Asselwan Freundschaft, Liebe, Pferde,Magie
Ich träumte. Jedenfalls musste es so sein, denn das letzte an das ich mich erinnern konnte war, dass ich am Abend schlafen gegangen war. Aber es fühlte sich nicht an wie ein Traum. Ich stand in einer Halle neben neun anderen Mädchen aufgereiht und sah mich um. Alles sah sehr edel aus… Marmor Fußboden, hohe weiße Wände, ein Kronleuchter und an der Wand ein Wappen. Ich kam mir in meiner grau weiß karierten Schlafanzughose reichlich fehl am Platz vor. Plötzlich stand eine Frau unter dem Wappen. Sie trug eine lange, weiße Robe und sah uns einfach nur an. Ihre dunkelgrauen Haare hingen seidig glänzend über ihre Schultern. Sie sah altmodisch aus… fast schon magisch und das dicke, in braunes Leder gebundene Buch in ihren Händen verstärkte diesen Eindruck noch. Ohne irgendeine Form der Begrüßung schritt sie auf das erste Mädchen der Reihe zu. Freundlich lächelnd sagte sie: „Hallo Klara. Ich möchte dich etwas fragen. Wie geht es mir?“ Klara sah sie verwirrt an. „Woher soll ich das wissen?“ fragte sie zögerlich. „Bin ich eher fröhlich oder traurig?“ fragte die seltsame Frau. „Fröhlich?“ sagte Klara sichtlich durcheinander. Ich ertappte mich dabei, dass ich nickte. Klaras Antwort war sinnvoll. Es gab nichts an dieser Frau was nicht auf einen gut gelaunten, positiven Menschen schließen ließ. Seltsamerweise stellte die Frau allen Mädchen in der Reihe die gleiche Frage und natürlich entschieden sich alle für fröhlich. Außer das Mädchen, das zwei Plätze neben mir, also an achter Stelle der Reihe stand. Sie hatte kurze, sehr glatte schwarze Haare und blaue Augen mit denen sie die Frau lange ansah. „eher traurig.“ sagte sie dann. Die grauhaarige schrieb mit ausdrucksloser Miene etwas in ihr Buch und ging weiter. Auch das blonde Mädchen neben mir entschied sich für fröhlich und dann stand die seltsame Frau vor mir. „und?“ fragte sie. „Fröhlich oder traurig?“ Ich sah ihr direkt in die Augen. Da fiel mir erst ihre sehr ungewöhnliche Farbe auf. Ich sah sowohl braune, als auch blaue, grüne und graue Anteile in ihnen die aber alle zu einer einzigen Neuen Farbe verschmolzen waren, welche nicht zu definieren war. Ein freundlicher Glanz lag auf ihrem Blick. Doch plötzlich war es als würde ich in ihren Augen versinken. Weit hinter diesem fröhlichen Glanz funkelte es zornig. Konnte das sein? Doch was hatte ich zu verlieren es war ja nur ein Traum. „Sie sind nicht fröhlich. Aber auch nicht traurig. Sie sind… wütend… und genervt.“ sagte ich ein wenig schüchtern. Sie zog die Augenbrauen hoch, was mich sehr verunsicherte und schrieb dann wieder etwas in das altmodische Buch. Das letzte was ich sah was ihr mehrfarbiger, prüfender Blick. Dann wachte ich auf.







1.

Als ich die Augen aufschlug war es bereits hell. Das war zwar nichts ungewöhnliches dafür dass Sommerferien waren aber ich fühlte mich als hätte ich nicht wirklich geschlafen. Ich war verwirrt und müde aber wollte den Samstag nutzen. Also stand ich dennoch auf und schlurfte ins Bad. Ich sah auf die Uhr. Halb elf schon! Schnell sprang ich unter die Dusche und zog mich dann an. Als ich eine halbe Stunde später zum Frühstück kam, sah Mama grade die Post durch. Ein Brief war auffallend groß. Mama zog ihn aus dem Stapel. Der Umschlag war mit einer verschnörkelten Handschrift beschrieben. Meine Mutter öffnete ihn und las. Ihre Auge flogen über die Zeilen und ich spürte ihre Verwirrung so deutlich als wäre es meine eigene. Dann sah sie mich an. „Michelle sieh dir diesen Brief an.“ sagte sie und reichte mir ganz langsam das Blatt ohne dabei von meinem Gesicht wegzusehen. Mir wurde mulmig. Ich nahm ihn an. Auch der Brief selbst war mit der gleichen Handschrift geschrieben. Asselwan stand als Absender darauf. Andächtig begann ich zu lesen.

