Seit dem ersten Advent habe ich rissige Lippen. Jeden Morgen zeige ich sie meiner Frau. Ich lasse meine Frau nicht mehr an meinen Mund heran. Eine schleichende Distanzierung macht sich breit. Vor einigen Tagen war Weihnachten, morgen beginnt das neue Jahr. Eigentlich sollte man in dieser Zeit näher zusammenrücken. Meiner Frau sage ich immer wieder, dass ich meine Lippen einsalbe. Auch mit Basilikumöl hätte ich es schon versucht. All das ist nicht wahr. Wahr ist, dass ich tagsüber möglichst wenig trinke. Wahr ist, dass wir seit Ende Oktober einen neuen, alleinstehenden Nachbarn haben.
Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
Dinge, die von weither kamen,
setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]
Heute habe ich die Wahl der Qual, denn ich will mir die Zeit vertreiben, die mich vertreibt, damit ich nicht auf ewig etwas Übles anstellen kann. Soll ich mich, aus Verlegenheit, einfach [ ... ]