wegen den vergleichsweise spartanischen Gästezimmern in seinem Haus.
„Das gefällt uns hier sehr gut“, sagte Señora Camila Conzales,
„in den Betten werden wir ja bestimmt nicht viel liegen.“
„Ja, wir wollen mit Ihnen einige schöne Tage verbringen. Und im Jagdhaus werden wir ein Fest feiern – ob wir einen Hirsch bekommen oder nicht.“
„Herr Haasen, denken Sie auch an unsere Geschäfte. Die Auktion ist bereits übermorgen. Wir sollten uns vorher besprechen.“
„Natürlich, erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Morgen nach dem Frühansitz haben wir Zeit bis zum Abend. Danach versuchen wir es wieder auf den Hirsch.
Die Auktion übermorgen wird gegen 16:00 Uhr beendet sein. Wenn wir wollen, können wir am Abend einen weiteren Ansitz einplanen. Am Freitag fahren wir schon nachmittags auf die Jagdhütte. Unser Sohn wird dort mit Stefanie alles arrangieren. Mein Berufsjäger, Tobias Kunze, kommt mit seiner Frau Sandra. Sie wer-den einen original Idar-Obersteiner Spießbraten für uns auf dem Holzfeuer drehen. Der ehemalige Präsident der Edelsteinbörse sowie der Forstdirektor haben ihr Kommen mit ihren Damen bereits zugesagt.
„Sie haben gut geplant Herr Haasen. Vielen Dank für Ihre Mühe. Wir freuen uns, bei Ihnen zu sein.“

Alles verlief zur Zufriedenheit der argentinischen Gäste. Einer zünftigen Feier im Jagdhaus stand nichts mehr im Wege – nur der Hirsch fehlte noch.

Am frühen Freitagnachmittag trafen Cornelia und Ralph mit ihren argentinischen Gästen beim Jagdhaus ein. Das schöne Wetter erlaubte einen weiten Blick hinweg über die Zinnen der Wildenburg. Im Schatten der mächtigen Eichen hatte ein Cateringservice vor der Hütte ein Buffet mit einer Kuchenauswahl neben einer zünftig dekorierten Tafel aufgebaut. Der Hauptraum des Jagdhauses wurde bereits von einem bren-nenden Kaminfeuer erhitzt. Durch die weit geöffneten Fenster drang unaufdringlich leise Jagdhornmusik nach draußen.

„Das ist sehr romantisch hier“, sagte Señora Valentina Parretz zu Haasen, als ihr Chef und Frau Haasen mit den anderen Gästen in ein Ge-spräch über Rohdiamanten verwickelt waren.
„Ja, hier kann man es gut aushalten. Und in solch netter Gesellschaft fehlt eigentlich nicht mehr viel zum Glücklichsein.“
„Vielleicht noch Tangomusik“, scherzte Valentina mit einem Blick, der Ralph durch Mark und Bein ging.“
„Lassen Sie sich überraschen“, antwortete Ralph und zog aus seiner Jackentasche eine CD soweit heraus, dass Valentina das Label mit dem Tango tanzenden Paar gerade erkennen konnte.

Die Stimmung der Gäste wurde durch reichlichen Genuss des Grauen Burgunders von der Nahe immer ausgelassener. Der bereits über dem großen Holzkohlenfeuer herrlich duftende Spießbraten fand bei den argentinischen Gästen großes Interesse. Wiederholt musste Kunze erläutern, welches Fleisch mit welchen Gewürzen zu diesem vielversprechenden Braten auf den Spieß gesteckt wurde. Bereitwillig erklärte der Berufsjäger und Hobbykoch die wichtigsten Details, ohne es zu versäumen auf geheime Nuancen hinzuweisen, die ein original Idar-Obersteiner Spießbratenessen zu einem einmaligen Genuss werden lassen.
Neben weiteren Anekdoten erzählte Kunze den aufmerksam lauschenden Gästen auch die Geschichte vom Schwarzen Peter:
„Hier bei Allenbach lebte der Tagedieb und Köhler Peter Petri – ein Kumpan des Schinderhannes. Man nannte ihn den Schwarzen Pe-ter. Den Namen bekam er nicht nur, weil er Köhler war, sondern weil er das Kartenspiel Schwarzer Peter im Zuchthaus erfand. Sehen Sie liebe Gäste, auch der Hunsrück hat heraus-ragende Persönlichkeiten.“

