Niemand konnte sie verstehen. Niemand wusste, wie es ihr in diesem Moment ging.
Niemand ausser ihm. Aber davon wusste sie gerade noch nicht. Sie wusste nicht, dass jemand genau dasselbe fühlt, dass jemand sie aus diesem Gefühl der Verlassenheit und Traurigkeit befreien wird. Aber wann?

Es fiel ihr schwer weiterzugehen. Jeder Schritt war gezwungen. Den Kopf eingezogen ging sie durch die Menschenmenge, darauf bedacht niemandem zu begegnen. Krach! Und schon lag sie am Boden. Sie ist in einen jungen Mann gekracht. Er reichte ihr die Hand, welche sie aber gekonnt ignorierte. Sie stand auf und blickte ihn an. Er lächelte schwach. Sie merkte nicht wie falsch dieses Lächeln war. Es war so schwach wie ihres. Seine Augen so leer wie ihre. Aber keiner der beiden merkte, dass sie dasselbe fühlen, dass sie perfekt füreinander waren und dass sie sich in diesem Moment verliebten. Mit einem kurzen Lächeln ging sie an ihm vorbei ohne zu wissen, dass dieses Treffen nicht das letzte war.

In der nächsten Woche merkte sie, dass sie etwas bedrückte. Aber nicht wie sonst. Dieses Gefühl war anders. Es machte sie nicht traurig, es war befreiend. Und das war eigenartig. Aber auch ihm ging es so. Aber er wusste woran es lag. Er wusste, dass er sie wieder finden muss. Aber wie?

Sie glaubte nicht an Zufall und Schicksal. Sie glaubte nicht, dass jemals etwas so sein wird wie es einmal war. Er aber glaubte an alles. Er glaubte schon immer daran. Sogar als kleines Kind hatte er immer schon die Hoffnung die Liebe seines Lebens zu finden. Und womöglich hatte er sie gefunden.
Und schon seit Wochen versucht er sie wieder zu finden. Vergeblich! Jeden Tag ging er denselben weg entlang in der Hoffnung dem geheimnisvollen Mädchen zu begegnen. Auf der Arbeit konnte er an nichts anderes denken.
Sie aber hatte diesen tag, der ihr Leben verändert hatte schon lange vergessen. Sie fühlte sich nur nicht mehr so leer und verlassen. Es fühlte sich an als würde jemand ihre Leere füllen. Aber wer? Die Antwort auf diese Frage wird ihr Leben verändern.

Wie jeden Tag ging er die Straße entlang in der er ihr zum ersten Mal begegnet ist.
Und da war sie. Das wunderschöne Mädchen. Sie hatte lange, verwuschelte, braune Haare. Ihre fast schwarzen Augen glänzten. Es schien als hätte sie Geweint. Er quetschte sich durch die Menge und ging gerade auf sie zu. „Hi, ich bin Xander.“ Sie war geschockt. Wann wurde sich das letzte mal von einem fremden angesprochenen. Das war sehr verwirrend. Trotzdem lächelte se schwach und stellte sich vor. „Ich bin Megan.“
Xander lächelte. Aus irgendeinem, ihr unerklärlichem, Grund wurde ihr mit einem mal ganz warm. Doch dieses Gefühl warf sie schnell beiseite.
„Möchtest du mich ein Stück begleiten?“, fragte er schüchtern. Megan wollte verneinen, doch ihr Kopf war schneller, deshalb lächelte sie. Warum tat sie das?
Sie neigte ihren Kopf ein Stück zur Seite und musterte ihn. Seine braunen, lockigen Harre waren verjubelt und hingen in seinem Gesicht. Seine haselnussbraunen Augen schienen zu strahlen doch auf den zweiten blick erkannte man, dass sie eine merkwürdige Leere ausstrahlten. Seit sie eingewilligt hatte, ihn ein Stück zu begleiten, hatte Xander nicht aufgehört zu lächeln. Sein Lächeln war sehr charmant. Wieder wurde ihr ganz warm. Doch bevor sie darüber nachdenken konnte, schien Xander zu bemerken, dass sie ihn anstarrte und er neigte seinen Kopf etwas zu Seite und für einen Moment schien alles um sie herum stehen zu bleiben. Dieser Moment als sie sich und die Augen schauen löst bei beiden einen angenehmen Schauder aus. Peinlich berührt schaut Megan weg, doch sie spürt noch wie sie angeschaut wird.
An einem Café blieben sie stehen und Xander lud Megan ein. Seit sehr langer zeit schon hatte Megan keinen so schönen Nachmittag gehabt. Sie verabredeten sich wieder, eine ganzen Monat lang. Alles war schön. Alles war so wie in einem perfekten Märchen. Megan könnte ihr Glück kaum fassen. Schon lange dachte weder sie noch er an die grausame Vergangenheit. Es schien als hätten sie alles hinter sich lassen können.
Doch jedes Märchen hat eine dunkle Seite. Jedes Glück kann zu Pech werden. Und die Vergangenheit kann einen schneller einholen als man denkt.

Schreiend und Schwitzend wachte Megan wieder einmal mitten in der Nacht auf. Schon lange ist das nicht mehr passiert um genau zu sein seit dem sie Xander getroffen hatte. Doch war sie wirklich so naiv gewissen zu glauben, dass ein Junge sie von ihrem Leid befreien könnte. Einen Moment lachte sie über sich selbst.
Sie legte sich wieder in ihr Bett, doch trotz langem hin und her wälzen gelang es ihr nicht wieder einzuschlafen. Leise ging sie in die Küche und machte sich eine Tee. Es war 4 Uhr in der früh und sie saß hier in der kleinen Küche mit einer Tasse Tee. Eigentlich hätte sie glücklich sein müssen. Sie mochte Xander wirklich und es schien als würde er sie auch mögen, doch irgendetwas machte sie immer wieder stutzig. Drrrrrr. Es klingelt an der Tür. Wer könnte das sein?
„Hey, tut mir leid. Aber ich konnte nicht schlafen, weil ich die ganze Zeit an dich gedacht habe.“ Verlegen starrt Xander auf die Fußmatte. Sie musste lächeln und ließ ihn rein. Stunden vergingen und sie saßen einfach nur da und redeten. Bei ihm kannte sie einfach sie selbst sein. Und sie genoss dieses Gefühl. Schon lange gab ihr niemand genau dieses Gefühl. Doch sie hatte keine Ahnung, dass sie ihm das auch gab. Sie wusste nicht wie ähnlich sie sich waren. Sie hatte keine Ahnung.

Wochen vergingen und ihre Beziehung ging bergauf. Doch irgendwann musste es passieren. Die Frage, die sie immer umgangen ist, musste ja irgendwann gestellt werden. „Wo stehen wir eigentlich?“ Es waren 4 Worte. 1 Satz. Und dennoch konnten sie sie so aus der Fassung bringen. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Verlegen schaute sie auf den Boden. Langsam hob er ihr Kien an und wie schon so oft verstand er, was sie sagen wollte, aber nicht konnte. Er näherte sich ihr und ganz leicht küsste er sie. Der küss war so sanft, als fürchte er, dass sie herbrechen würde. Doch als sie den Kuss erwiderte, wurde er fordernder. Doch sie ließ es zu. So standen sie auf einer Brücke im Licht der Sterne und des Mondes und küssten sich. Noch nie hatte sie solch ein Gefühl gehabt. Noch nie spürte sie bei einem Kuss die Schmetterlinge im Bauch, die in Geschichte immer beschrieben werden. Sie hätte nicht gedacht, dass ein Kuss sie in eine andere Welt entführen könnte.

Viel zu kurz lösten sie sich von einander. Viel zu kurz unterbrach er den Kuss. Und viel zu kurz wurde der Kuss beendet. Atemlos standen sie voreinander und blickten sich in die Augen. Nichts hätte beschreiben können, wie sie sich in diesem Moment fühlte. Leicht lächelnd standen sie voreinander. „Ich liebe dein Lächeln. Hab ich dir das schon einmal gesagt?“, flüsterte er. Leicht schüttelte sie den Kopf. Eine Ewigkeit später, bot er ihr die Hand, welche sie erfreut nahm und er begleitete sie nach hause. Sie bat ihn rein und bereitete Tee vor. Und wieder verbrachten sie eine Nacht damit nur zu reden. Über alles doch ein Thema liessen die beiden gekonnt aus. Ihre Vergangenheit.
Irgendwann aber kam dieses Thema doch auf. Es war mitten in der Nacht und sie redeten gerade über die Schulzeit. Naja Xander redete und Megan schwelgte in Errinerungen. Als er geendet hatte, fragte er sie:“ Wie war deine Schulzeit?“
Die Frage, die sie gekonnt mied. Sie schluckte schwer. Sie öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Egal wie sehr sie versuchte Worte rauszubekommen, es ging nicht. Die Worte, die auf ihrer Zunge lagen kamen nicht raus. Allein de Gedanke daran zurückzudenken, war schwer. Tränen sammelten sich in ihren Augen. Sie konnte nicht. Wie sollte sie es schaffen ihm davon zu erzählen. Als sie aber in seine Augen schaute. Die Augen, die sie traurig anschauten. Sie schluckte all den Schmerz runter und begann zu Erzählern. Immer wieder musste sie stoppen um einzelne Tränen wegzuwischen. „Zu erst bitte bemitleide mich nicht, wenn ich dir das gleich erzähle. Ok. Also ich freute mich eigentlich auf die Schule. Schon immer war ich wissbegierig. Ich liebte es zu lesen und neues zu lernen. Doch nicht alle machten mir das leicht. Ab der 5 klasse begannen viele Schüler gemein zu mir zu sein. Sie hänselten mich und gaben mir gemeine Spitznamen. Ich hasste es. So ging das einige Jahre so. Ich erzählte niemandem davon. Alles fraß ich in mich rein. Doch das tat mir nicht gut. Im Nachhinein denke ich, dass es besser gewesen wäre jemandem davon zu erzählen. Doch was hätte das genützt. In der 9 aber ist alles ausgeartet. Ich war gerade auf der Toilette und habe geweint, weil ein Paar Schülerinnen meine Schulsachen versteckt hatten. Ich weinte und weinte. Eins musst du wissen ich war im 2 Stock. Da kam mir die Idee. Ich dachte, dass das die beste Lösung wäre und so alles ein Ende hätte. Ich ging zu Fenster und drehte mich noch einmal um. Das wäre die Möglichkeit gewesen zur Vernunft zu kommen. Doch daran dachte ich nicht. Alles woran ich dachte, war die Erlösung von allem, wenn ich springen würde. Die letzten Tränen in meinem Gesicht wischte ich weg und ich sprang. Es waren etwa 15 meter. Ich schien wie in Zeitlupe zu fallen. Der Aufprall war schmerzhaft. Noch immer wache ich nachts auf und spüre den Schmerz. Ich lag da auf dem kalten Steinboden, umgeben von einer gewaltigen Blutpfütze umgeben. Blut kam überall raus. Mit jeder Minute wurde das Blut mehr und dunkler. Ich konnte mich nicht bewegen. Ich habe nur geweint. Nach und nach versammelten sich immer mehr Menschen um mich herum und schauten mich geschockt an. Die Lehrer riefen sofort einen Krankenwagen. Ich wollte das aber nicht. Ich wollte, dass die Schmerzen ein Ende haben und ich wollte einfach meine Augen schliessen. Viel zu schnell kam der Krankenwagen und brachten mich weg. Im Krankenhaus musste ich sofort Not operiert werden. Die Ärzte sagten immer, dass es ein Wunder war, dass ich überlebt habe. Aber nach der Operation bin ich nicht sofort wieder aufgestandenen. 3 Monate lang lag ich im Koma. Ich habe einfach zu viel Blut verloren. Meine Mutter verkraftete das nicht. 2 Wochen bevor ich aufwachte starb sie wegen einer Panikattacke. Mein Vater verkraftete den Verlust nicht. Ohne an mich zu denken, erstach er sich wenige Stunden später. Seine Leiche wurde einige Tage dadrauf gefunden mit 25 Messerstichen. Als ich aufwachte, hatte ich niemanden. Ich ging auch nicht mehr zur Schule. Manchmal frage ich mich, wie alles gewesen wäre hätte ich nicht überlebt. Bis ich 18 wurde lebte ich in einem Heim und dann war ich auf mich allein gestellt. Ich fing an zu arbeiten, aber die Errinerungen blieben. Bis heute.“ Als sie geendet hatte wischte sie sich eine letzte Träne weg. Richtung Ende wurde ihre Stimme Starker und die Tränen weniger. Langsam schob sie ihren Ärmel hoch und zeigte die riesige Narbe, die ihren Arm zierte. Das war nur eine von vielen. Doch die anderen waren nicht so stark ausgeprägt. Langsam strich er übe die Narbe. Durch seine Berührungen, löste er eine angenehme Gänsehaut bei ihr aus. „Weißt du. Bei mir ist es nicht sehr anders. Mit 15 brachten meine Eltern sich um. Niemand weiß wieso. Es war sehr schlimm für mich. Genau wie du lebte ich in einem Heim. Aber hier bin ich. Mit der Person, die ich wirklich liebe. Und mit der ich zusammen sein möchte.“ Wieder küsste er sie. Doch das Gefühl, das sie dabei empfahl war gleich. Sie liebte es.
„Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft. Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment.“, flüsterte Xander, eher er sie wieder küsste.
„Und weine nicht wegen ihnen. Denn wer dich zum weinen Bringt, weint eines Tages um dich. Vielleicht weil sie keinen haben, der sie liebt, wie ich dich liebe.“ Als er aufstand blickte sie ihn nur verwundert an. Sie blickte noch verwunderter als er in seiner Jacke nach etwas suchte. Doch als er auf die Knie ging wurde die Verwunderung zu erstaunen. „Ich kenne dich nicht so lange. Und ich würde deine Zweifel auch verstehen. Doch ich möchte der erste und auch einzige sein, der dir diese Frage stellt. Willst du für immer an meiner Seite sein? Bevor ich dich kannte, hätte ich niemals gedacht, dass man für einen einzigen Menschen so viel liebe empfinden kann. Denn ich liebe dich mehr als Gestern, aber noch nicht so sehr wie ich dich morgen lieben werde.“
Gespannt wartete er auf eine Antwort. Sie blickte in seine wartenden Augen. Wie sollte sie diese wichtige Entscheidung treffen. Einerseits war sie sich sicher, dass sie ihn liebte. Aber andererseits wollte sie wirklich ihr leben mit ihm verbringen?
Es gab 2 Lektionen, die sie schon immer begleitet haben. Und diese bewahrten sie schon oft vor Fehlern. In ihrem Kopf ging sie diese noch einmal in der Hoffnung dann eine Antwort zu haben. ‚Triff niemals eine wichtige Entscheidung, während du wütend bist. Und mache niemals ein großes versprechen, während du überglücklich bist.‘ Sie dachte nach. Doch als sie in sein enttäuschtes Gesicht sah, wusste sie die Antwort. Sie wollte ihn niemals so enttäuscht sehen. Sie wollte diejenige sein, die ihn glücklich macht. Und deswegen nickte sie. Völlig unfähig etwas zu sagen, sprang sie in seine Arme und lachte. Ob das nun die richtige oder falsche Entscheidung war wusste sie nicht. Doch dass es die Entscheidung war, die sie glücklich machte, das wusste sie. Und das genügte ihr. Es genügte ihr zu wissen, dass von nun an alles besser werden wird. Oder zumindest hoffte sie das.
Sie wollte ihr Leben mit ihm verbringen. Denn ihm zu sagen, dass sie ihn liebt dauert Sekunden. Es ihm zu erklären dauert viele Stunden. Es ihm aber zu beweisen ein Leben lang.


© sweeties story


1 Lesern gefällt dieser Text.

Unregistrierter Besucher


Beschreibung des Autors zu "Ich liebe dich bis zum Mond und zurück. oder doch nicht?"

Sie fühlt seit Jahren nichts mehr. sie will es auch nicht. Genauso wenig kann sie ihre Vergangenheit loslassen. wie soll sie es schaffen je wieder glücklich zu sein. Nur er kann ihr helfen und ihr den sinn des Lebens wiedergeben. Doch der Weg ist steil und steinig. Sind sie dazu bestimmt zusammen zu kommen? Oder sollen sie für immer getrennt sein? Und wie stark ist ihre Liebe?




Kommentare zu "Ich liebe dich bis zum Mond und zurück. oder doch nicht?"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Ich liebe dich bis zum Mond und zurück. oder doch nicht?"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.