Liebe Michelle,
dies ist eine Einladung für ein Stipendium für das Mädcheninternat Asselwan, wir wollen dich einladen dir die Schule anzusehen und zu entscheide, ob du nach den Sommerferien nach Asselwan kommen willst. Komm doch direkt morgen vorbei

Liebe Grüße
Milenia Blivver (Schulleitug)

Ich ließ den Brief sinken. Etwas seltsam war er ja doch. Eine neue Schule? Wieso? Mama sah mich immernoch an. „Hast du dich heimlich für ein Stipendium beworben? Fragte sie streng. „Nein.“ sagte ich ehrlich. Mama sah mich forschend an. „Komisch. Dann ist das wohl eine Verwechslung ich ruf da später mal an.“ Dann räumte sie die Post beiseite damit wir Frühstücken konnten. Nach dem Essen saß ich wieder in meinem Zimmer. „Asselwan...“ murmelte ich, weil ich dieses seltsame Wort irgendwo her kannte. Plötzlich fiel es mir ein, wie ein Blitz zuckte ein Bild durch meinen Kopf. Es war aus meinem Traum. An der großen Wand der Halle hatte ein Wappen gehangen. Darauf hatte in großen goldenen Lettern Mädchengymnasium Asselwan gestanden. Aber das konnte doch nicht sein… Den ganzen Tag wollte mir die Schule nicht aus dem Kopf gehen. Ich hatte keine Ahnung wieso grade ich dieses Stipendium bekommen hate und schon gar nicht, wieso es von einer Schule kam die ich im Traum gesehen hatte. Ich war ein ziemlich fantasievoller Mensch und so war ich bald in meiner Traumwelt über magische Traumzeremonien versunken. Als meine Mutter mir am Abend erzählte dass das Stipendium rechtmäßig hier gelandet war und mich fragte, ob ich mir die Schule ansehen wollte war ich so von meinen Vorstellungen gefesselt dass ich zustimmte.

