Es war mal wieder einer dieser Tage, an dem für Gabriela wieder alles schief gehen sollte.
Zuerst war da diese nach dem starken Regen überflutete Straße zu ihrem Haus am Waldrand. Dann endlich als sie durch unzähligen von Umwegen wieder zu Hause angekommen war, musste sie schmerzlich feststellen, dass kein Kaffee mehr im Haus war. Und zu allem Übel drohte auch noch ein Gewitter. „Ach, was soll`s. Dann trinke ich halt eben eine schöne heiße Tasse Schoko mit Sahne und mache es mir vor dem Fernseher gemütlich. „Na toll, es ist
wieder Wochenende, und es läuft schon wieder nichts Vernünftiges in der Glotze flucht sie. „Dann gehe ich eben ins Bett. Ein bisschen mulmig ist ihr doch schon zumute. Denn draußen stürmt es schon richtig. Als sie im Bett liegt hört sie das rauschen der Bäume. Und das knacken einiger Äste. Gabriela will sich gerade die Decke über das Gesicht ziehen als sie ein beunruhigendes Geräusch hört. „ Was war das denn jetzt?“ Sie hört ein knacken am Haus. Alles ist dunkel im Haus. Seit der Trennung von Thomas im letzten Jahr wohnte sie allein in diesem Haus. Sie fand es immer so schön romantisch dort. Und nun? „Und was war das schon wieder?“ Sie sieht im Licht der Straßenlaterne die in der Nähe vor dem Haus steht einen Schatten vorbei huschen. „Ich muss die Polizei anrufen. Und zwar schnell.“ Aber als sie den Hörer abnimmt, kann sie kein Freizeichen wahrnehmen. „Ok, dann ist es wahrscheinlich doch besser wenn ich das Licht anmache.“ „ Mist, warum geht denn dieses dumme Licht nicht an“? Aber auch in den übrigen Zimmern funktionierte das Licht nicht. „Das darf doch nicht wahr sein. Jetzt habe ich auch noch einen Stromausfall“. Aber nachdem sich Gabriela wieder aufs Bett setzt, bekommt sie einen Schweißausbruch. „ Es kann kein Stromausfall sein. Die Lat.…Sie konnte es kaum aussprechen, da hört sie ein Geräusch an der Tür. In diesem Moment schossen ihr 100te von Gedanken durch den Kopf. „ Was mache ich jetzt bloß?“ Vielleicht schreckt es jemand ab, wenn man sich bemerkbar macht.“ Sie rennt ins Wohnzimmer. Im nächsten Moment sitzt sie auf der Couch und fängt lauthals an zu diskutieren. Als ob jemand mit ihr im Haus ist. „Es muss einfach klappen“ redet sie sich immer wieder ein. Sie atmet auf, als sie nach ca. 20 Minuten kein Geräusch mehr wahrnimmt. Aber als sie sich gerade wieder auf dem Weg ins Schlafzimmer macht, hört sie Schritte im Haus. „Oh Gott“. Was soll das alles?“ Im selben Moment spürt sie etwas in ihrem Rücken. „Los dreh dich um“. Mit zitternder Stimme und hochgehaltenen Armen dreht sie sich zu dem Fremden. Seine Stimme ist kalt und rau. Er ist groß. Mindestens einen Kopf größer als Gabriela. Ein paar Sekunden stehen sie sich still gegenüber. Gabrielas Herz klopft wild um sich. Sie wagt es nicht, auch nur einen Ton von sich zu geben. Sie schaut verängstigt ins grelle Licht seiner Taschenlampe die er ihr in diesem Moment ins Gesicht hält. Der Fremde sieht eine Bildhübsche Frau vor sich, die nur mit einem kurzen schwarzen Seidenhemdchen da steht. „Hast du irgendwelche Kerzen“ „Wenn ja, dann mach sie an. Jetzt“. Seine Stimme klingt kalt. Doch etwas in seiner Stimme ist auch sanft und vertraut. „Darf ich fragen was du vor hast? Gabriela traut ihren Ohren nicht. Habe ich das wirklich gesagt schießt es ihr in diesem Moment durch den Kopf. „Keine Angst Süße. Tu das was ich sage, dann wird dir auch nichts geschehen.“ „Die Kerzen sind in der Schublade dort drüben. Ohne Licht kann ich leider nicht sehen wo ich hinlaufe. Du musst mir schon mit deiner Lampe den Weg weisen.“
