Es war einmal eine kleine Hexe. Sie hatte rosa Haare, trug bunte Kleider und schmückte sich mit farbenfrohen Gewändern, Perlenketten und silbernen Ringen. Sie liebte es zu lachen und zu lieben, spürte alles, war intuitiv und machte sich viele Gedanken über die Welt, die sie sich selbst geschaffen hatte. Der Zauber der Hexe war der Urknall. Sie schuf sich eine Welt mit Sternen und Sonnensystemen. In einem Sonnensystem gab es einen sehr besonderen Planeten, die Erde, den die Hexe sich selbst mithilfe ihres Sonnengottes gezaubert hatte. Sie reproduzierte sich selbst als Mensch, einem intelligenten Wesen mit rationalem Verstand, Intuition und Gefühlen. Die Hexe identifizierte sich mit der Erde, denn wie sie selbst schuf die Mutter Natur Leben mit der Wärme ihres Sonnengottes. Die Hexe hatte 6 mal gelebt und war nun in ihrem siebten Leben, dass ihr Frieden bringen würde.

Manchmal war die kleine Hexe sehr traurig, da ihr Zauber ausser Kontrolle geraten war. Weil die Menschen so viel über die eigenen Gefühle logen und miteinander konkurrierten, statt zu kooperieren, breitete sich Neid und sogar Hass über die Erde aus. Oft litt sie an Weltschmerz und war in starker Sorge über all die Gewalt zwischen den Menschen. Sie verstand das Trauma der Erde nicht. Ihr eigenes Trauma, war Teil des kollektiven Traumas das seinen Ursprung in den Kriegen der Familie der Menschen hatte.
Die Hexe wollte in ihrem Leben im Wald tanzen, an Blumen riechen und auf Bäume klettern. Sie wollte im Meer baden und über Hügel wandern. Sie wollte sicher und im Einklang mit der Natur leben. Sie liebte die Ästhetik der Welt und die vielen einfallsreichen Erfindungen der Menschen, aber es wurden auch viele Dinge erfunden, die der Hexe Angst machten, wie Gewehre, Atombomben und Bohrer die, die Erde spalteten. Die Menschen machten die Erde mit ihren Dingen kaputt.


Die Hexe hatte sich gewünscht eine Welt der Kunst und der Liebe zu schaffen. Sie wollte auf der Strasse Theater spielen, auf der Wiese malen und am Fluss sitzen und schreiben. Sie hatte  sich eine Welt gewünscht in der Gefühle ehrlich kommuniziert werden und ein friedlicher Austausch zwischen allen Kulturen und Menschen herrscht und nicht mit Lügen und Gewalt um sich geschleudert wird.
Kunst ist eine Möglichkeit ehrlich zu kommunizieren. Gedanken und Gefühle sind eine authentische Reaktion auf die Welt und Inhalt der Kunst.
K-UNS-T. Können und Tuen verbindet Uns.
Die Hexe verstand dass die Entwicklung zur Liebe zum Selbst der Welt, den Menschen und der Natur die Größte Kunst war. Wir können es gemeinsam tun!

Nächtelang blieb die kleine Hexe wach und überlegte was für einen Fehler sie beim zaubern gemacht hatte, dass aus dem Zauber der Liebe im All, ein Fluch des Hasses geworden war. Sie musste herausfinden was schief gelaufen war, um die Welt wieder in Einklang zu bringen. Die Hexe versuchte verkrampft zu verstehen was der Ursprung der ganzen Grausamkeiten, den Morden und der Gräueltaten war, aber sie mochte sich nicht mehr genau daran erinnern, wie sie die Welt gezaubert hatte und oft plagten sie starke Schuldgefühle den Menschen gegenüber, wenn sie miterlebte wie destruktiv sie miteinander umgangen.
Sie tüftelte, schrieb wirre Wörter und Sätze, die sie erfunden hatte und malte schwarze düstere Gemälde um die Verwirrung über das Böse im Selbst der Welt in sich zu integrieren. „Wir alle sind Anti und Christen, denn wir sind Hass und Liebe. Ja und Nein. So wird es immer sein. „
Sie mühte sich ab doch da ihre keine Lösung für ein Leben in Harmonie einfiel begann sie an ihren Fähigkeiten und an ihrer Intelligenz zu zweifeln. Sie fühlte sich minderwertig und lehnte sich und die gewaltvolle Welt in der sie lebte ab. Der Schmerz in ihr wurde so gross, dass sie anfing mit allerlei Drogen zu experimentieren. Auch sie konnte der Wahrheit nicht mehr ins Auge blicken. Sie schluckte bunte Pillen, da sie einen vermeintlichen Zauber in ihr auslösten.Sie liebte es Pflanzen zu rauchen und in verträumten Vorstellungen umherzuschweifen . Sie verlor sich im All ihres Kopfes und bastelte sich selbst eine Traumwelt aus zarten Gedanken, doch immer wieder erreichte sie der Schmerz der fehlenden Liebe innerhalb der realen Welt. Nachts tanzte sie mit Fremden und sang mit Menschen. Lachend schwebte sie in ihrer Ekstase. Sie spürte wieder die Liebe zur Welt, die sie in sich trug, doch die Liebe war verlogen, denn es war nur ein Schein der Drogen.

