Lieber Doktor Manitou, kommen Sie bitte schnellstens vorbei, meine Frau ist verrückt geworden. Sie hat einen Tobsuchtsanfall beim Küchenschrank-Umräumen bekommen und sich dabei völlig verkrampft. Ich brauche ihren seelischen Beistand!

Gerne, aber, was ist das, eine Frau?

Das ist fast so ein Wesen, wie Sie und ich. Nur hat sie eine zusätzliche Leibesöffnung zwischen den Beinen.

Ach so? Ja, können Sie ihr denn keine Beruhigungsspritze geben?

Nein! In ihrer Gegenwart habe ich massive Erektionsstörungen!

Na, das ist natürlich etwas Anderes, dann informiere ich besser den Rettungsdienst! Kommen solche Vergewaltigungen in ihrem Haus öfter vor?

Ja, ich habe deshalb ein kleines Schneckenhaus, in das ich mich zurückziehen kann, um Eier zu zählen. Darin warte ich auf die Auferstehung.

Es ist wohl ein Kreuz?

Unbedingt! Dabei ist, nach außen hin, alles völlig verschleiert. Predigten finden nur im allerkleinsten Kreise statt. Offiziell ist sie heilig. Zusätzlich heiliger gesprochen wird sie noch jeden Tag. Alle, die sie nicht kennen, trauen ihr wahre Wunder zu, die sie ausgerechnet an mir vollbringt.

Und? Ist das auch wahr?

Selbstverständlich, ich lebe ja noch. Brot und Wein sind gewährleistet, aber ich muss schon öfter dran glauben.

Das schadet doch dem Gehirn…

Welchem? Meinem?

Nein, ihrem – sofern sie eines hat. Was, sagten Sie, ist eine Frau?

Ich weiß nicht. Heutzutage muss alles bezweifelt werden. Früher dachte ich immer, Frauen sind geistige Geschöpfe, beinahe körperlos… Nun nehme ich vorsichtshalber das Gegenteil an. Ausnahmen bestätigen sie aber höchstwahrscheinlich in der Regel.

Sie meinen, sowas kommt öfter vor?

Ich befürchte: ja! Ich habe mittlerweile auch von anderen gehört, daß es das geben soll.

Wesen mit einer zusätzlichen Leibesöffnung?

Genau – und auch mit diesem Gehirn!

Die Situation ist also durchaus dramatisch?

Und ob! Ich befinde mich in Gefahr, völlig die Nerven zu verlieren und mich, sagen wir mal, in einen komischen Vogel zu verlieben, einen Papagei, zum Beispiel!

Was gedenken Sie also zu tun?

Nun, ich werde mich erst einmal rechtschaffen betrinken, mir einbilden, es gäbe irgendwo eine Lösung und mich dann in meine Alpträume flüchten.

Rauchen Sie denn mittlerweile?

Ein bisschen, aus den Ohren. Ich vermute, meine Psyche verbrennt.

Gut! Bleiben Sie standhaft. Ich komme sofort vorbei. Es kann sich nur noch um ein paar Lichtjahre handeln.

Danke, ich verdunkle mich dann schon mal präservativ…


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Eine kuriose Ostergeschichte"

Re: Eine kuriose Ostergeschichte

Autor: noé   Datum: 19.04.2014 2:31 Uhr

Kommentar: Das ist geimein, dear brother, mir so etwas um 2.30 Uhr nachts zu servieren! Ich weiß nicht mehr, wohin ich mich schmeißen soll vor Lachen und die über mir denken bestimmt, ich hätte Männerbesuch, denn warum sollte ich sonst mitten in der Nacht so laut und so lange lachen!
Meine Güte! Und jetzt muss ich mir auch noch Taschentücher besorgen, vor lauter Gelächter rinnen die Tränen!
Big Sis, ohne Alkohol total angeheitert...

Re: Eine kuriose Ostergeschichte

Autor: Alf Glocker   Datum: 19.04.2014 10:24 Uhr

Kommentar: Dann hab ich ja endlich beides: das Fass voll und die Frau betrunken.
:-))

Dank Dir fürs Mitgehen

Crazy Brother Alf

Re: Eine kuriose Ostergeschichte

Autor: noé   Datum: 19.04.2014 10:57 Uhr

Kommentar: Und ganz ohne Alkohol, das muss man auch erstmal können.
Aber du redest die Frauen ja gerne "besoffen".
Am I right?
BiSi

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