Als ich am nächsten Morgen aufstand, galt mein erster Gedanke der Schulbesichtigung. Ich stand auf, verfing mich dabei in der Decke und stolperte. Ich ging ins Bad und machte mich fertig. Als ich mich anzog, verfing ich mich in den Beinen meiner Jeans, stolperte und fing mich grade noch rechtzeitig ab. Ich stolperte und fing mich grade noch rechtzeitig ab.
„Na aufgeregt?“ fragte Papa als wir losfuhren und ich nickte. Meine Kehle war wie zugeschnürt. Wir fuhren ca vier Stunden. Ich sah aus dem Fenster und hörte Musik. Die Gegend wurde immer ländlicher und wir fuhren vorbei an einem See. Plötzlich tauchten die Gipfel eines Schlosses auf. Wir fuhren über eine Anhöhe und dann sah ich um das Schloss herum verschiedene Häuser, einen Turm mit einer Kuppel und schräg hinter dem Schloss eine Reitanlage. Mein Herz schlug höher. War das Asselwan? Tatsächlich hielten wir vor dem Tor. Ein viereckiges Schild hing an den Eisenstäben. Per aspera ad astra stand darauf und darunter Asselwan. Von allen vier Kanten des Schildes gingen gemalte verschnörkelte Säulen ab. Wie Feuer, Wasser, Pflanzen und Wind. Welches Element würde ich wohl sein? Fragte ich mich. Früher in den Spielen mit meiner besten Freundin hatte ich meistens Feuerzauberer gespielt. Feuer faszinierte mich aber ich hatte auch Angst davor. Mit Wind und Pflanzen hatte ich eigentlich nichts zu tun. Vom Sternzeichen her war ich Fische also Wasser. Aber im Wasser fühlte ich mich nie so richtig wohl. Ich fürchtete mich fast panisch davor komplett in Wasser unterzutauchen. An einer der Steinsäulen des Tors hing ein weiteres Schild. Gymnasiales Mädcheninternat Asselwan Mein Herz pochte immer lauter und dann öffnete sich das Tor und wir fuhren ein. Das Tor schloss sich wieder und wir stiegen aus. Ich sah mich um. An den vier großen Häsuern mit je drei Etagen prankten Wappen über den Türen: Flamme, Wassertropfen, Blume oder Wolke. Über jedem einzelnen Fenster war ein kleines Zeichen das bei jedem Haus und jeder Etage anders war. Bei dem Haus mit der Flamme waren es beispielsweise ein Schaf mit langen gedrehten Hörnern ganz oben, darunter ein Mann mit Pfeil und Bogen und im Erdgeschoss ein Löwe. Auch meine Eltern sahen sich um. Ich spürte dass es ihnen gefiel. Wir gingen durch das große Eingangstor des Schlosses. Ich erstarrte. Wir standen in einer Eingangshalle. Einer großen Halle mit hohen weißen Wänden und einem großen Leuchter an der Decke. Der Boden war aus Marmor und an der Wand hing ein großes goldenes Wappen mit der Aufschrift Mädcheninternat Asselwan.
Das konnte nicht wahr sein das war unmöglich…
Meine Eltern gingen direkt auf die Frau zu die unter dem Wappen stand. Sie bemerkten mein Zögern nicht und so musste ich ihnen wohl oder übel folgen. Die Frau kam ebenfalls auf uns zu und ich sah ihr ins Gesicht. Sie trug ganz normale Kleidung: Eine weiße Bluse und einen schwarzen Rock aber ihre Augen waren unverwechselbar. Ein Misch aus rot, grün, grau und blau. Sie warf mir einen bedeutsamen Blick zu und wandte sich dann an meine Eltern. „Guten Tag mein Name ist Milenia Blivver ich bin die Schulleiterin. Haben sie Fragen zum Internat?“ Meine Eltern gaben ihr die Hand. „Ist die Schule hier in diesem Schloss?“ fragte Mama. Frau Blivver nickte. „Im Schloss sind unten die Cafeteria und die Hausaufgabenbetreuung und oben die Unterrichtsräume. Sehen sie sich ruhig um.“ sagte Frau Blivver und meine Eltern eilten zu meiner Verwunderung davon ohne sich nach mir umzusehen. „Hallo Michelle.“ wandte sich die Frau an mich. „Hallo.“ gab ich zurück. „Komm wir setzen uns damit wir in Ruhe reden können.