Nach dem opulenten Mahl war noch reichlich Spießbraten übrig. Kunze arrangierte eine dekorative Platte so, dass bei entsprechendem Appetit die Gäste sich eine frische Scheibe mit dem dabei liegenden, scharfen Küchenmesser abschneiden konnten – denn Spießbraten schmeckt kalt aufgeschnitten ebenfalls vorzüglich.

Tanzmusik hatte schon lange die Jagdhornklänge aus dem BOSE-CD-Player abgelöst, als die Gesellschaft, ob der Frische der beginnenden Nacht, ihre angeregten Gespräche im Foyer und Kaminzimmer des Jagdhauses fortsetzten. Ralph, vom Tanzen vor dem flackernden Kaminfeuer bereits transpirierend, sah sich veranlasst die Anzugsordnung aufzuheben und zog sein Jackett aus. Mit den Worten:
„Darauf habe ich schon gewartet“, folgte der Forstdirektor sogleich dem Zeichen für die An-zugserleichterung.

Señor Conzales nutzte die nun ertönende, anmutige Rumbamusik, um mit Cornelia zu tan-zen. Als hätten alle darauf gewartet, füllte sich sogleich die kleine Freifläche vor dem Kamin. Die ausgelassene Stimmung erreichte ihren Höhepunkt, als Ralph erneut das Wort ergriff:
„Jetzt tanzen wir Tango. Lieber Thiago, wie sagten Sie so treffend auf Ihrer Estancia? Der Zauber des Tangos raubt uns Geist und Kraft – es ist wunderbar. Das wollen wir doch auch mal hier im Hunsrück erleben.“

Applaus füllte den Raum zu dem Rhythmus des ersten Tangos, den Ralph und Valentina noch etwas verhalten den stimmungsgeladenen Gästen präsentierten.

Señor Conzales schien von dieser Einlage nicht sonderlich begeistert zu sein. Nur seine Rolle als Gast zwang ihn, sich der Gaudi nicht zu verschließen. Mit Cornelia tanzte er einen Tango mit traditionellen Tanzschritten wie in der Tanzschule.

Ralph hatte sich mit Valentina bereits ins Foyer getanzt. Er konnte seine Gefühle nicht länger unausgesprochen lassen und flüsterte ihr zu:
„Du machst mich verrückt. Wie Du mit mir tanzt, glaube ich, dass wir uns mehr geben sollten.“
„Oh Señor, was meinen Sie damit?“
„Lass uns nach draußen gehen, Du machst mich verrückt.“

Ralph nahm Valentina bei der Hand und zog sie zum Ausgang - willig folgte ihm die rassige Schönheit. Vor der Tür umarmten sie sich leidenschaftlich - Ralph war nicht mehr in der Lage seine Gier nach dieser Frau zu kontrollieren. Valentina folgte Ralph hinter das Jagdhaus, bereit ebenfalls eine Befriedigung ihrer Lust zu erfahren.

Danach, als Ralph und Valentina in die tobende Partygesellschaft zurückkehrten, schien niemand ihre Abwesenheit bemerkt zu haben. Mit einem schlechten Gewissen tanzte Ralph mit seiner Frau Cornelia, die offensichtlich von dem Verlauf des Abends nicht sonderlich begeistert war.
„Wo warst du solange mit der deiner Tänzerin?“, wollte Cornelia dann doch von ihm wissen.
„Wir haben etwas frische Luft geschnappt. Es ist ja richtig heiß hier im Haus.“
„Frische Luft! Señor Conzales sieht das aber bestimmt anders und ich glaube auch nicht an deinen Frischluftbedarf.“
„Verderb uns nicht den Abend Cornelia. Lass uns doch etwas Spaß haben. Du tanzt den Tango übrigens verdammt sexy“, flüsterte Ralph und versuchte die Stimmung seiner Frau etwas anzuheben.

