Schluchzend, zusammen gekauert wie ein Häufchen Elend, erzählte SIE mir, dass sie nicht mehr könne. Ihr Mann mache ihr das Leben zur Hölle. Stundenlanges Joggen, um Negatives ab zu bauen, nütze auch nichts mehr.
Mein Herz geht aus zu ihr, ganz leise suggeriere ich, sie möge doch ihren Schutzengel ganz inständig, um rasche Hilfe bitten. SIE, zu allem bereit, sieht mich an und mit Freude registriere ich den Hoffnungsschimmer in ihren wunderschönen Augen. Zufrieden kehre ich an meinen Arbeitsplatz zurück.
Eine Weile danach sucht SIE mich auf, mit verärgerter Stimme, gleichzeitig schwang da aber auch eine gewisse Genugtuung mit, erzählte sie mir vom Anruf vorhin, angeblich jemand der sich verwählt hatte. ?Pah? verwählt, das war sicher ein, von meinem Mann engagierter Detektiv, der mir hinter her spioniert?. Lächelnd erzählt sie, dass sie mit dem Fremden ein Gespräch anbahnte, in der Hoffnung, dass er sich verplappere. Meint dann noch, ?eigentlich sehr schade, ER klingt so nett?.
Am nächsten Tag, tritt SIE mir freudestrahlend entgegen, ER habe sie gestern am Abend nochmals angerufen, wollte einfach wieder ihre Stimme hören und mehr über sie erfahren.
Von da an gab es tägliche Gespräche, die auch rasch zu einem Treffen führten.
Hat der Schutzengel tatsächlich geholfen?
Sie war bis über beide Ohren verliebt, wagte nicht an ihr Glück zu glauben. ER entpuppte sich als ihr Fels in der Brandung, gab ihr die nötige Kraft die Scheidung einzureichen.
Sechs Monate nachdem ER sich verwählte, haben sie geheiratet und sind jetzt, Jahre danach noch immer ein Herz und eine Seele.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.