Es war ein schöner, freundlicher Wintermorgen. Die Sonne schien und der Himmel war wunderschön blau. Von ihrem Fenster aus konnte Lucy die glänzenden Eiszapfen sehen, die an der Regenrinne hingen. Heute war der perfekte Tag um einen gemütlichen Ausritt im Schnee zu machen, vor allem, weil über Nacht wieder frischer Schnee gefallen war, so dass es jetzt bestimmt ein paar schöne Strecken für einen Galopp im Pulverschnee gab. Gerade als Lucy zu ihrem Handy greifen wollte um ihre beste Freundin Valerie anzurufen klingelte dieses und Lucy sah auf dem Display das Bild ihrer Freundin. Das musste dann wohl Gedankenübertragung sein.

Valerie: Hallo Lucy, ich bin es Valerie. Hast du heute schon aus dem Fenster geschaut?
Lucy: Morgen Valerie. Ja ich stehe gerade am Schlafzimmerfenster und wollte dich gerade anrufen um zu fragen, wann wir uns zum Ausritt am Stall treffen.
Valerie: Genau deswegen rufe ich an. Wie wäre es in einer Stunde?
Lucy: Hört sich perfekt an, dann ist im Stall sicher auch noch nicht zu viel los und wir haben das Gelände hoffentlich weitestgehend für uns alleine. Bringst du Luna mit?
Valerie: Ja wenn du Cookie auch mitbringst.
Lucy: Klar mache ich. Dann sehen wir uns in einer Stunde am Stall.
Valerie: Ok bis später.

Nun musste Lucy sich zwar ein bisschen beeilen, aber das war es wert. Sie schlüpfte in ihre Reitsachen, ging schnell in die Küche machte sich einen Kaffee und ein Toast mit Nutella dazu und gab Cookie sein Frühstück. Zwanzig Minuten später saß sie in ihrem Auto, in das sie zuvor für Beautiful Mind noch eine extra Decke gepackt hatte.
Nur wenige Minuten später parkte sie vor dem Stall, wo sie Valeries rostigen Pickup schon stehen sah. Sie stieg aus dem Auto lies den ungeduldigen Cookie raus und schnappte sich die Decke und die Karotten, dann ging sie zum Stallgebäude.
Kaum hatte sie dieses betreten, fiel ihr Valerie auch schon um den Hals.

Valerie: Hey wie geht es dir?
Lucy: Bestens, es ist wirklich traumhaft schön draußen. Hast du eigentlich noch Stollen für die Pferde da? Ich hab meine auf die Schnelle nicht gefunden.
Valerie: Ja habe ich. Sie liegen in meiner Putzbox, Nimm dir einfach welche raus. Wie ich sehe hast du auch noch eine extra Decke für deine kleine Frostbeule mit.
Lucy: Kann ja nicht jedes Pferd so viel Winterfell haben wie deins. Dafür hab ich es beim Fellwechsel angenehmer.
Valerie: Ja hat alles seine Vor- und Nachteile. Dann lass uns unsere beiden Hübschen mal fertig machen.
Lucy: Ja, sonst sind wir bald doch nicht mehr alleine hier.

Die Beiden gingen zu den Boxen ihrer Pferde und als Beautiful Mind Lucys Schritte erkannte fing er an ungeduldig mit den Hufen zu scharren. Lucy holte eine der Karotten aus der Tasche und öffnete die Boxentür und schlüpfte in die Box. Dort wurde sie sogleich stürmisch begrüßt und es dauerte auch nicht lange bis er sich die Karotte geschnappt hatte. Auf dieser kaute er nun genüsslich rum. Lucy streichelte ihn noch ein wenig und machte sich dann auf den Weg zu ihrem Spind um Putzzeug und Sattel bzw. Zaumzeug zu holen, Außerdem holte sie zur Sicherheit auch noch die Schoner für die Beine. Sie wollte ihn lieber voll ausrüsten, da am nächsten Wochenende, wie jedesJahr, das große Adventsturnier im Stall stattfinden würde. Und da sollten sowohl Pferde als auch Reiter natürlich topfit sein.

Valerie: Und Lucy, bist du fertig?
Lucy: Fast ich muss nur noch die Decke am Sattel fest machen, dann können wir los. Weißt du wo die Hunde sind?
Valerie: Ja die sind vorne im Paddock.

Fünf Minuten später saßen die Beiden auf ihren Pferden und ritten Richtung Wald. Von Waldeingang steuerten sie in Richtung Fluss, weil Sie da die besten Chancen hatten auch mal eine Strecke galoppieren zu können. Sie ritten auch eher neben den eigentlichen Wegen, weil diese trotz Neuschnee relativ glatt waren, weil der Schnee nur die Eisplatten abdeckte. Neben den Wegen ging es gut voran. Die Hunde hatten ihren Spaß und tollten ausgelassen im Schnee umher. