Mit dir oder gar nicht


Ich bin jetzt auf dem Weg nach Hause. Ich muss mich beeilen. Sie war heute nicht in der Schule ... und deswegen mache ich mir Sorgen. Wer sie ist? Sie ist meine beste Freundin. Wir kennen uns schon mehrere Jahre, sind jedoch nie mehr als Freunde gewesen. Wie auch immer. Ich bin einer der wenigen, die ihr größtes Geheimnis kennen. Auch wenn es kein schönes ist ... außer mir wissen es nur ihre Familienmitglieder. Ich freue mich über ihr Vertrauen, dass muss ich zugeben. Ich werde ihnen jetzt das Geheimnis verraten, denn mit irgendjemandem muss ich reden ... ich bin nervös. Bereits als Kleinkind haben die Ärzte bei ihr chronisches Nierenversagen festgestellt. Bei dieser Krankheit handelt es sich um einen langsamen, vorschreitenden Verlust der Nierenfunktionen. Sie ging bisher immer optimistisch damit um ... nach aussen hin. Ich weiß, dass sie immer wusste, dass der Tag kommen würde. Deswegen bin ich so nervös. Ich befürchte wie immer das Schlimmste.
Ich habe mein Ziel erreicht und öffne die Haustür. Ich rechne damit eine Nachricht von ihren Eltern auf meinem Handy vorzufinden, dass ich heute morgen auf dem Tisch im Wohnzimmer vergessen habe. Ich schmeiß meinen Rucksack in eine Ecke und gehe geradewegs in das Wohnzimmer. Meine Eltern sind nicht da, vermutlich noch arbeiten, aber darüber mache ich mir gar keine Gedanken. Ich greife sofort nach dem Handy und starre auf den schwarzen Bildschirm. Warum zögere ich damit die Tastensperre zu entfernen? Jeder ist doch mal krank und kann nicht zur Schule kommen ... dass ist doch ganz normal. Ich halte die entsprechende Taste gedrückt und mir fällt ein Stein vom Herzen. Keinerlei Nachrichten. Dann ist es also doch nicht so schlimm. Ich stecke mir mein Handy in die Hosentasche und gehe in die Küche. Ich würde sie später anrufen. Ich öffne den Kühlschrank. Ich muss etwas essen, habe aber keinen wirklichen Appetit. Ich nehme mir die Milchpackung, als plötzlich das Haustelefon klingelt. Es stört mich nicht, wenn jemand mich anruft, klingelt meist mein Handy, also lasse ich einfach den Anrufbeantworter laufen.
"Derzeit sind wir wohl leider nicht Zuhause. Sie können jedoch eine Nachricht nach dem Signalton hinterlassen, wir rufen dann schnellstmöglich zurück!"
Das Telefon gibt ein lautes Piepen von sich, während ich die Verschlusskappe der Milchpackung öffne. Eine aufgelöste Stimme fängt an eine Nachricht darauf zu sprechen.
"Tobias? Bist du daheim? Wenn du diese Nachricht abhörst, mach dich bitte so schnell wie du kannst auf dem Weg zum Krankenhaus. Unsere Tochter ... bitte beeil dich ..."
Der Milchkarton rutscht mir aus der Hand und die Milch verteilt sich auf dem Boden ... Egal. Ich gehe ins Wohnzimmer und starre auf den rot - blinkenden Knopf am Telefon. Ich kann es nicht glauben. Gerade wo ich mir denke, dass ich mir völlig umsonst Sorgen gemacht habe, bekomme ich so eine Nachricht. Mit zitternden Händen sehe ich auf mein Handy. Kein Signal. Ich kann weder sie noch ihre Eltern anrufen. Ich renne zurück in die Küche, schmeiße ein Handtuch auf die Milch am Boden und kritzle auf einen Notizblock:
"Muss jemanden im Krankenhaus besuchen - mir geht´s gut - hab Handy bei - keine Sorge"
Das das Handy immer noch kein Signal hat, daran denke ich gar nicht.
Dann bin ich auch schon durch die Haustür und schlage sie hinter mir zu. Im Vorgarten nehme ich mein Fahrrad und fahr einfach los. Es ist weit bis zum Krankenhaus und ich bin noch nie zuvor mit dem Fahrrad hingefahren, doch ich hoffe, der Weg ist gut ausgeschildert. Ich fahre sehr schnell, sollte aber eigentlich meine Kraft besser einteilen. Doch daran denke ich gar nicht. Ich möchte nur so schnell wie es mir möglich ist zu ihr ... sehen, wie es ihr geht.





