Eines Tages spät am Abend war ich auf dem Weg nach Hause und erblickte am Himmel einen Stern.

Er leuchtete hell fast wie die Sonne und funkelte auf mich herab.
An den nächsten Tagen bemerkte ich dass der Stern für mich immer an der gleichen Stelle strahlte.
Das machte mich so neugierig, dass ich nun meinen Feldstecher holte und sah, dass es zwei Sterne waren. Mein Funkelstern und ein zweiter der aber nur ein schwaches Licht aussandte.
Und Tag für Tag, Jahr für Jahr blickte ich zu dem Stern und seine Leuchtkraft zeigte mir, dass es ihm wohl gut ging.
Der Funkelstern war mein Glücksstern geworden und jeden Tag dachte ich an ihn und wenn keine Wolken am Himmel waren leuchtete er für mich immer an der gleichen Stelle.

Ab und zu holte ich mein Fernglas hervor und aus den zwei Sternen wurden erst drei, dann vier, dann fünf und ich dachte dass es ihnen wohl allen gut geht. Und wenn es meinem Glücksstern gut ging dann ging es mir auch gut. Mein Strahlestern und drei kleine Sterne die auch ziemlich kräftig leuchteten. Der fünfte aber größte Stern war immer noch matt und bewegte sich immer mehr weg von meinem Lieblingsstern.

Eines Tages erschien es mir als ob mir die Sterne näher kamen. Und jeden Tag dachte ich, sie kamen mir noch ein Stückchen näher. Die Strahlkraft nahm immer mehr zu so dass er sogar tagsüber über mir glitzerte. Ich war so fasziniert dass ich dieses Wunder Tag und Nacht beobachtete und gar nicht genug davon bekommen konnte. Einer der kleinen Sterne und mein Funkelstern waren mir schon unendlich nah.
Der große Stern verblasste indes noch mehr. So standen die fünf am Firmament und bereiteten mir viel Freude und mein Strahlestern erwärmte mein Herz. Und je näher sie kamen desto größer war mein Glück.

Dann aber eines Tages schaute ich wieder hinauf und der große Stern begann plötzlich auch zu leuchten und war meinem Funkelstern viel näher als vorher. Mein Glücksstern hatte anscheinend die Kraft den großen blassen Stern durch die Nähe auch zum Leuchten zu bringen. Und als das geschah entfernten sich die fünf Tag für Tag immer weiter von mir und waren bald nur noch als ein winziger Punkt am Firmament zu sehen.

Ich hoffe die Sterne werden nicht ganz verschwinden und ab und zu wieder auf mich herunterstrahlen. Ich wünsche den Sternen dass sie alle die gleiche Strahlkraft erlangen und danke ihnen für all die unendliche Freude die sie mir bereitet haben.
Ich werde sie weiter beobachten und ab und zu werde ich mir wünschen, dass sie mir wieder ganz nahe kommen, vielleicht wenn der große Stern wieder verblasst.


© August 2013 Michel d'Or


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