Schottischer Abend. Mitten im Mai. Ich sitze mit Schweissperlen auf der Stirn an meinem Platz. Eine Dudelsackspielerin tritt auf, spielt lauter Instrumentalstücke. Für meine Ohren tönen sie fast alle gleich. Vor den Songs erzählt sie jeweils eine Geschichte. Von grünen Hügeln hinter Loch Ness, über Pubs an der Hauptstrasse bis zur Liebe über den Tod hinaus lässt sie nichts aus. Ich kann die Geschichten aber nicht aus den Songs heraushören. Sie könnte mir irgendeine Geschichte erzählen. Nach dem 3. Song bin ich genervt, fühle mich wie beim Zahnarzt, der immer mit demselben Bohrer sich an meine Zähne heranmacht. Beim 5. Song starre ich die Decke und den Boden an. Beim 6. Und 7. Song denke ich mir eine Geschichte über ihr Privatleben aus: Da kommt ein Mann vor, der ihr beim Üben zuhören muss. Da kommen Kinder vor, die lieber nach draussen spielen gehen. Da kommt eine Katze vor, die das Weite in Nachbars Garten sucht. Da kommt ein Papagei vor, der nicht aus seinem Käfig fliegen kann. Da kommt ein Schlusssatz vor, der wie ihr Dudelsack tönt.
Kommentar:Wenn die Menschen vor der Kunst schon in Gedanken flüchten war es wohl fast schon schwarze Kunst oder Dschungelcamp entertaining. Muss schmunzeln.
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Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]
Wir sind die Phalanx des Guten gewesen,
wir haben uns wahrhaftig um alles bemüht.
Wir waren, an der Geschichte gemessen,
Pioniere auf einem ganz neuen Gebiet.