"Lieber ein stadtbekannter Trinker,als ein Anonymer Alkoholiker!"-Jim Beam

Es war 4 Uhr und es graute der Morgen.Morgengrauen.Den Typen im Spiegel kannte ich zwar nicht,aber ich rasierte ihn trotzdem.Halbherzig.Mein Kater miaute mich bittend an,denn ich hatte ihm wahrscheinlich schon tagelang nichts zu fressen gegeben.Auch jetzt nicht,noch nicht,denn ich mußte erst mal zum Eisschrank.Hastig und zerfahren.Alles leer,wie mein Kopf....Im Kasten,ganz unten bei den Unterhosen,hatte ich noch ein Bier versteckt,(vor meiner Frau-wie das halt kreative Alkoholiker so machen)denn ich brauchte was um mein Hirn zu reparieren.Kurzfristig.(Meine Frau war mal wieder zu ihren Eltern gezogen)Beziehungskisten...Bierkisten...Als sich das Zittern meiner Hände soweit beruhigt hatte,das ich die Maus steuern konnte,setzte ich mich vor den PC und spielte Schach auf Schacharena.de.Mit meinem Nick"Problemkind",wie passend...
Gott sei Dank konnte mich keiner sehen,und vor allem-riechen.Hier in meiner Höhle konnte ich so sein,wie Gott mich ertrug...
Nein,ich war nicht Alkoholkrank,ich nicht,aber,aber....der Gerd schon...und der Hans,ja,der vor allem,der war ja dauernd blau,aber ich?Die Zigaretten waren auch aus,also fuzzelte ich mir die ausgedrückten Kippen aus dem Aschenbecher auseinander und rollte mir mit Zeitungspapier meine Morgenzigarette. Zeitungen sind doch für was gut!Eigentlich stank es fürchterlich.Nein,ich war kein Alkoholiker,ich war ein Säufer....Und auf meinem Grabstein wird einmal stehen:"Haut ab,und zwar Alle!"


© Hannes Lapesch


5 Lesern gefällt dieser Text.


Unregistrierter Besucher

Unregistrierter Besucher
Unregistrierter Besucher

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Der Säufer"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Der Säufer"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.