“ Frau Blivver führte mich in einen kleinen Raum in dem ein Sofa, ein kleiner Tisch und ein Schreibtisch standen. Wir setzten uns auf das Sofa und die Schulleiterin sah mich an. „Erkennst du mich?“ fragte sie. Verblüfft nickte ich. „Wie kann das sein?“ fragte ich leise. „Nun ja Asselwan ist kein gewöhnliches Internat. Wir suchen in den Ferien geeignete Mädchen aus, die wir einladen nach den Ferien die Schule zu besuchen. Aber nur wenn sie unsere Bedingungen erfüllen.“ „und wieso habe grade ich eine Einladung bekommen?“ fragte ich andächtig. Das ganze kam mir vor wie ein weiterer Traum. „Du hast sehr viel Fantasie und glaubst an Magie. Außerdem siehst und fühlst du Dinge die die meisten Menschen nicht wahrnehmen würden. Besonders viel Magie wird in den Nächten der Phänomene verteilt. In der Nacht deines Traumes standen die Planeten seit langer Zeit wieder in der alle in einer Reihe. Manche Mädchen werden in diese magischen Familien reingeboren und andere erhalten die Magie erst durch so ein Ereignis. Immer wieder gibt es auch Ausnahmen… und du bist so eine besonders mächtige Ausnahme liebe Michelle. Deshalb auch das Stipendium.“ „Ich?“ hauchte ich. „Ja.“ sie nickte. „Asselwan ist dazu da den Mädchen beizubringen wie man mit dieser Magie umgeht. Das können sie zuhause nicht lernen. Hier werden neben den normalen Schulfächern je nach Element die speziellen Fähigkeiten trainiert.“ „Was für Fähigkeiten denn zum Beispiel?“ „Feuermädchen können Feuer entfachen und formen, außerdem sind sie extrem sportlich. Pflanzenmädchen können Pflanzen wachsen lassen und sind wunderschöne Tänzerinnen. Windmädchen können Wind erzeugen und sind sehr musikalisch und die Wassermädchen können Wasser fließen lassen, spüren und bewegen. Sie schwimmen sehr gut und sind extrem hilfsbereit.“ „gibt es keine magischen Jungs?“ fragte ich und merkte dann wie dumm das klang. Frau Blivver lachte. „Asselwan hat eine Partnerschule namens Golosia. Dort sind die Jungs untergebracht. Allerdings erhalten Männer ihre magischen Fähigkeiten erst viel später. Aber Golosia bereitet sie darauf vor.“ ich nickte. „Aber weiter über Asselwan. Es gibt wie in jeder normalen Schule auch normale Aufgaben wie von den Elementen übernommen werden: Die Feuermädchen bilden sämtliche Sportmannschaften, die Pflanzenmädchen kümmern sich um den Schulgarten, die Windmädchen bilden das Schulorchester und die Wassermädchen kümmern sich um die Tiere und jedes Jahr sind zwei von ihnen unsere Heilerinnen. Aus Erfahrung weiß ich dass es meistens zwei aus der Fische-Etage sind. Fische sind Einfühlsam und manchmal können sie sogar Gedanken oder Gefühle lesen. Das kommt aber wenn überhaupt nur einmal pro Jahrgang vor.“ Sie sah mich fest an. „ich?“ flüsterte ich. „Ja. Und du bist ein Wassermädchen.“ Aha. Also doch Wasser. „Du bist etwas besonderes Michelle und wir würden uns freuen wenn du auf unsere Schule kommen würdest.“ ich nickte langsam. „sehr gern.“ hauchte ich. Ich war beeindruckt von diesem Ort, den Menschen und der Bedeutung dieser Schule. Frau Blivver zeigte mir das Schloss, die Wohnhäuser und den Hof. Ich erfuhr dass es drei Häuser pro Element gab: Siebt- und Achtklässler zusammen, Neunt- und Zehntklässler und Elft- und Zwölftklässler. Die Schulleiterin erzählte mir dass jedes Mädchen aus dem jüngeren Jahrgang eine Patin aus dem älteren. Sie zeigte mir auch die Unterrichtsräume, die Bungalows in denen die Aufgaben koordiniert wurden und das Häuschen der Heilerinnen. Auch die Sternwarte im Turm und die Reitanlage sah ich mir an und auf dem Weg nachhause brummte mir der Kopf. Aber mir war klar: Ich wollte in einer Woche nach Asselwan.









































