Da begegnete ich doch vor einigen Wochen, als ich meinen Hund ausführte, einem Schlafwandler. Er war mitten in der Nacht nackt unterwegs gewesen. Ich legte ihm meine Jacke um die Schultern und folgte ihm im Dunkeln bis zu seiner Haustüre. Dann schaute ich das Schildchen an der Haustüre an, prägte mir seinen Namen ein und machte mich auf den Heimweg. Am nächsten Tag suchte ich seine Telefonnummer im Internet und rief ihn an. "Sie haben noch meine Jacke", sagte ich. "Ich habe mich schon gefragt, wie ich zu dieser Jacke in meinem Bett gekommen bin", antwortete er. Am Abend kam es zur Jackenübergabe vor seinem Haus. Der Mann sagte nur: "Danke." Ich sagte nur: "Gerne geschehen. Ziehen Sie sich in Zukunft etwas wärmer an. Der Winter steht vor der Türe." Und als ich vor 2 Wochen in der Zeitung las, dass ein nackter Mann unweit seines Hauses tot aufgefunden worden war, schaute ich lange, sehr lange, meine schwarze Jacke an.
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]
Wir sind beauftragt gar nichts zu erreichen.
Wir leben nur, damit halt Leben ist –
Wir kriechen feige, lassen uns erweichen
und sehen zu, daß man so schnell [ ... ]