Was es nicht alles für Hunde gibt! Die kuriosesten Tiere. Riesige Kolosse und winzige Kläfferchen, die bequem in eine Armbeuge passen. Da sind z.B. Schäferhunde für gewisse Stündchen, wo man einfach Gassi geht. Sie wedeln dabei eifrig mit dem Schwanz und sie grinsen einen so schelmisch an, daß man in Lachstürme ausbrechen könnte.

Nirgends gibt es so viele Rassen, pardon, äh, Erscheinungsformen, wie bei Hunden. Und fast alle sind sie niedlich zum Steinerweichen. Ob es nun gewaltige Doggen, kuschelige Bernhardiner, verspielte Rottweiler (die mit dem Kneifzwang) sind, oder schwarzweiße Dalmatiner, grüne Veltliner, sorry, das ist glaube eine Weinsorte, oder auch nur naiv treue Retriever…ich liebe sie einfach alle!

Gut, ich möchte nicht unbedingt überall von einer Bulldogge versabbert werden, ich kann keinen Römischen Kampfhund ernähren und ich möchte auch nicht mit einem Mops in der Badewanne angetroffen werden, wo doch jeder weiß, daß sie in die Küche gehören um dem Koch Eier zu stehlen, aber einen Spaziergang im Wald mit einem Jagdhund könnte ich mir schon vorstellen.

Windhunde kann ich gut verstehen, auch wenn ich bei weitem nicht so schnell hinter dem Luder her laufen kann wie sie. Dafür würde ich jederzeit mit einem Rudel Huskies Schlittenfahren. Dackel finde ich nett, möchte selbst aber keiner werden – auch nicht im nächsten Leben…wenn ich nicht schon in diesem einer geworden bin.

Aber Wolfshund hin, Dobermann und Doberfrau her, ich liebe sie alle! Und ich glaube, nein, ich bin felsenfest überzeugt davon, daß sie mir das sofort ansehen. Das führt leider, oder auch, das macht mir doch nichts aus, dazu, daß mir ständig irgendwelche Caniden zulaufen, an mir herumschnuppern und gestreichelt werden wollen…manchmal sogar ganz zum Unmut ihrer Besitzer.

Dafür kann ich jedoch nichts. Ich schau sie nur an und sie kommen angedackelt. Besonders bei schlechtem Wetter ist das nicht immer vorteilhaft! Sie springen an mir hoch, wollen mich „küssen“, oder ähnlich unanständige Dinge, wie völlig versudeln, mit mir anfangen, und kürzlich setzte einer dem Ganzen tatsächlich noch die Krone auf.

Es handelte sich um einen Boxermischling (ich schätze respektables Mittelgewicht), der mich schon aus ca. 50 Metern Entfernung anstarrte! Er rührte sich dabei kein bisschen – und ich starrte einfach zurück. Es muss Liebe auf den ersten Blick gewesen sein, obwohl ich für gewöhnlich keine Boxer bevorzuge, denn als ich bis auf 10 Meter herangekommen war, spurtete er los!

Nicht nur seine Besitzer – eine komplette Familie, bestehend aus 5 Personen – sondern auch meine Begleiterin bekamen einen gehörigen Schreck, als das kleine Monstrum auf mich zu galoppierte. Nur ich nicht. Es war, als hätten sich lang getrennte Freunde wiedergefunden!

Bei mir angekommen drängte der Hund seinen muskelbepackten Leib an meine Oberschenkel und verlangte, leise winselnd, getätschelt zu werden. Wir sahen uns in die Augen und wir verstanden uns als hätten wir ein ganzes Leben miteinander verbracht – ein voriges vielleicht? War er da eine schöne Prinzessin gewesen? Oder womöglich ich? Nein, dann doch lieber er…

Ich zwinkerte ihm zu und gab ihm zu verstehen, daß er nun schnell wieder zu seiner Familie zurück müsse, weil die guten Leutchen sonst sicher beleidigt sein würden. Und ja, er verstand mich. Er schaute für einen Augenblick ein wenig traurig drein, Trottete dann jedoch, nicht ohne sich noch ein paarmal umzusehen, davon.

Für mich war es ebenfalls ein seltsam schmerzlicher Abschied! Aber ich ließ ihn gehen, wobei mich ein absurder Gedanke beschlich: „Könnte man mit Liebe nicht alle Wesen mit sich versöhnen?“ Das müsste doch auch mit Menschen z.B. gehen… Ich hegte diese Traumvorstellung noch eine ganze Weile sorgsam in meinem Herzen – bis mir etwas Schreckliches einfiel: Hunde haben keinen Glauben!!


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Meine Hundelieben"

Re: Meine Hundelieben

Autor: possum   Datum: 29.03.2020 3:44 Uhr

Kommentar: Ja die Tiere kennen es nicht was uns Schriften durch die Jahrzehnte von Menschenhand geschliffen oftmals einreden, vor allem ein Angst machen ... wehe wenn ...! Und doch erlebe ich auch bei so vielen Tierarten beim Beobachten eine wundervolle Gemeinschaft!

lieben Gruß lieber Alf!

Re: Meine Hundelieben

Autor: Alf Glocker   Datum: 29.03.2020 8:23 Uhr

Kommentar: Ja, Du kennst Dich mit Tieren sehr gut aus!
(eil Du ein großes Herz hast)

glG Alf

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