Das Buch im Wald

1

Gaia, eine junge Frau inmitten des Waldes, lauschend und still, die Augen geschlossen.
"Welchen Weg soll ich gehen?" stieg die Frage in Gaia hoch, liess sie frei in den Wald, spürte den starken Stamm an ihrem Rücken, die sanfte Erde an ihrem po und an ihren nackten Füssen. Die Sonne schien warm auf ihren zierlichen Körper, streicelnd fuhr sie ihre Konturen nach, verweilend in des Schöpfers Linien. Leichte Erregung beflügete ihren Geist, Gänsehaut erfasste sie. Gaia fuhr sich mit ihrer feuchten Zunge über ihre Lippen, streichelte ihre Schenkel, erbebte.

So versanl sie in sich selbst, liebkosend bestaunend.
Feucht, warm und pochend nahm Gaia ihre Scheide wahr, berührte sie sacht mit zwei Fingern. Die Lust liess sie ire Hand kreisend bewegen, sie öffnete ergeben ihren Mund, stöhnte stumm gen Himmel. Nun wurden auch die Brüste prall und spitz, die Beine angewinkelt, das Becken hoch gestreckt, erfolgt der Orgasmus, explodierend in allen Zellen, ausgespritzt in voller Leidenschaft. Gaia liess sich fallen, zog ihr dünnes. beiges Kleid über ihre Schönheit und atmete schwer, befriedigt.
Die Bäume oberhalb ihres Kopfes beugten sich sacht mit ihren Ästen und Blättern über sie, bildeten eine Decke aus Baumfingern.

Ein tiefes und ergiebiges "Dankeschön" entströmte Gaia, entsandte es zu Grossmutter Erde.

Ihre Augen wurden schwer, fieheln langsam zu, der Wind trug die Gedanken in die Ferne, der Schlaf überkam sie.


Knisterndes Lagerfeuer nahm mein Verstand wahr, dunkle Nacht umgab mich. Das Feuer brannte gut genährt, die leuchtende, warme Luft erhitzte mein Blut.
Ich sah auf und entdeckte einen Pilz unterhalb des gegenüberliegenden Baumes. Der Pilz trug ein rotes Gewand mit weissen Punkten versehen. Noch nie haben meine Augen zuvor solch einen Pilz erblickt. Neugierig erhob ich mich, bewegte mich beinah katzenartig darauf zu. Ehe ich bückend den Pilz pflücken konnte, hörte ich ein tiefes Räuspern hinter mir.
Verdutzt sah ich mich um, mit einer gewissen Vorahnung...

Ein grosser, schwarzhaariger Mann stand vor mir, sein Oberkörper nackt und muskulös, seine Hosen aus Tierhaut gefertigt. Sein Haar, lang und bis zu den Knien hinabfallend, wehten leicht im Abendwind. Seine Züge kamen mir bekannt vor, ich kenne diesen Mann... Von weit her ... aus einem kalten, fernen Land ... Vassili
In meinem inneren Auge sah ich hohe, beeindruckende Schlösser, Burgen, Städte und Dörfer.
Eine Sprace stieg in mir hoch, ich fing an, sie auf meiner zunge angenehm und logisch zu formen. Auch dies kam mir sehr bekannt vor, ich schien diese Sprache einst beherrscht zu haben. Ich erhebe mich langsam, sehe ihm direkt in die Augen und sage:
"Sei Willkommen."

Er hörte meine Stimme, sieht mich ebenfalls direkt an und kommt näher. Als er sich auf mich langsam zu bewegt, flüstert er: "Dein Ruf hat mich ereilt, von weit her bin ich gekommen. Überall konnte ich deinen herrlichen Duft erriechen, er führte mich hier her, zu Dir."
Weitere Schritte auf mich zu, meine Haare beugen sich hoch zum Himmel, lassen mich erzittern. Sein Blick ist ruhig, lodernd, lauernd.

"Du bist paarungsbereit, ich wittere es", flüstert er, steht nun beinah vor mir, lässt mich keine Sekunde aus den Augen.

"Du hast mir ein grosses Geschenk gemacht"
Fragend sah ich ihn an.
"Welches Geschenk?"
Nun stand er direkt vor mir, sah mir noch tiefer in meine Seele. Seine Augen waren dunkel, beinahe schwarz. Seine vollen Lippen öffneten sich, als er den Satz bildete:
"Als du mir dich hingegeben hast."
Die Wörter streichelten mein Ohr, erneut erzitterte ich. Sein Atem war tief und schwer, er senkte seinen Kopf zu meinem Nacken, sanft atmete er meinen Duft ein. Mit seiner linken Hand berührte er meinen Arm, fuhr entlang hoch bis zu meinem Gesicht, berührte meine bereits geöffneten Lippen.
"Du bist bereit, meinen Samen in dir zu tragen", hauchte er in mein Ohr, küsste meinen Hals, drückte mich lustvoll an sich.

Jede Berührung brannte sich in meine Seele ein, ich verzerrte mich nach diesem Mann.

Jeder Stoss sinnlich, vollkommen ausfüllend.
Als beide sich zum Höhepunkt begaben, ich beinah in einen Freudeschrei verfiel, verwachte ich plötzlich, befand mich wieder auf dem Grund des Waldes.

Gaia blinzelte benommen, wusste nicht, wo sie war, was gerade passiert war. Erst langsam wurde ihr bewusst, dass sie völlig anders lag, als sie vorher eingeschalfen war. Ihr gesamtes Haar war zerzaust und voller Blätter und Unkraut. Sie fühlte zwischen ihren Beinen die klebrigen Überreste ihrer Ejakulation. Wow. Sie ist im Traume zu einem Orgasmus gekommen. Gänsehaut. War dies wirklich passiert? Wer war dieser Mann?
Sie hörte seine Worte in ihr aufsteigen: "Du bist bereit, meinen Samen in dir zu tragen" ...
Stille ...
Erschrocken fuhr sie hoch, starrte ihren Bauch an. Der starrte hastig auf und ab atmend zurück.
Seinen Samen in mir tragen? Bedeutete das, sie würde bald schwanger werden? Oder bedeutete es sogar, dass sie es bereits war...?
Ausser mit diesem Mann in ihrem Traum hatte sie noch nie sexuelle Erfahrungen gehabt. Angst stieg in ihr hoch, sie spürte, dass die Antwort irgendwo auf sie wartet und auf sie lauert. Widerrum fühlte sie sich auch völlig erhohlt und ausgeruht. Irgendwie ... satt.
Was war nur mit ihr geschehen? Wer war bloss dieser Fremde? Welchen Namen trug er? Hatte er ihr das gesagt? Angestrengt durchforstete sie ihr Gedächnis, liess es aber sogleich bleiben, da sie wusste, dass durch Zwang nur schwer sich eine Antwort erzeugen liess. Und so trat Ruhe ein, und ein Name erklang in ihrem Kopf, ganz leise.

Vassilli
Sie musste sich seinen Namen aufschreiben, den gesamten Traum. Kein Detail durfte verloren gehen. Und so erhob sie sich, strich ihr Kleid glatt und schritt hinaus aus dem Wald, nicht ohne ein leicht hüpfendes Herz zu spüren.


© Sandra Zoi


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