Ich habe die kleine Ortschaft, in der ich wohne, soeben verlassen. Es sind jetzt noch so fünfundzwanzig, vielleicht dreißig Kilometer. Dass schaff ich noch. Ich kann nicht aufhören an sie zu denken. Ich weiß schon lange, dass dieser Tag kommen musste, an dem sie im Krankenhaus liegen würde ... doch ich habe es verdrängt. Wir haben so viel erlebt, es konnte nicht enden ... es durfte nicht enden. Ich gebe zu, ich liebe sie. Doch das änderte nichts an unserer Freundschaft. Ich habe sie lieber als Freundin um mich, als überhaupt nicht.
"Was machst du dir so viele Gedanken? Wir wussten beide, dass es so kommen würde."
Ihre Stimme hallt durch meinen Kopf. Ich schließe die Augen, versuche sie zu sehen, sie um mich herum zu spüren, doch ich kann nicht aufhören an die Krankheit zu denken. Ich spüre Tränen in meinen Augen, weiß, dass es nicht an dem Fahrtwind liegt. Ich fahre über die Hauptstraße. Bald muss ein Schild kommen, dass mir zeigt wie weit es noch zum Krankenhaus ist.




Das Requiem-dolor hospital ist noch 20 Km entfernt. Halten Sie durch.

Ich fahre an dem Schild vorbei. Was soll das denn? 'Halten Sie durch.' Dass ich nicht lache. Auf die Idee kommen die meisten Patienten auf dem Weg zum Krankenhaus wohl auch von selbst. Aber ich bin es nicht, der durchhalten muss, sie muss durchhalten. Doch das schafft sie ... sie schafft alles. Sie bringt mich zum lachen, hilf mir in der Schule, wenn ich etwas nicht verstehe, redet mit mir, wenn ich reden möchte. Sie ist einfach toll. Ich bekomme langsam keine Luft mehr. Ich bin volljährig und habe vor ein paar Monaten meinen Führerschein gemacht, wieso habe ich kein Auto von nem Freund geliehen? Das wäre bestimmt die bessere Lösung gewesen. Aber dafür ist es jetzt zu spät. Außerdem funktioniert mein Handy im Moment ja sowieso nicht. Ich kann nur noch hoffen, dass alles gut geht. Ich habe keine Ahnung, wie viel Zeit man noch hat, wenn man weiß, dass die Krankheit einem langsam den Gar aus macht.
Ich muss noch schneller fahren.




Das Requiem-dolor hospital ist noch 14 Km entfernt. Bald werden wir Ihnen helfen können.

Diese verflixten Schilder. Ich hoffe die können ihr helfen. Wer kam eigentlich auf die Idee, solch eine Hauptstraße geradeaus zu legen? Ich fahre nun schon ewig geradeaus und mein Gleichgewichtssinn schläft langsam ein. Ich schlängle ein wenig auf dem Fahrradweg. Ein paar Kurven wären nicht schlecht. Sie wissen schon was ich meine. Da vorne sehe ich eine Kreuzung, ich glaube ich muss abbiegen ... zum Glück.





Biegen Sie nun rechts ab um zum Requiem-dolor hospital zu gelangen.

Ich befinde mich fast in der Stadt. Das Gute daran ist, mehr Menschen ... wenn ich jetzt vom Fahrrad falle, liege ich zumindest nicht in einem Graben an der Hauptstraße, wo mich niemand findet. Der Nachteil ist jedoch, dass ich nicht so schnell fahren kann. Meinen Kreislauf wird es zwar freuen, mich hingegen nicht wirklich.



Sie haben das Requiem-dolor hospital fast erreicht. Sie fahren nun in die Innenstadt, fahren Sie immer nur in Richtung des roten Kreuzes, das sich auf dem Dach des Krankenhauses befindet. Sie können uns gar nicht verfehlen und es geht Ihnen bald wieder besser. Wir freuen und auf Ihren Besuch.

Ich glaube ich habe mich verlesen. Ich soll einfach grob in Richtung des Kreuzes fahren? Genauer ging es wohl nicht mehr. Es geht Ihnen bald besser? Wir freuen uns auf Ihren Besuch? Was soll das denn für ein Krankenhaus sein? Ich schüttle meinen Kopf. Unfassbar, aber darüber kann ich mir jetzt keine Gedanken mehr machen. Ich sehe mich um und betrachte die Dächer der Häuser. Immerhin findet man das besagte rote Kreuz recht einfach. Das Krankenhaus scheint mit eines der größten Gebäude hier zu sein und ich fahre in die richtige Richtung. Ich kenne mich hier nicht so gut aus, da ich bisher nicht oft in dieser Stadt war und ich selbst ein anderes Krankenhaus besuche. Was solls? Hauptsache ist doch, dass ich sie gleich sehen kann und erfahren werde, wie es ihr geht.


