Der große kleine Peppo

Peppo hat seine Obstbäume gleich hinter der Bahnstation.
Ein guter Boden für Pfirsichbäume.
Als er den Schwarzen das erste mal sah, war es nicht seine dunkle Haut,
nicht die zerschlissenen Hosen, nicht der unruhige Blick ...
Peppo sah seine Größe und dachte sich: wie praktisch ...
Peppo war knapp 1,60

IlNero - den Namen bekam er später, viel später.
Der Schaffner war ein gutmütiger, alter Neapolitaner.
Er hatte viele Gauner gesehen ...
Dieser Mann, ohne Fahrschein, ohne Geld und Papiere;
er hatte ein gutes Gesicht - erzählte er später.
Er ließ ihn aussteigen - das wars.

Peppo und der fruchtbare Boden, eine Garantie für Pfirsichgenuss ...
Mit einer Hand aß er, die andere Hand griff derweil nach dem Nächsten.
Er hatte Hunger - und wie!
Peppo stand nur da und schaute .
Es war sein Hund, der schließlich loslief und bellend begrüßte.
Wieder Angst. IlNero stand wie angewurzelt.
Links und rechts einen Pfirsich, ein Stück noch im Mund, schlucken ging grade nicht.
Wenn Peppo lacht geht die Sonne auf. Er pfiff dem Hund und ging langsam auf den Fremden zu.
Später sagte er: Was ich sah war Angst, Trauer und Hunger. Auf meinem Grund und Boden braucht das niemand zu haben .

Brot und Käse, ein paar Tomaten, einen Becher Wein - nein, nicht den für Freunde; das war später, viel später ...


© Evia


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Eine Monte Luna Geschichte ...

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