Gestern Nacht lief ich durch die Straßen von Leipzig, in den Häusern brannte kein Licht. Sie ragten so hoch über mich hinaus. Die Skulpturen und Brunnen dunkel, kalt und unberührt. Keine einzige Person war auf den Straßen, ich fühlte mich trotz dessen beobachtet und teils sogar verfolgt. Kühle Brisen wehten durch die Gassen und hinterließen auf meinem Rücken eine Gänsehaut. All das war mir egal, ich dachte nur an dich, mein Puls beschleunigte sich und ich lief weiter. Dann sah ich dich, dich auf der anderen Seite der Straße, auf mich wartend mit offenen Armen. Wir rannten auf einander zu und umarmten uns. Du bist so schön, so anmutig, das waren meine Gedanken. Doch dann legte die Sonne allmählich ein farbiges Kleid auf die Stadt und wir wussten, ich muss fort, fort von dir.
Ein letzter Kuss, und die Hände verließen sich. Ich ging los, doch drehte mich noch ein letztes Mal um, bis sich unsere Blicke endgültig von einander trennten.
Und auch wenn es jedes Mal nur dieser kurze Zeitraum ist, in welchem wir uns sehen, so wirst du mir nie, nie aus meinem Herzen gehen.
Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
Dinge, die von weither kamen,
setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]
Heute habe ich die Wahl der Qual, denn ich will mir die Zeit vertreiben, die mich vertreibt, damit ich nicht auf ewig etwas Übles anstellen kann. Soll ich mich, aus Verlegenheit, einfach [ ... ]