Zur langsamen Fahrt durch die Nebelwand gezwungen, pflügte das kleine Fährschiff durch das Wasser. Sie fuhren eine Leerfahrt.
Im Steven stand der Decksmann. Er lauschte angespannt in die Nebelschwaden.
Manche hatten die Form von Tieren. Andere wieder wirkten wie unbekannte Wesen.
Der Schiffer drückte in regelmäßigen Abständen das Nebelhorn.
Der tiefe Ton wurde vom Nebel aufgesogen.
Alles wirkte so fremd und bedrohlich.
Irgendwie versuchte der Schiffer das Fährschiff nach Instinkt zu führen.
Von irgendwo aus der grauen Wand her dröhnte ein Signal.
Der Decksmann vorne konnte nicht ausmachen woher es kam.
Oft prallten die Töne an den Nebelschwaden ab und verschwanden in irgendwelche Richtungen.
Angespannt sah der Decksmann am Steven in die graue träge
Wand.
Plötzlich tauchte ein großer dunkler Schatten auf. Er sah aus wie ein großes Monster mit einen langen Hals.
Der Decksmann erschrak als dieses große, hohe, unbekannte Etwas auf sie zukam.
Der Decksmann zeigte heftig in die Richtung.
Sofort schob der Schiffer den Telegraf des Schiffes auf Rückwärts. Denn ein Ausweichmanöver war nicht mehr möglich.
Es dauerte ein paar Sekunden bis das Wasser achtern am Schiff brodelte. Das Schiff lief endlich Rückwärts.
Doch es war zu spät.
Der riesige Schwimmkran drückte die Fähre zurück. Der Bug des Schwimmkrans war leicht abgeschrägt und breit.
Chancenlos wurde die Fähre in die Fluten gedrückt.
Der Schiffer und sein Decksmann hatten keine Möglichkeit mehr das Schiff zu retten. Sie sprangen in das eiskalte Wasser.
Der große Schwimmkran trieb ohne Motorantrieb.
Die Besatzung des Krans hatten das Drama beobachtet und warfen Rettungsringe in den Fluss. Mit langen Stangen retteten sie die Verunglückten und zogen sie an Bord.
Von der kleinen Fähre war nichts mehr zu sehen. Nur ein paar Strudel zeigten die Stelle an wo sie versunken war.
Nebelschwaden schwebten über die Stelle als wenn nichts gewesen war.
Die Besatzung des Krans erwartete die Wasserschutzpolizei.
Es war wieder ganz still, bis auf die Töne anderer Nebelhörner im tiefen Nebel.

Bernd Tunn - Tetje


© bernd tunn - tetje


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