Nach einer Weile lodern 3 Kerzen auf dem Wohnzimmertisch. Im Schein der Kerzen kann Gabriela erkennen, dass der Fremde eine Skimaske trägt und in einer Hand eine Pistole hält. Sie sitzen sich gegenüber. Nun im Licht der Kerzen, schaut sie sich diesen Fremden erst mal ein bisschen genauer an. Mmh denkt sich Gabriela. Er hat einen richtig guten Körperbau. Und seine Lippen, die er versucht hinter einer Skimaske zu verstecken sehen wirklich sehr sinnlich aus. Und dazu noch diese wunderschönen dunklen Augen. Einfach nur sehr erotisch. Was mache ich hier bloß. Jetzt denke ich schon darüber nach, wie erotisch dieser Einbrecher ist. „Kennen wir uns“ fragt sie nun den Fremden. „Nein, ich glaube kaum“ „Ich bin nicht von hier“ „Du bist übrigens sehr hübsch“ fügt er eher schon ein bisschen schüchtern hinzu. Gabriela kann sich ein leises schmunzeln nicht verkneifen. „Darf ich fragen, warum du hier eingebrochen bist?“ „Na, weil ich auf der Suche nach etwas bin, doch hier leider nicht gefunden habe. Also, es hat nichts wirklich mit dir persönlich zu tun. Als ich sah, dass hier ein Haus steht, wollte ich mich nur mal ein bisschen umschauen“. „Ach so, umschauen. Vielleicht nach etwas Barem und Schmuck?“ „Hey, ich bin kein Verbrecher. Wollte nur etwas essen. Habe den ganzen Tag noch nichts gegessen.“ „Na ja, wenn du den Strom wieder andrehen würdest und mir in die Küche folgst, könnte ich dir etwas zu Essen machen“ Was sage ich da bloß? Er bedroht mich mit einer Waffe. Und doch ist etwas so vertrautes in seiner Stimme, dass sie keine Angst mehr vor ihm hat. Nun schmunzelt auch der Fremde. „ Aber auch nur, wenn das Essen wirklich gut ist.“
Gabriela konnte wirklich sehr gut kochen. „Willst du denn nicht endlich die Maske herunternehmen?“ fragt sie den Fremden als sie sich am Küchentisch gegenüber sitzen. „Ich werde auch nicht die Polizei rufen“ „Versprochen“ Während Gabriela es anspricht wandert ihre Hand zu seiner Skimaske. „Nein, lass das“ Grob schiebt er Gabrielas Hand von sich. Aber im selben Moment verzehrt sich sein Gesicht vor Schmerz. Nun setzt sich Gabriela zu ihm. Und schaut ihn neugierig an. „Was ist los?“ Kann ich dir helfen?“ „Nein, du kannst mir nicht helfen“ erwidert der Fremde und fast sich mit einer Hand an die Schulter. „Jetzt hör aber mal auf. Jetzt zeig schon her.“ Nun schiebt Gabriela energisch seine Hand zur Seite, um zu sehen was mit seiner Schulter ist. Sie schiebt seine Jacke zur Seite und sieht einen verschmierten Blutfleck. „Dürfte ich vielleicht deinen Namen wissen?“ „Joshua“ Und deiner?“ „Gabriela angenehm.“ Und nun wollen wir mal deine Wunde verarzten.“ „ Das muss nicht sein“ „Ich bestehe darauf Joshua.“ „Ach übrigens, es ist ein schöner Name“ „Und nun zieh dein Hemd aus, damit ich dich endlich verarzten kann.“ „Falls du möchtest, kannst du vorher noch duschen. Dann muss ich dich nicht so mit Jod quälen.“ „ Ja von mir aus, kannst du auch ruhig deine Maske auflassen.“ „Und du rufst auch wirklich nicht die Bullen?“ „Du bringst mich da auf eine Idee.“ „Na geh schon.“ „Ich werde nicht anrufen“. „Oh Mann, was mache ich hier eigentlich?“ Lade einen Einbrecher zum Duschen ein.“ „Soll ich nicht doch lieber die Polizei rufen?“ Sie hört das plätschern der Dusche. „Na, einen Blick könnte ich doch mal wagen.“ Sie schaut durch den offenen Spalt der Badezimmertür. Zum Glück hatte sie keine Duschkabine mit Milchglas gekauft. Braun gebrannt, muskulös, dunkle kurze Haare, und ein Hintern der Adonis würdig war. „Wow, warum kann man solche Männer nicht
auf eine normale Art kennen lernen.“ „Na dann wollen wir doch mal schauen, was wir alles so im Erste Hilfe Schrank haben“
„Danke für die Dusche“ „Und auch dafür, dass du die Polizei nicht angerufen hast“ Nur knapp mit einem Handtuch um seine Hüften gewickelt steht er vor ihr. Einige Wassertropfen laufen noch seine wohlgeformten Brust herunter. Eine Haarsträhne fällt ihm frech ins Gesicht. Gabriela ertappt sich dabei, wie sie Joshua förmlich anschmachtet. Schnell versucht sie Joshua in ein Gespräch zu verwickeln. „Hey, hätte ich die Polizei gerufen, würde jetzt nicht so ein frisch geduschter und charmanter Mann in meiner Küche stehen. Sie bemerkt, wie sich ihr die Röte förmlich ins Gesicht rein schleicht. Sie greift schnell zum Jod und versucht das ganze mit einem lockeren lächeln beiseite zu schieben. Sanft gleitet sie über seine Schulter. Wow, wie gern würde sie ihn jetzt auf eine Weise
