Manchmal hab ich dich noch im Hinterkopf. Ich weiß, dass du mir nicht gut tust. Ich weiß, dass du ohne dich besser dran bin. Aber wer einmal eine große Rolle in deinem Leben gespielt hat, der hinterlässt eine tiefe Wunde. Und tiefe Wunden hinterlassen Narben. Auch wenn sie vollständig abgeheilt sind, sie sind immer da. Verblassen nach und nach, aber verchwinden nie ganz.
Ich habe nach der Trennung gehofft, dass ich dich einfach vergessen kann. Dass du ein für alle Mal keine Rolle mehr in meinem Leben spielst. Weder aktiv noch passiv. Aber ich denke noch immer darüber nach ob es dich stört, wenn ich das dunkle Kleid trage. Ich denke immer noch darüber nach, wie du mich angesehen hast, wenn ich mal hohe Schuhe trug. Wenn ich an diesen schrecklichen Fidget-Spielzeugen vorbei komme, muss ich ständig daran denken, wie wir uns darüber lustig gemacht, dass nun jedes Kind damit rumrennt.
Es gibt einfach noch so viele Dinge, die ich mit dir in Verbindung bringe. Ganz unfreiwillig. Und das macht es mir nicht leichter dich endlich zu vergessen.
Ich hab all unsere Sachen weggeworfen. Und manches sogar mit meiner besten Freundin verbrannt. Aber du bleibst. Manchmal habe ich das Gefühl, dass dein Geruch in der Luft liegt. Im ersten Moment fühle ich mich wohlig und geborgen, und dann setzt die Panik ein. Ich schaue mich dann immer schnell um, ob du dort in der Nähe bist. Ich will dir nicht begegnen. Ich will dich nie wieder sehen. Weil ich weiß, dass ich dann zehn Schritte zurück mache. Zehn Schritte weg von mir und wieder hin zu dir. Und das will ich nicht.
Du hast so eine Art, dass du einen schnell vergessen lässt, wie schrecklich es mit dir ist. In ruhigen Momenten, ohne dich, hat man eine Chance dein wahres Ich zu erkennen. Aber sobald du wieder bei einem bist, wird man wieder blind.
Vor allem von außen bist du perfekt. Immer nett zu allen, wahrst den Schein. Ich glaube nur ich kenne dich wirklich. Und deine anderen Verflossenen. Und dein echtes Ich ist diese ganze Kraft eigentlich nicht wert.
Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
Dinge, die von weither kamen,
setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]
Heute habe ich die Wahl der Qual, denn ich will mir die Zeit vertreiben, die mich vertreibt, damit ich nicht auf ewig etwas Übles anstellen kann. Soll ich mich, aus Verlegenheit, einfach [ ... ]