Ich kann das Krankenhaus sehen. Mir schmerzt der kopf und meine Beine brennen, doch ich beachte all das einfach nicht. Mit Vollgas fahre ich über den Parkplatz und komme mit einem unangenehmen Ruck im Fahrradständer zum stehen ... das Bremsen habe ich wohl vergessen, aber auch das interessiert mich nicht. Ich schließe mein Fahrrad noch nicht einmal ab, sondern laufe gleich zum Haupteingang. Ich stelle mich in die Schlange am Empfang. Es ist nicht viel los, es kann höchstens ein paar Minuten dauern, bis ich an der Reihe bin. Alle sehen mich an, wie ich mit hochrotem Kopf dastehe und laut atme. Ich ignoriere die Blicke und versuche mich zu beruhigen. Ein alter Mann, der vor mir in der Reihe steht, dreht sich zu mir um und sieht mich an.
"Junger Herr, was haben Sie es denn so eilig? Ein Notfall?"
Ich nicke und versuche zu sprechen.
"Ja, so kann man es sagen ... ich habe einen Anruf von den Eltern meiner Freundin erhalten. Es klang ernst und ich habe mich sofort auf den Weg gemacht."
Er lächelt mich an. Ich finde ihn sympathisch.
"Na, wenn das so ist, dann lasse ich Sie gerne vor, ich bin nämlich nur routinemäßig zur Blutprobe hier."
"Vielen, vielen Dank, dass ist wirklich sehr freundlich von Ihnen."
Ich gehe an ihm vorbei und er lächelt noch immer. Dann bin ich auch schon an der Reihe.
"Wie kann ich Ihnen behilflich sein?"
Die Sekretärin hat eine komische Stimme. So eine Ich-hasse-meinen-Job-darf-mir-aber-nichts-anmerken-lassen Stimme. Sie wissen schon, was ich meine. Ich nenne ihr mein Problem und den Namen meiner Freundin. Die Dame blättert gemütlich in ihren Unterlagen. Am liebsten würde ich ihr jetzt sagen sie soll sich beeilen. Aber das wäre zu forsch gewesen.
"Zweite Etage, Zimmer 307!"
Na endlich. Ich nicke ihr dankbar zu und drehe mich weg. Der Mann, der mich vorgelassen hatte, sieht mich an.
"Bestellen Sie Ihrer Freundin bitte gute Besserung von mir. Ich hoffe, wir sehen uns irgendwann wieder."
Ich nicke erneut und mache mich auf den Weg zu den Aufzügen.



Ich drücke auf den `Aufwärts`-Knopf. Es kommt mir vor, als würde es ewig dauern, bis sich endlich die Türen öffnen. Ich steige ein und drücke mehrmals auf den Knopf mit der Zahl `2`, vielleicht würde es dann ja schneller gehen. Ich weiß, dass klingt bescheuert, doch ich werde immer nervöser. Der Aufzug kommt zum Stillstand und ich spüre ein mulmiges Gefühl in meinem Bauch ... da fällt mir ein, ich habe immer noch nichts gegessen ... und das Trinken habe ich auch vergessen. Zu spät ... die Türen öffnen sich erneut und ich springe schon fast aus dem Fahrstuhl. Es führen drei Gänge vom Fahrstuhl weg. Einer nach links, einer nach rechts und einer geradeaus. Ich sehe mich um. Schweißtropfen laufen mir in die Augen, doch ich beachte sie gar nicht. Auf einem Schild sehe ich, dass die Räume 250-350 über den mittleren Gang erreichbar sind. Ich laufe los, würde auch rennen, hätte ich noch genügend Kraft. Hektisch sehe ich mir die Schilder auf den Türen an. Ich stelle fest, dass links von mir die geraden Zimmernummern sind, auf der rechten Seite des Ganges die ungeraden.
"Zweite Etage, Zimmer 307!"
Die Worte hallen in meinem Kopf nach und ich beachte nur noch die rechte Seite des Ganges.
Zimmer 295 ... ich beschleunige meine Schritte wieder etwas.
Zimmer 297 ... was wenn es gar nicht an ihrer Nierenkrankheit liegt?
Zimmer 299 ... was, wenn sie einen Unfall hatte?
Zimmer 301 ... hätten ihre Eltern mich dann auch sofort angerufen?
Zimmer 303 ... nein, dass glaube ich nicht.
Zimmer 305 ... was, wenn sie nicht mehr am leben ist?
Zimmer 307 ... ich bleibe vor der Tür stehen ... ich schüttele meinen Kopf ... nein, sie ist nicht tot, dass spüre ich ... und sie würde mich niemals einfach so allein lassen. Ich lausche an der Tür ... nichts zu hören. Ich schlucke. Ich fahre mir mit meinen Händen durch die Haare und übers Gesicht ... Dann öffne ich die Tür.


Ich schließe die Tür hinter mir. Es ist ein Doppelzimmer, doch es steht nur ein Bett drin. Sie liegt in dem Bett,komplett in weiß gekleidet, ihre Eltern am Ende das Bettes, ein Arzt und eine Krankenschwester beobachten sie. Ihre Eltern sehen mich an und kommen zu mir rüber. Sie machen sich keine Mühe leise zu sprechen.
"Tobias, schön, dass du so schnell kommen konntest. Du kannst ruhig sprechen, sie liegt gerade in Narkose. Weißt du, sie wollte, dass wir dich anrufen und dich bitten, hierher zu kommen."
Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Sie hat ihre Eltern gebeten mich anzurufen? Klar, wir sind gute Freunde, doch sie liegt da und hat bestimmt Angst, oder Schmerzen, vermutlich sogar beides. Und trotzdem will sie mich hier haben. Ich sehe sie an. Ihre Augen sind halb geöffnet und ich kann sehen, wie sich ihr Brustkorb unter der Decke leicht hebt und senkt ... hebt und senkt ... hebt und senkt. Ich bin erleichtert, sie atmet. Wieso musste ich gleich annehmen, sie wäre tot? Ich gehe auf den Arzt zu und fragte ihn nach ihrem Zustand. Er sieht mich mit einem Gesichtsausdruck an, der mir meine neue Zuversicht wieder zugrunde richtet.
"Nun ja, wie du sicher weißt, leidet sie seit ihrer Kindheit an chronischem Nierenversagen. Das bedeutet, ihre Nieren verlieren immer mehr an Funktion, sie arbeiten nicht mehr richtig. Die Letalität, also die Sterberate, ist bei Versagen beider Nieren leider sehr hoch. In letzter Zeit sah es aus, als würde sich ihr Zustand bessern ..."
Er mache eine Pause und sieht sie an. Ich befürchte wieder das Schlimmste.
"Wie wir leider feststellen mussten, war das kurzzeitig zwar auch der Fall, doch seit ca. zwei Tagen verschlimmerte er sich dramatisch. Ihre Nieren werden innerhalb der nächsten 12-48 Stunden keinerlei Gebrauch mehr für ihren Körper darstellen. Leider sind Spendeorgane schwer zu bekommen, und in dieser kurzen Zeit eine Spenderniere zu finden, die ihr Körper akzeptieren würde ... Ich denke du weißt, was das bedeutet ... ..."
Die Worte des Arztes treffen mich wie ein Schlag mitten ins Gesicht, auch wenn ich seine Offenheit schätze. Ihre Eltern treten hinter mich und ich spüre einen Arm um meine Schultern. Ihre Eltern mochten mich schon immer. Sie hätten wohl am wenigsten dagegen, wenn ich mit ihr eine Beziehung hätte. Ich weiß nicht was ich sagen soll.
"Ich lasse Sie am besten mal miteinander reden."
Der Arzt verlässt das Zimmer, die Krankenschwester trottet stumm hinter ihm her. Die Mutter beginnt zu weinen und ihr Mann nimmt sie in die Arme.
"Ich weiß, es ist schwer ... du musst stark bleiben ... wir wussten es die ganze Zeit und trotzdem ist es so ... schmerzhaft!"
Die Mutter schluchzt.
"Ich glaube wir könnten einen Kaffee gebrauchen, komm, lass die Kinder einen Moment allein."
Der Vater versteht mich. Ich möchte wirklich etwas mit ihr allein sein. Die Mutter tupft sich mit einem Taschentuch die Augen ab und die beiden verlassen das Zimmer. Ich nehme mir einen Stuhl und stelle ihn genau neben das Bett, als würde ich mich mit ihr unterhalten wollen. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Wir kennen uns nun schon so lange ... und haben uns nie im Stich gelassen. Ihr Vater hat recht, obwohl wir alle wussten, dass es so kommt, ist es trotzdem ... einfach nur schmerzhaft. Ich finde keine treffenderen Worte dafür. Es fühlt sich an, als würde der Tod einem ein Stück Seele wegreißen ... und man kann nichts dagegen tun. Sie bräuchte eine Spenderniere, doch woher bekommt man so etwas? Organe kann man nicht mal eben am Kiosk kaufen, sonst wären ihre Eltern wohl schon lange auf die Idee gekommen. Ihre Hände liegen auf der Bettdecke. Ich nehme eine von ihren Händen in meine. Irgendwie mussten wir das durchstehen. Ich würde sie nicht im Stich lassen ... etwas muss man doch noch machen können, wenigstens versuchen. Wir können sie doch nicht einfach hier liegen lassen und dabei zusehen, wie sie stirbt. Tränen treten mir in die Augen. Was soll ich nur dagegen unternehmen?




Ich springe vom Stuhl auf. Ich bin weder eingeschlafen, noch kamen ihre Eltern oder der Arzt wieder. Ich hatte nur plötzlich eine Idee. Wo ist der Arzt? Ich muss sofort mit ihm sprechen. Ich sehe sie noch einmal an. Ist es das wert? ... JA! Warum muss ich darüber überhaupt noch nachdenken? Sie ist alles wert. Ich stürme aus dem Zimmer auf den Flur. Ihre Eltern stehen vor der Tür und sehen mich entsetzt an.
"Was ist passiert?"
Ihr Vater ist ein wenig wie ich. Er befürchtet offenbar auch in jeder Situation gleich das Schlimmste. Wer kann ihm das verübeln? Er weiß, dass seine Tochter bald sterben wird, wenn nicht noch ein Wunder geschieht.
"Nein, nein. Keine Sorge. Sie schläft noch immer. Können sie mich zu dem Arzt bringen? Ich habe ein paar dringende Fragen."
Der Vater sieht mich fragend an. Dann nickt er.
"Schatz, bleib du bitte bei unserer Tochter, wir sind so schnell wie möglich wieder zurück, verstanden?"
Die Frau nickt. Sie hat aufgehört zu weinen und betritt mit ihrem Kaffee das Zimmer. Der Vater sieht mich an und wirft seinen Kaffee einfach in einen der vielen Mülleimer im Flur.
"Dann mal los. Erfahre ich denn wenigstens, was du den Doktor so dringend fragen möchtest?"
"Vertrauen Sie mir bitte einfach!"
Man sieht ihm an, dass er sich darüber wundert und nicht versteht was ich vorhabe, doch ich habe lange genug darüber nachgedacht.
"Hier lang. Wir sind gleich da."
Er geht nicht weiter auf mein Vorhaben ein ... das freut mich, dass bedeutet zumindest, dass er sich dazu entschlossen hat, mir wirklich zu vertrauen.
Wir rennen in einen Raum hinein, in dem sich mehrere Ärzte aufhalten. Wir finden ihren Arzt, der uns mit Angst in seinen Augen ansieht.
"Machen Sie sich keine Sorgen. Meine Tochter liegt noch immer in ihrer Narkose. Aber dieser junge Herr hier würde gerne mit Ihnen sprechen."
Dem Arzt ist die Erleichterung anzusehen. Hier befürchten wohl alle das Schlimmste. Er sieht mich an und trotz meiner Seitenstiche von dem Spurt hierher erkläre ich ihm, was ich möchte.
"Soweit ich sie vorhin richtig verstanden habe, braucht sie eine Niere von einem Spender mit derselben Blutgruppe, stimmt das?"
Der Arzt scheint überrascht und keinen Zusammenhang zu sehen, antwortet mir aber dennoch.
"Nun ja, das mit der Blutgruppe stimmt soweit. Es gibt allerdings noch ein paar andere Tests, die beweisen müssen, das der erkrankte Körper die Zellen des Spenders nicht abstoßen. Zudem können meist nur nahestehende Menschen Nieren spenden, um zu verhindern, dass Organspender nur an dem Geld interessiert sind. Bei toten Organspendern spielt das Geld für den Toten keine Rolle mehr und dieser Punkt tritt außer Kraft. Aber wir haben bereits alles nachgesehen. Es sind momentan keine Nieren von Totspendern der gleichen Blutgruppe verfügbar und ihre Eltern und näheren Verwandten sind auch andere Blutgruppen oder benötigen beide Nieren selbst. Nicht jeder kann einfach so eine seiner Nieren weggeben. Darf ich fragen, warum du mich das alles fragst?"
Ich kremple mühsam die Ärmel meines Pullovers nach oben.
"Dann entnehmen Sie mir bitte Blutproben und sagen Sie mir, ob ihr Körper meine Niere annehmen würde oder nicht."
Der Arzt sieht mich nachdenklich an ... hat er verstanden, was ich von ihm will? So viel Zeit hat sie nicht mehr. Ihr Vater sieht mir in die Augen.
"Tobias, weißt du was du da vorhast? Das solltest du nicht tun, du brauchst deine Organe selbst. Du kannst sie nicht einfach für meine Tochter hergeben. Das kannst du einfach nicht tun. Außerdem gehörst du nicht direkt zu Familie, es würde vermutlich nicht funktionieren, hörst du? Höre bitte auf den Doktor!"
Ich schiebe ihn etwas von mir weg und wende mich einfach wieder an den Arzt.
"Ich bin volljährig und kann mit meiner Niere machen was ich will. Doktor, meinen Sie es könnte funktionieren?"
Ich sehe den Arzt an, genau wie ihr Vater. Der Mann schweigt.
"Es wäre gut möglich, dass es mit der heutigen Technologie funktionieren wird, aber wir müssten erst ein paar Tests durchführen."
Er schweigt wieder. Es ist nunmal seine Pflicht, alles in Betracht zu ziehen, was ihr helfen könnte.
"Nun ja, wenn du nicht davon abzubringen bist, ist es schon ein Versuch wert."
Ihr Vater scheint enttäuscht zu sein.
"Gehen wir bitte erstmal wieder zu Ihrer Frau und Ihrer Tochter, einverstanden?"
Der Mann reagiert nicht und wir machen uns auf den Weg ... wieder zu Zimmer 307.




Sie ist wach. Ich sehe sie an. Sie hat ihre Augen geöffnet und sieht zu mir rüber. Sie lächelt. Ihre Mutter sieht den Gesichtausdruck ihres Mannes und steht auf. Dann geht der Arzt an zu ihr ans Bett.
"Was ist los?", fragt die Mutter, doch sie erhält keine Antwort. Stattdessen fragt der Arzt meine Freundin:
"Es kann womöglich sein, dass wir eine Spenderniere gefunden haben. Ich weiß jedoch nicht, ob du sie auch haben willst ... Der Spender gehört nicht zu deiner Familie!"
Die Mutter spricht dazwischen ... so ein Mist, ich möchte zu gerne ihre Stimme hören.
"Was haben Sie da gesagt? Sie haben eine Lösung gefunden? Aber Sie hatten doch all Ihre Akten durchgesehen. Hat sich doch noch jemand gefunden? Bitte erklären sie mir was Sie damit meinen, Doktor..."
Und dann ... höre ich , wie sie spricht.
"Wer sollte sich denn angeblich so kurzfristig gefunden haben?"
Ihre Stimme klingt geschwächt, aber genauso schön wie immer. Der Arzt scheint nicht so recht zu wissen, wie er es erklären soll. Ihr Vater übernimmt es und versucht den beiden die Situation zu erklären.
"Nun ja, wisst ihr, es müssen zwar noch ein paar Tests durchgeführt werden, ob dein Körper die Niere annehmen würde, aber falls das der Fall sein wird, könnte der Spender ... ... ... Tobias sein."
Es ist still. Keiner spricht und alle sehen mich an. Ich weiß nicht so recht, wie ich mich verhalten soll.
"Du würdest mir einfach so eines deiner Organe geben? Bist du verrückt geworden? Warum?"
Ihre Stimme klingt verunsichert. Was soll ich ihr nur darauf antworten? Die Wahrheit? ... Meine Gefühle?
"Ganz einfach, weil ich dich liebe und dich nicht im Stich lassen werde. Entweder ich lebe mit dir oder gar nicht."
Ihre Mutter beginnt wieder zu weinen und ihr Vater sieht mich wieder mit diesem eigenartigen Blick an.
"Ich liebe dich auch ... und ich weiß deine Gefühle schon lange zu schätzen ... aber eine Transplantation? Hast du dir überlegt, was das für Konsequenzen für dich haben könnte?"
Sie lächelt, doch ich sehe, dass die zweifelt. Sie möchte nicht, dass ich das auf mich nehme ... egal. Der Arzt begleitet mich nach draußen. Ihre Eltern bleiben bei ihr, da habe ich auch nichts gegen. Ich weiß, dass sie mich mögen, aber ich habe keine Lust, ihre Fragen zu beantworten.
"Sowas erlebt man als Arzt nicht allzu oft, das kann ich dir versichern. Aber du scheinst mir entschlossen zu sein. Und sie hat die gleichen Gefühle für dich denke ich, dass spürt man einfach wenn ihr zusammen in einem Raum seid. Aber nun gut, dann wollen wir dir mal ein bisschen Blut abzapfen."
Ich antworte ihm nicht, doch ich freue mich über seine Worte. Wenn sie genauso für mich empfindet, dann bin ich mir sicher, dass es die richtige Entscheidung war.




Ich sitze nun in einem kleinen Zimmer. Der Arzt hat mir mit Spritzen zweimal Blut abgenommen, einmal an jedem Arm. Nun bin ich hier und muss mich gedulden, bis ich endlich erfahre, ob ich ihr nun das Leben retten kann oder nicht. Unfassbar wie schnell alles geht ... immerhin bin ich erst vor knapp zwei Stunden im Krankenhaus angekommen.
Es klopft plötzlich.
"Herein!", sage ich, denn außer mir ist ja niemand im Raum. Ihre Mutter tritt herein. Ich sitze auf einer dieser Liegen und sie setzt sich einfach neben mich.
"Du bist dir bei deiner Sache ziemlich sicher, oder?"
"Ja, ich habe lange darüber nachgedacht ... ich will Ihre Tochter nicht einfach so sterben lassen."
"Nenn mich doch bitte Marion, wie kennen uns jetzt kange genug. Weißt du, ich will sie auch nicht verlieren, doch ich für meinen Teil kann nicht viel machen. Meine Blutgruppe passt nunmal einfach nicht mit ihrer zusammen. Ich wusste schon lange, dass ihr gut zusammenpassen würdet. Sie hat immer so viel von dir erzählt."
Ich sehe Marion an. Sie lächelt in den Raum und scheint in ihren Erinnerungen zu schwelgen.
"Sie ist wirklich einzigartig. Du hast eine tolle Tochter, sie verdient den Tod nicht ... ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um das Schlimmste zu verhindern."
"Das weiß ich..."
Wir schweigen. Jeder von uns hängt seinen Erinnerungen nach.
"Ist sie wieder eingeschlafen?"
"Ja, kurz nachdem du mit dem Arzt gegangen bist. Aber sie sah sehr glücklich aus. Wolfgang, mein Mann, ist bei ihr geblieben. Wir sind dir wirklich unendlich dankbar, was du da tun möchtest, auch wenn wir starke Zweifel haben ob du das tun solltest ... nichtmal deine Eltern wissen davon ... Aber weißt du ... Wir lieben unsere Tochter."
Mir fällt wieder mal keine Antwort ein. Es klopft erneut. Marion sieht mich an. Der Arzt betritt das Zimmer und sieht Marion kurz an, scheint sich aber nicht weiter über ihre Anwesenheit zu wundern.
"Also, ich habe die Ergebnisse für deine Blutproben. Zuerst einmal hast du einen äußerst gesunden Körper. Was deine Blutgruppe angeht ... also, sie würde mit ihrer kooperieren. Aber zwei der Tests haben ergeben, dass ihr Körper dein Organ wahrscheinlich nicht zu 100 % annehmen wird. Aber der Großteil der Tests war erfolgreich und bei der heutigen Technik ist es sehr gut möglich, dass die mit deiner Niere leben könnte."
Marion nimmt mich in den Arm. Denkt sie etwa, nur weil es nicht zu 100% klappen könnte, würde ich es nicht versuchen? Oh nein, ich würde es versuchen.
"Was meinen Sie mit nicht 100%? Sagen Sie uns einfach, was auf den Blättern da steht."
"Nun ja, also das Organ wird mit einer ungefähren Wahrscheinlichkeit von 82,7% angenommen."
Ich muss nachdenken ... 82,7% ... das sind für mich doch fast schon hundert. Ich weiß nicht was das Problem sein soll.
"Ich werde es tun, ich bin zuversichtlich."
"Gut, aber wir können die Operation nicht gleich durchführen. Du musst mindestens zwölf Stunden nichts essen und du darfst nur Wasser trinken."
"Das ist okay, ich habe seit gestern Abend nichts mehr gegessen und habe in der Schule nur Wasser getrunken. Ich wollte Zuhause zwar Milch trinken, doch durch den Anruf ihrer Eltern habe ich sie nur auf dem Küchenboden verteilt. Wir können also gleich loslegen. Wer weiß wie lange sie mit ihren eigenen Nieren noch durchhält."
Der Arzt sieht mich an. Er scheint sich über mein Verhalten zu wundern. Sonst war bestimmt keiner so scharf darauf, ein Organ rausgeschnitten zu bekommen. Er denkt nach ... und schweigt ... wie Marion und ich.
Eine elektrisierende Spannung erfüllt den Raum.
"Na dann ist ja gut. Du musst noch ein paar Formulare ausfüllen und dann beeilen wir uns besser. Ich drück dir die Daumen, dass es funktioniert!", sagte der Doktor tonlos.
"Ich gehe dann solange wieder zu meinem Mann und meiner Tochter. Ich hoffe alles klappt so, wie du es dir wünschst, Tobias..."
Marion umarmt mich und verlässt das Zimmer. Der Arzt nimmt von einem Tisch mehrere Zettel und gibt mir einen Kugelschreiber. Ich lese mir die ersten Zettel aufmerksam durch und unterschriebe an manchen Stellen. Ich muss an meine Eltern denken ... Oh Gott, wenn die wüssten, dass ich hier gerade ein Organ spende, ohne ihnen auch nur etwas davon erzählt zu haben ... egal, ich habe meine Entscheidung getroffen. Ich würde es jetzt auch tun, wenn sie es mir verboten hätten. Ich überfliege die anderen Zettel, unterzeichne noch ein paar mal und lege den Stift zur Seite. Der Arzt nimmt die ausgefüllten Formulare an sich und bringt mich auf eine Station, wo ich auf die Operation vorbereitet werde. Unterwegs bitte ich ihn meinen Eltern Bescheid zu geben, dass es mir gut geht.
Ich bin beunruhigt, habe aber keine Angst ... ich weiß, es wird klappen ... es muss einfach. Ich fange an zu zittern.





Ich liege in diesen typischen Krankenhaus Klamotten in einem Bett. Es ist eines dieser Betten, mit denen sie mich gleich durch den Gang in den Op-Raum rollen werden. Eine Krankenschwester gibt mir ein Glas, in dem sich mein Narkosemittel befindet. Durch die Spritzen für die Blutprobe ist es zu gefährlich, noch weitere Spritzen in die Arme zu geben. Also schlucke ich das widerliche Zeug einfach runter. Ich gebe ihr das Glas zurück und lege mich hin. Die Frau schiebt mein Bett schon einmal auf den Flur ... es wird nicht mehr lange dauern.
"In Ordnung. Keine Sorge, wenn dir gleich schwindelig wird, das ist ganz normal. Es kommt gleich jemand und wird dich zum Op-Raum bringen."
Sie entfernt sich. Mein Kopf brummt schon leicht. Ein Mann tritt an mein Bett. Ich erkenne ihn sofort wieder ... es ist der alte Herr, der mich vorhin noch in der Schlange vorgelassen hat. Er sieht mich verwundert an.
"Ich dachte deine Freundin wäre krank, warum liegst du denn plötzlich hier?"
Ich drehe meinen Kopf ein wenig, um ihn besser sehen zu können.
"Nun ja, was soll ich Ihnen sagen. Sie liegt im sterben und ich habe mich soeben dazu entschlossen, ihr eine meiner Nieren abzugeben."
Er grinst.
"Jaja, die Liebe. Was habe ich nicht alles in deinem Alter durchgemacht. Ich wünsche dir schon mal viel Glück bei der Operation, gleich bekommst du vermutlich nicht mehr viel von dem mit, was ich dir sage. Ich hoffe wir sehen uns wieder, ich gebe euch zweien dann auch einen aus. Mein Name ist übrigens Herr Froese, mich kennen in diesem Krankenhaus viele Leute, daher bin ich zuversichtlich das wir un irgendwann wieder treffen werden. Und dann würde ich gerne die ganze Geschichte kennen lernen."
Er zwinkert mir zu und ich versuche zu lächeln, doch meine Muskeln wollen mir nicht mehr so recht gehorchen. Er geht weg. Ich sehe an die Decke und denke nach ... worüber? ... natürlich über sie. Ich bin mir zwar nach wie vor sicher, dass ich hier das richtige tue, doch was ist, wenn 82,7% nicht reichen ... was wenn es nicht funktioniert und ... sie sterben wird? Ein Arzt tritt an mein Bett und redet auf mich ein, doch ich verstehe nicht was er sagt. Mein Bett wird bewegt und ich sehe die Decke des Flures über mir vorbeifliegen.
"Ich würde gerne nach der Operation neben ihr liegen!", nuschle ich.
Ich sehe wie der Art nickt und kann noch halbwegs erkennen, dass er derselbe Arzt ist, der mir auch erklärt hat, dass das alles hier überhaupt möglich ist. Ich will ihm noch sagen, dass ich ihm bei seinem Job mein vollstes Vertrauen schenke, doch aus meinem Mund kommen nur noch unzusammenhängende Laute. Wieder überkommt mich Angst. Und wenn sie stirbt? Oder wenn ich nicht mehr mit einer Niere überleben kann? Ich sehe alles doppelt. Meine Lider fallen zu.
Nein ... ich tue das richtige ... ich liebe sie ... ich könnte ohne sie nicht leben ... Entweder mit ihr oder gar nicht.
Alles um mich herum wird Schwarz.
Dann spüre ich nichts mehr.