2. Ein neues Leben

Als ich eine Woche später endlich im Auto saß kribbelte alles in mir vor Aufregung. Ich sah mir die Landschaft an und knetete nervös meine Hände. Etliche Pferdeanhänger fuhren an uns vorbei und ich lächelte. Wie es wohl werden würde auf Asselwan? Endlich, nach vier langen Stunden sah ich die Türme Asselwans. Nun wurde mir doch etwas mulmig. Ein vier Stunden entferntes Internat war doch etwas ganz anderes als eine Klassenfahrt. Meine Stimmung änderte sich jedoch als wir erneut vor dem große Tor hielten und ich nun wusste dass per aspera ad astra Latein war und Durch Schwierigkeiten zum Erfolg hieß. Das große Tor schwang auf und wir fuhren ein. Im Hof wartete bereits Frau Blivver. Um sie herum wuselte eine Schar aufgeregter Mädchen mit Koffern und Taschen. Sie begrüßte uns und wies mir den Weg in einer der Häuser. In der Eingangshalle des Tropfenhauses sah ich mich erst einmal um. Sie war ähnlich wie die des Schlosses. Zwei große geschwungene Treppen führten nach oben, sie waren mit Aquamarinblauem Teppich belegt und umrahmten die Tür zum Gemeinschaftsraum. Auf den grauen Sofas lagen blaue Kissen und auch die Vorhänge und Tischdecken waren blau. Eine Frau kam auf mich zu. „Hallo. Emilia Neu ich bin die Hausmutter und deine Ansprechpartnerin hier. Wer bist du?“ fragte sie mich freundlich. „Michelle Reinecke.“ sagte ich. Die Frau notierte sich etwas. „Das ist Alexa.“ stellte sie ein hübsches dunkelhaariges Mädchen neben sich vor. „Sie ist deine Patin aus der zehnten Klasse und eine unserer Heilerinnen.“ Ich nickte. Alexa nahm mich und meine Eltern mit auf mein Zimmer. Ich hatte mir Internatszimmer immer klein, notdürftig eingerichtet und nicht mehr ganz im besten Zustand vorgestellt aber dieses Zimmer war groß und durch zwei Fenster sehr hell und offen. Es hatte drei Betten und je einen Kleiderschrank, eine Kommode und einen Nachttisch. Außerdem schloss sich ein Bad mit Dusche, Badewanne, Waschbecken, Toilette und einer Kommode an. Das Bett in der Ecke war bereits mit Gepäck belegt und so nahm ich das unter dem Fenster. Alexa zeigte mir kurz alles und brachte dann meine Eltern zu Frau Neu weil diese etwas fragen wollten. Ich begann auszupacken. Als ich grade dabei war meinen Nachttisch mit den wichtigsten Dingen zu dekorieren, öffnete sich die Tür und ein Mädchen kam ins Zimmer. Ich erkannte sie sofort: Es war das Mädchen aus meinem Traum. Das mit dem kurzen schwarzen Pferdeschwanz und den auffällig blauen Augen. „Hi.“ sagte sie und lächelte freundlich. „Bist du meine Zimmergenossin?“ fragte sie dann. „Jap.“ nickte ich. „Ich bin Michelle.“ sagte ich. „Cora.“ antwortete sie. „Du bist doch die, die Frau Blivvers Gefühle so haargenau wahrnehmen konnte oder?“ ich nickte. „Du hattest auch diesen Traum?“ „Ja.“ bestätigte Cora. „Du warst auch ziemlich gut.“ „Ja aber das hatte nichts mit Musik zu tun… Ich dachte wenn sie so fröhlich tut und dann fragt… Ich kann die kann die Gefühle der Menschen nicht lesen… manchmal spüre ich wenn es jemandem schlecht geht aber… mehr auch nicht...“ sie schüttelte den Kopf. Dann sah sie mich nachdenklich an. „Es gibt da eine Legende…


Ein Mädchen, es kann lesen wie es dir geht
sobald sie sich am rechten Ort hat eingelebt
sie großes Schicksal wird erfahren
zwei Tiere hat sie als Begleiter schwarz und weiß
Erfolg wird sie verleben durch Freude und durch Fleiß.
Doch niemals wird sie Hochmut zeigen
immer freundlich lieb und nett
Sie hat das Bedürfnis sich zu kümmern
um Mensch um dir um alle gleich“

sagte sie aufwendig auf „Ich glaube das bist du.“ sagte sie noch bevor ich fragen konnte wieso sie mir das erzählte.“Ich?!“ fragte ich verblüfft „Ja… du kannst lesen wie es den Menschen geht, der Ort könnte Schloss Asselwan sein. Ich kenne dich erst seit...“ sie sah auf die Uhr „drei Minuten.“ schloss sie dann und grinste schräg. Dann wurde sie wieder ernst. „Aber ich weiß dass du niemals hochmütig sein würdest und du dich gerne um andere kümmerst.“ sie machte eine Pause… „uuuund ich weiß rein zufällig dass das Pferd das dir zugeteilt wurde Schneeweiß ist.“ Ich sah sie zweifelnd an. Woher wusste sie das alles? „Egal jetzt.“ sagte Cora und lächelte freundlich. „Ich will aber nicht besonders sein.“ protestierte ich doch Cora hörte mir schon gar nicht mehr zu. Sie stellte grade ein gerahmtes Bild von sich selbst mit einem braunen Pony. Sie bemerkte offenbar meinen Blick. „Das ist Schoko. Er war mein Pflegepony im Reiturlaub.“ Ich nickte. „Kannst du auch reiten?“ Ich nickte wieder. „Ich würde sagen ich bin schon fortgeschritten aber noch lange kein Experte.“ ich lachte. In diesem Moment kamen meine Eltern wieder herein. „Das finde ich nicht gut dass die Kinder hier am ersten Abend schon eine Party feiern morgen ist Schule.“ regte meine Mutter sich bei meinem Vater auf. “Beruhige dich es ist nur ein Kennlernfest bis halb zehn.“ sagte mein Vater. Mama sah zwar nicht sehr überzeugt aus, sagte aber nichts mehr. „Wir gehen jetzt.“ sagte mein Vater, dann fiel sein Blick auf Cora. „Ah deine Zimmergenossin ist ja auch schon da.“ Ich nickte. „Schreib uns mal.“ Mama wischte sich verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel. Ich schluckte. Papa sagte: „Pass auf dich auf und ruf mal an.“ dann umarmte er mich. Mama gab mir noch einen Kuss dann verließen sie das Zimmer. Ich ließ mich auf mein Bett fallen. Ich brauchte Ablenkung. Da hörte ich ein wiehern. Ich sah aus dem Fenster auf den Stall und die Weide wo eine wunderschöne Schimmelstute stand und mich aus dunklen Augen direkt anzusehen schien. Ich fasste einen Entschluss und ging zum Schrank um mir meine Reitsachen anzuziehen. Cora sah auf. „Gehst du zum Stall?“ ich nickte „Möchtest du mitkommen?“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich richte mich hier erstmal weiter ein und komme später nach.“ Ich nickte und verließ das Zimmer.








