Der Kuss

Es beginnt mit einem Blick. Die Augen wandern voller Verlangen und bleiben an den Eigenen haften. Sie kommen näher. Sie schließen sich langsam.

Noch vor der Berührung fühlt man es. Man spürt die Wärme wie einen Sonnenschein. Eine Aura betritt die Eigene. Sie darf passieren. Es entsteht eine wohlige Spannung. Man ist aufgeregt und etwas nervös aber man hält still.

Dann passiert es. Wie samtene Kissen berühren sich die Lippen. Mit zartem aber bestimmten Druck legen sie sich aufeinander. Ein Feuerwerk aus knisternder Spannung prasselt hinauf bis in die Haarspitzen. Ein milder aber wundervoller Rausch erfüllt den Geist - befreit das Denken von allen Sorgen. Das Universum schrumpft zusammen. Es gibt nur noch uns zwei. Nichts anderes hat jetzt eine Bedeutung.

Eine zarte Hand berührt meine Wange und streicht sanft die Konturen entlang. Auch meine Hand geht auf Wanderschaft und erkundet dieses wundervolle Wesen, dass jetzt so nah ist, dass es Teil von einen selbst sein könnte. Unsere Lippen berühren sich erneut und erneut und noch ein letztes Mal - diesmal zarter; nur ein Lufthauch.

Die Wärme entfernt sich ein kleines Stück und die Augen öffnen sich wieder. Sie blicken in ihr Gegenüber. Glückliche Augen voller Liebe versinken ineinander.

Dann beginnt es von vorn und wenn es nach mir geht, könnte es bis zum Ende der Zeit so weitergehen.

© Aus_dem_Abgrund

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