Neben den Songs ihres letzten Albums, spielen Hitmen auch viele ihrer alten Lieder. Das Publikum rastet aus, alle brüllen Songtexte, Mädchen kreischen Liebesschwüre und mittendrin steh ich, tanze mit den anderen, vergesse das meine Beine weh tun vom vielen laufen und genieße dieses Gefühl von Freiheit.
Plötzlich steht Mathews Stiefel vor meiner Nase, er blickt zu mir runter, atmet kurz durch und singt mit irrer Kraft weiter. Ich bin starr vor lauter Bewunderung. Während dem Gitarrensolo zieht Mathew kurzerhand, aber in einer sehr fließenden, fast erotischen Bewegung sein T-Shirt aus. Mir stockt der Atem. Ich wusste von den Fotos auf Covern von Zeitschriften und den Covern der CDs ja wie sein Oberkörper aussah, aber ihn nun so live zu sehen ist doch etwas völlig anderes. Sein Oberkörper ist Muskulöser als ich erwartet hatte und seine Tattoos sind schöner als auf jedem Foto davon. Ich stehe etwas fassungslos da, schüttele kurz den Kopf und versuche mich auch auf die anderen Bandmitglieder zu konzentrieren aber es gelingt mir nicht. Es ist als ob Mathew meinen Blick magisch anzieht.
Das ganze restliche Konzert haftet mein Blick auf Mathew und ich merke wie ich anfange ihn noch mehr zu bewundern als ich es ohnehin schon tue, aber auch wie er mir immer unerreichbarer erscheint. Die Musik ist gut, hat nun aber einen traurigen Unterton für mich.
Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
Dinge, die von weither kamen,
setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]
Heute habe ich die Wahl der Qual, denn ich will mir die Zeit vertreiben, die mich vertreibt, damit ich nicht auf ewig etwas Übles anstellen kann. Soll ich mich, aus Verlegenheit, einfach [ ... ]