Auf der Treppe stieß ich fast mit zwei Mädchen zusammen. „Ist ja nicht mein Pech sagte die größere, blonde grade zu der anderen. „Entschuldigung kann ich hier kurz vorbei?“ fragte ich. Das kleinere Mädchen mit den Kastanienbraunen Haaren und den grünen Augen ging sofort ein Stück nach hinten. Die Blonde musterte mich abschätzig. „Ich wollte sowieso grade zu Fiona gehen.“ sagte sie dann und stolzierte davon. Ich hatte keine Ahnung wer Fiona war aber das blonde Mädchen war mir auf jeden Fall nicht sonderlich sympathisch gewesen. „Danke dass du mich vor Soraja gerettet hast.“ hörte ich das andere Mädchen hinter mir und drehte mich um. „Kein Problem.“ sie grinste. „Ich bin Michelle. Aus der Fische-Etage.“ stellte ich mich vor und grinste auch. „Alina.“ lächelte sie. „Aus dem Krebs- Stockwerk.“ sie machte eine Pause und verdrehte die Augen. „Und ich hasse es mit ihr auf einem Zimmer zu sein.“ Das verstand ich gut. „Lass uns doch zu Frau Neu gehen und fragen ob du wechseln kannst.“ „Einverstanden.“ Alina lachte. Ich sah sie an. Sie war so anders als Cora… ich kannte zwar beide noch nicht sonderlich lange aber Cora wirkte eher ruhig und vernünftig und ein wenig so wie ich… eher zurückhaltend. Auch wenn ich das Gefühl hatte sie brauchte noch länger als ich um aufzublühen. Alina schien damit kein Problem zu haben. Sie wirkte aufgeweckt und fröhlich und als wäre sie immer zu Späßen aufgelegt. Alinas Blick fiel auf meine Reitkleidung. „Du gehst zum Stall?!“ Ich nickte. „Warte ich zieh mich um und komm dann gleich mit.“ freute Alina sich. Als wir zehn Minuten später, jetzt beide in Reitkleidung vor Frau Neu standen schüttelte sie den Kopf. „Tut mir leid.“ in ihrer Stimme lag ehrliches Bedauern. „Fast alle Zimmer sind schon mit vier Mädchen besetzt obwohl wir eigentlich am meisten Dreierzimmer wollten.“ Sie schüttelte erneut den Kopf. Ich runzelte die Stirn. „Kann Alina nicht einfach zu uns ziehen? Wir sind nur zu zweit und haben noch ein Bett frei. Fische-Etage Zimmer 3.“ Frau Neu sah ihre Liste durch. „Das müsste gehen. Wir machen mal eine Ausnahme wegen der Sternzeichen.“ Sie zwinkerte uns zu. „Danke!“ Alina fiel mir spontan um den Hals.
Draußen auf dem Platz wo viele Mädchen sich von ihren Eltern verabschiedeten. Wir bogen am Schloss ab und es wurde ruhiger. Ich atmete tief ein. Wie ich diesen Geruch liebte! Dann standen wir vor dem roten Backsteinstall. Einige hübsche Pferdeköpfe sahen über die halbhohen Boxentüren. „Ich gehe auf der Liste mal nach unseren Pferden gucken.“ sagte Alina und verschwand im Stall. Ich ging zu der Weide rüber die ich von meinem Fenster gesehen hatte. Die weiße Stute kam direkt auf mich zu. Ich streichelte ihre Nase und sie legte mir vertrauensvoll de Kopf auf die Schulter. „Gute Wahl Aurora.“ hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah eine Frau. Sie hatte langes, seidig glänzendes schwarzes Haar und tiefblaue Augen. „Hallo...“ sagte ich schüchtern. „Wer sind sie?“ „Du kannst Du sagen… Mein Name ist Amelia ich bin die Reitschuldirektorin.