Eine zufällige Begegnung...

Ich gehe meinen abendlichen Spaziergang, hänge meinen Gedanken nach und bin nicht in dieser Welt. Vor mir sehe ich eine Frau gehen. Es braucht schon seine Zeit, bis ich realisiere, das sie es ist. Ich beschleunige meine Schritte. Ich hole auf, erreiche sie und mache mich bemerkbar.
Sie ist erstaunt, wir haben uns bestimmt ein halbes Jahr nicht gesehen, haben sich unsere Wege nicht gekreuzt. Ich bin aufgeregt und etwas außer Atem, einmal von meinen schnelleren Schritten um zu ihr aufzuschließen, aber auch durch meine Aufregung.
Und ich bin sehr aufgeregt. Ich möchte sie mit all meinen Sinnen erfassen, alles zu erneuern, aufzufrischen, was ich in der Zeit, die wir uns nicht gesehen haben, was ich an Erinnerung schon verloren glaubte.
Oh mein Gott, ich stehe total neben der Spur, ich versuche einigermaßen vernünftige Sätze zu formulieren, es gelingt mir aber nicht wirklich.
Wir gehen ein Stück zusammen, langsam gewinne ich wieder Fassung, wir reden über die Zeit.
Wie es uns ergangen ist. Wie es sich für uns entwickelt hat und ich würde so gerne diesen einen Satz sagen, doch ich tue es nicht. Diesen einen Satz: ich liebe Dich, ich hab Dich so sehr vermisst!
Doch ich tue es nicht.
Wir gehen und wir reden, wir erreichen den Punkt, an dem wir uns wieder trennen müssen.
Wir verabschieden uns und reden weiter…..
Wir verabschieden uns wieder und reden weiter….
Wir verabschieden uns und unsere Wege trennen sich, ich hätte sie so gern geküßt, doch ich tat es nicht.

Diese Begegnung war wie eine einzelne Sternschnuppe in der Nacht.

In Liebe Laura

© Laura Schneider

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Karl Heinz Ratzesberger
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