Ich komme langsam wieder zu Bewusstsein. Ich versuche meine Augen zu öffnen, erfolglos. Ich versuche zu sprechen ... auch erfolglos. Also bleibe ich einfach liegen. Das Gefühl in meinen Körperteilen kehrt langsam zurück. Ich spüre meine Arme, meine Beine ... und ein leicht unangenehmes Kribbeln in der Magengegend. Ich kann mich erinnern. Rückblickend ging alles unfassbar schnell.
Der Anruf ... die rasante Fahrt ... der nette Mann am Schalter ... ihre Eltern ... der Arzt ... meine Idee mit der Transplantation ... sie ... die Blutproben ... ihre Mutter ... das Narkosemittel ... wieder dieser Herr Froese ... und dann ... nichts mehr. Hat es funktioniert? Wird sie überleben?
Ich versuche noch einmal meine Augen zu öffnen, dieses mal mit etwas mehr Erfolg. Ich sehe an die Decke des Zimmers. Ich drehe meinen Kopf nach links. Marion und Wolfgang halten sich in den Armen und sehen aus dem Fenster. Wolfgang dreht sich zu mir um und sie treten an mein Bett. Ihr Gesichtausdruck macht mit Mut. Sie wirken sehr glücklich. Ich drehe meinen Kopf in die andere Richtung. Sie sieht mich an. Sie macht schon einen besseren Eindruck als gestern ... wenn es gestern war.
Ich bin erschöpft.
Mir fallen die Augen zu, doch ich kann sie wieder öffnen.
Sie lächelt mich an.
"Ich liebe dich."
Ich höre ihre Worte nur sehr leise.
"Mit dir oder gar nicht!"
Dann schlafe ich wieder ein, ein Lächeln auf den Lippen.


© Philipp Gallus


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Kommentare zu "Mit dir oder gar nicht"

Re: Mit dir oder gar nicht

Autor: FrankOlafPaucker   Datum: 22.03.2011 9:15 Uhr

Kommentar: Schön geschrieben. Selbst so ein unsensibler Knochen wie ich muss dabei ein bisschen schlucken. Toll, dieser Schluss mit der angedeuteten Hoffnung. Frank

Re: Mit dir oder gar nicht

Autor: Philipp Hegmann   Datum: 22.03.2011 14:53 Uhr

Kommentar: ;)
Danke

Re: Mit dir oder gar nicht

Autor: biko   Datum: 22.03.2011 20:08 Uhr

Kommentar: Oh man, mein Grosser.
Da hast du eine wunderbare Geschichte geschrieben!
Sehr gefühlvoll, ehrlich aber auch spannend (das mit den Schildern zum KKH und dem Nummern abzählen auf dem Krankenhausflur!).
Puh, die Geschichte nimmt einen wirklich mit.
Es hat mich in dem ganzen Schrecken doch sehr gefreut, dass die Eltern unsere Namen haben ;o) und Herr Froese war auch richtig klasse!
Und... IHREN Namen gibts du nie preis, das finde ich auch wirklich gut.
Du kannst schreiben, weiter so.
LG M(ama)arion :o)

Re: Mit dir oder gar nicht

Autor: Philipp Hegmann   Datum: 25.03.2011 15:42 Uhr

Kommentar: Freut mich, dass euch meine Geschichten gefallen!
Was IHREN Namen angeht .... den gebe ich absichtlich nicht an,
damit sich jeder mit dieser Geschichte identifizieren kann. ;)
Und das mit euch und Herrn Froese... das ist so ne Sache an sich ;o)

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