Ich streifte durch die alte Empfangshalle. Das einst glatt polierte Parkett war verwittert und rau. Mittlerweile löste sich an einigen Stellen bereits einzelne Dielen aus dem kunstvollen Muster der verschiedenfarbigen Holz Arbeiten am Boden. Das helle Sonnenlicht zeichnete einen noch größeren Kontrast in die offene Fassade. Langsam ging ich in Richtung des Meeres. Vorbei an dem alten Flügel der standhaft den Jahrzehnten trotzte, dem Tresen mit der rostigen Registrierkasse. Ich trat aus dem Schatten in das gleißende Sonnenlicht. Der Wind strich träge die warme Festlandluft Afrikas über die die Insel. An der zerbrochenen Brüstung der ehemaligen Terrasse spülte das Meer eine unglaubliche Farbenpracht an Fischen Seeigeln und anderen Meeresbewohnern direkt zu meinen Füßen. Beruhigend und immer gleich, brachen die Wellen an die steinerne Barrikade der Brüstung. Vögel sangen in der Mittagshitze.
Vor fast 30 Jahre flohen die Bewohner von der Insel, um einem Tropensturm zu entkommen. Viele kehrten nicht zurück. Das verfallende Hotel war ein stummer Zeuge dieser verlorenen Zeit. Mit seinen breiten Zufahrtswegen, den Flanierwegen, der Terrasse über dem Meer, den leeren Wohnräumen und der verlassenden Empfangshalle, stellte dies ein in Stein gebautes Mahnmal des Vergangenen dar. Der Tropensturm hatte nicht nur die Menschen von dieser Insel gefegt. Er war ein Bote des Sturmes gewesen, der das Land entvölkerte.
Das helle Lachen von Yves holte mich aus der vergangenen Epoche des Gebäudes zurück. Ich schritt schnell aus, um aus den schwermütigen Gedanken zurück in das Paradies zu gelangen, dass ich heute Morgen betreten hatte. Ein Junge war aufgetaucht. Wie fast alle Menschen in diesem erstaunlichen Land hatte auch er ein fast immer fröhliches Lachen.
Gib mir alles
Und es wäre nie genug.
Nicht, weil ich gierig bin,
Ich möchte nicht nehmen,
Ich möchte empfangen.
Mein inneres Kind möchte empfangen.
Ich bin mein inneres Kind.
Keine Ahnung, [ ... ]
Aus allen Poren tropft die Vergangenheit
In die Zukunft trägt der Wind meinen Duft
Nie zuvor schien mir das Ende so weit
Da ruft man nach mir, tief aus der Gruft.
Auf den Gipfeln höchster Höhen,
an den Ufern tiefster Seen,
an den Hängen tiefer Schluchten,
unter Wasser seichter Buchten,
wächst ein Pflänzchen zaghaft,
eine Blüte an seinem [ ... ]