berühren, die normalerweise nur Liebenden vorbehalten ist. Seine Haut, so zart, dass sie fast zergehen könnte vor Begierde nach ihm. Was hat dieser Mann bloß an sich. „Bist du von Beruf Krankenschwester“? Gabriela stellt sich nun direkt vor ihm und schaut ihn ins Gesicht. „Nein“, lächelt sie. „Es ist nur meine Art jemanden zu verarzten“ und schaut ihn keck von der Seite an. „Ach übrigens, du siehst viel besser aus ohne Maske“ Nun stehen sie ganz nah beieinander. Gabriela kann schon förmlich die Spannung, die zwischen ihnen herrscht spüren. „Könnte ich die Nacht wohl auf dem Sofa verbringen?“ „Falls es dir nichts ausmacht
natürlich.“ „Sonst kann ich auch gehen.“ Peng. Mit diesem Satz wurde jede Spannung die zwischen ihnen lag mit einem Mal wie eine Seifenblase zerplatzt. „Ähm, ja natürlich“ „Ich werde dir noch Bettzeug holen.“ Ich kann es doch spüren. Er kann doch nicht so kalt sein murmelt sie vor sich hin als sie im Schlafzimmer verschwindet während sich Joshua auf den Weg zur Coach macht. „Und, hast du es auch bequem mit nur einem Kissen?“ „Ja danke“
erwidert Joshua. „Aber es wäre noch bequemer wenn du neben mir liegen würdest. Gabriela.“
Gabriela errötet und fühlt sich ertappt. Empört und mit einem frechen Lächeln stellt sie sich vor Joshua. „Wie kommst du nur darauf, dass ich es mögen würde mich neben dich zu legen.“ „Ganz einfach, weil ich es gespürt habe“ Während er es sagt zieht er Gabriela zu sich aufs Sofa. Sie küssen sich. Zärtlich küsst er ihren Hals. Hinunter bis zu ihren Brustwarzen. Die vor Erregung schon ganz starr stehen. Jeder Kuss von ihm erweckt in ihr ein Feuerwerk der Begierde. Gleitet mit seinen Lippen zwischen ihren wohlgeformten Schenkel. Alles in ihr schreit nach seinen Küssen, seinen Berührungen. Jetzt, jetzt ist es endlich so weit. Sie kann ihn spüren. Ganz tief in ihr drin. Es ist ein Gefühl der vollkommenen Verschmelzung. Immer wieder bedeckt er sie mit Küssen. Immer wieder schaut er in ihren tiefen blauen Augen. Bis sie letztendlich den ultimativen Rausch ihrer Sinne erleben. Brrrrring brrrring. Es ist ein herrlicher Montagmorgen als der Wecker Gabriela aus ihrem Schlaf reißt. Sonnenstrahlen berühren sanft ihre Haut. Immer noch von der gestrigen Nacht verzaubert schaut Gabriela auf ihren Wecker. „Oh Gott“. „Dieser Tag ist viel zu schön um zur Arbeit zu gehen.“ „Und was mache ich überhaupt hier in meinem Bett?“ „Bin ich gestern nicht mit Joshua auf dem Sofa eingeschlafen?“ „Und wo ist Joshua?“ Auf dem Weg zur Küche gehen ihr einige Sachen durch den Kopf. Doch es sollten noch einige hinzukommen wie sie in der Küche feststellte. Es war kein Abwasch mehr vom gestrigen Abend dort. Alles war weggeräumt. Selbst die Dusche war sauber. Als ob Joshua niemals dort war. Nicht einmal eine Macke war an der Haustür zu sehen. War alles nur ein Traum? Hatte sie sich in Extase geträumt aus Angst vor dem Sturm. Nein, das konnte nicht sein. Sie hat ihn doch gespürt. Noch immer spürte sie seine Küsse auf ihrer Haut. Es durfte einfach nicht sein. Um ihm einmal noch in Gedanken nah zu sein begibt sie sich zur Couch, auf dem sie die Nacht ihres Lebens verbrachte. Auf dem sie sich im Rausch der Gefühle verloren hatte und doch etwas fand, was so tief und innig war, dass sie nicht wagte es zu beschreiben. Doch als sie sich gerade setzen möchte, erblickt sie ein Stück Papier.

Wir werden uns Wiedersehen.
Eines Tages.
Joshua


© H.C.


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