Einmal lernte die Hexe einen Zauberer kennen. Er hatte ein kantiges doch zartes Gesicht und grüne Augen mit spitzen Zähnen zwischen den geschwungenen Lippen. Sein Haare waren dunkelbraun und sein Körper athletisch und muskulös. Er war ein Mensch der Kunst sich selbst zu zaubern.Er war authentisch, verspielt, lebhaft und weise. Er war immer jemand anderes und doch immer der gleiche. Er war ein Schauspieler. Die Hexe verliebte sich mit all ihrer Kraft in den Zauberer. Sie machte ihn zum Mittelpunkt ihrer Welt. Er war die Sonne die ihr Wärme spendete.Die Hexe war voll aufgeregter Euphorie über diese neue Liebe, doch der Zauberer erwiderte ihre Gefühle nicht mit der gleichen Hingabe. Er wollte seine Freiheit nicht aufgeben und hatte Angst sich an sie zu binden. Er fing an mit ihr zu spielen: „Hab dich. Fang mich.“Die Hexe rannte ihm hinterher, doch der Zauberer konnte sich unsichtbar machen und so konnte sie ihn nicht mehr greifen. Dann Plötzlich tauchte er aus dem Nichts auf und umarmte sie lange und fest. Der Zauberer sah sich die Hexe genau an, erkannte ihren Schmerz und streichelte ihre Seele. Er schenkte ihr Licht in ihrem Sonnensystem. Auch er war für eine Welt der Kunst und wünschte sich dass man Gefühle ehrlich kommuniziert.  Sie sprachen über die Liebe, den Hass und den ganzen Dualismus der Natur. Sie sprachen über den Krieg, den die Menschen von Innen nach aussen tragen und den Hass den sie von sich auf die Welt projizieren.Sie erzählten sich auch von dem falschen Film der Familie der Menschen, die im Kleinen wie im Großen zersplittert ist.


Das Trauma der Hexe
Vor 13000 Jahren war die Mutter der kleinen Hexe eine böse Hexe des Hasses gewesen. Sie verfluchte ihre Tochter und folterte sie emotional in dem sie ihr Flüche in den Kopf hexte. So hörte das Kind nachts Schreie in seinem Geist hallen. Die Mutter setzte dem Kind böse Stimmen in die Seele:  „Du bist Schuld an dem Hass in mir.“
Die Tochter hatte sich eine Mutter gezaubert. Die Tochter wollte die Beste sein und die Mutter sollte die Stärkste sein.
Doch die Mutter begann ihre Tochter, die immer besser und erfindungslustig war zu neiden und aus dem Neid wurde Hass. Die Mutter wollte die Natur der Liebe ihrer Tochter zerstören. So dachte sie sich einen grausamen Fluch aus, der die Menschen gegeneinander aufhetzen sollte. Sie war wahrhaftig auch sehr intelligent und so erfand sie die Geschichte der Menschen neu . Sie entwickelte verschiedene Schriften und Formeln über die Ursprungsgeschichte der Menschen und liess sie an unterschiedliche Götter glauben unter dessen Namen die Menschen sich bekämpfen sollten. Sie erfand die Technik und Maschinen, die die Natur angriffen. Die Tochter hatte die Sprache der Liebe entwickelt doch die Mutter erfand viele neue Wörter wie Gier, Neid, Hass und Krieg und setzte den Menschen Konstrukte in den Kopf, weswegen sie sich bekriegen würden. Sie erfand das Geld und die Armut. Sie erfand das Ungleichgewicht und die Dysfunktion. Sie erfand die Konkurrenz und den Kapitalismus und sie erfand den Mann. Der Mann sollte besser als ihre Tochter sein und die Tochter sollte sich selbst neben ihm vergessen. So zauberte die böse Hexe einen Zauberer für ihre Tochter, der sie jedoch niemals ehrlich lieben sollte. Er sollte ein Spiel des liebevollen Hasses mit ihr Spielen. Sie in seinen Umarmungen schlagen, sie wegschicken nachdem er sie geliebt hatte. Doch manchmal schien es der Mutter so als wäre die Liebe des Mannes stärker als sein Hass und so verwandelte sie den Mann in ein Biest das die Tochter tot ficken sollte. Die kleine Hexe starb während das Biest ihr zartes Wesen kaputt fickte.

Jetzt ist später. Die Menschen haben schon lange vergessen wie man zaubert , aber die kleine Hexe trifft in jedem Leben einen Mann, der sie liebevoll umarmt nachdem er sie grob behandelt hat. Sie trifft auf Männer, die sie übergriffig anfassen, obwohl sie das nicht will und in jedem Leben findet sie sich in schwierigen Familienverhältnissen wieder. Immer und immer wieder verfiel die Hexe dem Gras und kiffte so viel, dass es ihr begann Angst zu machen. Sie versuchte in jedem Leben ihre Welt zu verstehen, doch sie konnte keine Lösung für den Frieden sehen und so machte sie sich selbst mit den Drogen kaputt, wie die Menschen die Erde mit den Dingen kaputt machten.
Doch um das Trauma der Erde zu verstehen, musste die Hexe aufhören ihren Schmerz mit den Drogen zu verdrängen. Sie müsste sich erst ihrem eigenen Trauma stellen, um das Trauma der Erde zu lösen. Sie musste sich dem Krieg in sich stellen, dem Hass den ihre Mutter in sie eingepflanzt hatte gegenübertreten.


© struppi


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Kommentare zu "Die kleine Hexe"

Re: Die kleine Hexe

Autor: Angélique Duvier   Datum: 30.01.2022 18:29 Uhr

Kommentar: Ein modernes Märchen!
Gern gelesen!
L.G.

Angélique

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