Total erschöpft begrüßten die Gäste den ruhigen Sound der Musik, der von der CD wieder-gegeben wurde, die Sebastian soeben in den Recorder gesteckt hatte. Eng umschlungen tanzte er mit Stefanie. Nur noch der Forstdirektor mit seiner Gattin bewegten sich kaum wahrnehmbar zum Rhythmus des Blues. Die ausgelassene Stimmung der letzten Stunden forderte ihren Tribut. Der ehemalige Präsident der Edelsteinbörse war der Erste, der sich verabschiedete und mit dem bereitstehenden Shut-tle die Heimfahrt antreten wollte.

„Wo ist denn Señora Parretz?“, fragte er, weil er sich mit seiner Frau von der famosen Tango-tänzerin verabschieden wollte. Ratlosigkeit machte sich in der Runde der müden Partygäste breit. Tobias Kunze und Basti begannen sogleich nach ihr zu suchen.
„Ich hole die starke Taschenlampe aus dem Auto“, entschied Ralph.
„Valentina hat sich bestimmt etwas verlaufen. Sie kann ja nicht weit weg sein.“
Alle Männer waren mittlerweile um das Haus herum verteilt und suchten rufend nach Valentina Parretz – ohne Erfolg.
„Wir müssen die Polizei verständigen“, riet Ralphs Frau Cornelia.
„Frau Parretz hat einiges getrunken. Wir dürfen das Risiko nicht eingehen, dass sie hilflos irgendwo im Wald umherirrt.“
„Ja, das sollten wir tun. Was denken Sie Señor Conzales?“
„Ich habe keine Erklärung für ihr Ver-schwinden. Kann uns die Polizei denn helfen?“
„Die Polizei vielleicht nicht, aber wir bekommen dann Unterstützung durch die Männer der Feuerwehr, die helfen uns Valentina zu finden.“

Gerade wollte Ralph Haasen die Polizeidienststelle über die vermisste Frau informieren, als Basti und der Berufsjäger völlig aufgelöst ins Haus stürmten.
„Sie ist tot. Erstochen, ganz brutal erstochen. Wir haben sie in den Hecken unterhalb des Forstweges gefunden.“

Nach dieser schockierenden Nachricht waren die Partygäste fast wieder nüchtern. Eine Zeit-lang herrschte betroffenes Schweigen. Der leise Blues aus dem CD-Player wirkte in dieser Szene eher aufdringlich. Haasen war der erste der sich regte. Er ging zu dem Stuhl über dem seine Jacke hing, fischte das Handy aus der Innentasche heraus und verständigte die Polizei.

Mit einem Großaufgebot an Beamten traf die Polizei beim Jagdhaus ein. Haasen schilderte kurz den Verlauf des Abends und begleitete die Ermittler, die von Kunze zur Leiche geführt wurden.

„Die Frau wurde mit einem Messer erstochen. Der Täter wusste genau, wo er hin stechen musste. Sie war wohl gleich tot“, beurteilte Hauptkommissar Tiltges vorab die Todesursache.
„Wir werden bald Genaueres wissen. Haben Sie etwas bemerkt, was uns helfen könnte“, fragte der Hauptkommissar.
„Nein, wir sind ratlos. Es war ein schöner Abend. Keiner kann sich dieses Verbrechen er-klären.“
„Den Mörder haben wir gleich, es war kein Fremder, das sagt mir mein Bauch“, murmelte Tiltges vor sich hin und verfügte eine erste Anhörung aller Gäste.

Schon am frühen Morgen war ...


© Hans-Peter Lorang


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Beschreibung des Autors zu "Tango Argentino"

Leseprobe (Manuskript)aus meiner Hochwälder Kurzkrimiserie Teil II

"Mordsdelikte unter dem Erbeskopf"




Kommentare zu "Tango Argentino"

Re: Tango Argentino

Autor: Schmusekatze   Datum: 15.10.2013 9:17 Uhr

Kommentar: fortsetzung?

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