Es war Abend geworden.
Von draußen schien die gerade erwachte Laterne in das kleine Kinderzimmer. Behutsam zog die Frau an der Bettdecke um ihr gedachtes Kind zu bedecken.
Es ist schon eine lange Zeit her als ihr Kind verstorben war.
Seitdem gehörte es auch zu ihren Ritualen das gedachte Kind schlafen zu legen.
Es tut ihr gut, beteuerte sie immer wieder.
Ihr Ehemann hatte sie verlassen. Ihm war es zu viel geworden diese ganzen Rituale mit erleben zu müssen. Für ihn bliebt kein Raum zu trauern.
In dem Zustand war es für sie Beide nicht möglich miteinander zu reden. Sie sagte ihm sie könne nicht anders und trauerte weiter auf ihre Weise.
Sie zog sich immer mehr vom Leben zurück. Die Gardinen blieben endgültig zu...
Bernd Tunn - Tetje
Das Leben isst einen dunklen Alptraum und
verdaut ihn zu einer romantischen Insel,
die man angeblich verschieden interpretieren
kann, darf, soll, nein, unbedingt muss!
Denn ungestüm [ ... ]
Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
Dinge, die von weither kamen,
setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]