"Eigentlich bin ich schon tot", sagte sie, "der Arzt gibt mir noch genau ein Jahr. Ich habe die Lust am Leben verloren, den Sarg habe ich bereits ausgewählt." Womit sie nicht rechnen konnte, war die Begegnung mit einem Mann, dem die Ärzte noch ein halbes Jahr gaben. Die Frau verliebte sich in den Mann und blühte wieder auf. Sollten die Prognosen der Ärzte richtig sein, hätten die beiden noch ein halbes Jahr, in dem sie ihre Liebe leben könnten. Zu Hause bestellte sie den Garten wieder, pflanzte gelbe Tulpen und streichelte ihr neues Glück. Als das halbe Jahr vorbei war, blühten die Tulpen nicht mehr, ihr Liebster war verstorben. Und irgendwann würde auch sie sterben, doch sie wusste auch, dass die gelben Tulpen auch ohne sie im nächsten Jahr wieder blühen würden.
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]