“ Sie hatte eine sanfte Stimme und ich spürte dass sie viel mehr war als die Leiterin der Reitschule. „Ich heiße Michelle.“ stellte ich mich vor. Sie sah mir lange in die Augen und plötzlich fiel mir etwas auf. Ich kannte das was sie grade fühlte. Diese Ruhe, dieses Prüfen des Gegenübers… Dieses so schwer zu erklärende Gefühl, die Gefühle des anderen zu verstehen.“ „Du bist auch Fische… und du kannst auch… Gefühle spüren.“ sagte ich langsam. Und es war keine Frage. Amelia nickte. Doch dann sagte sie etwas was ich nicht hören wollte. „Du bist etwas besonderes Michelle. Ich sehe viel von mir selbst in dir… und noch mehr.“ Ich schluckte. „Sag mal hättest du nicht Lust Alexa bei den Heilern zu unterstützen?“ Sie wartete nicht auf meine Antwort aber mir war klar dass sie sie wahrscheinlich kannte. Ihr Blick fiel auf das Pferd. „Das ist Aurora. Sie mag dich wohl sehr gerne.“ Sie machte eine Pause und sah mich dann an. „Komm mal mit.“ Ich folgte ihr zu einer weiteren Wiese auf der ein schwarzes Pferd ganz alleine graste. Ich drehte mich um doch Amelia war nirgendwo zu sehen. „Amelia?“ rief ich. Doch sie war verschwunden. Ich ging zum Zaun und pfiff eine leise Melodie. Die Ohren der Stute stellten sich auf und mit einem misstrauischen Blick kam sie auf mich zu. Sie war ganz schwarz, außer einen kleinen weißen Ring am linken Hinterhuf. „Black Bat...“ flüsterte ich und sie senkte den Kopf. Ich streichelte ihre Stirn. Black Bat war früher immer mein Pferd gewesen wenn ich mit meinen Freunden Pferd gespielt hatte. Und sie hatte genau so ausgesehen. Zutraulich sah die Stute mich jetzt an. Plötzlich stand Amelia wieder neben mir. „Ich bin Pferdetrainerin und arbeite gerne mit alternativen Methoden.“ sagte sie ohne den Blick von der Rappstute abzuwenden. Dann sah sie mich an. „Pferdeflüsterei.“ sie zwinkerte mir zu und ich hielt die Luft an. Wie oft hatte ich mit meiner besten Freundin Pferdeflüsterer gespielt? Wie viele Pferde hatte ich geheilt? „Doch jetzt, am Anfang des Schuljahrs habe ich nicht viel Zeit mich um sie zu kümmern.“ Bedeutsam ruhte ihr Blick auf mir. „Ich kann fühlen dass du sie gern hast und ihr euch sehr gut ergänzen könnt. Dass du mir ähnelst hatte ich schon erwähnt oder?“ Ich nickte, unfähig etwas zu sagen. „Ich möchte dass du mir mit ihr hilfst… Wir können ihr helfen.. Zusammen.“ Er jetzt merkte ich dass ich Amelia mit offenem Mund anstarrte und schloss ihn schnell wieder. „Sehr gerne.“ sagte ich dann leise und unendlich dankbar. „Wie heißt sie denn?“ wollte ich wissen. „Gib ihr ruhig einen.“ sagte Amelia und ich sah ihr an dass sie wusste dass ich das bereits getan hatte.


© Fay


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Beschreibung des Autors zu "Asselwan- Pferde,Freundschaft,Liebe, Magie Kapitel 1-2"

Asselwan habe ich mit 12 oder 13 geschrieben und überarbeite es grade... Das sind erst der Prolog und zwei Kapitel aber würde mich über Feedback freuen




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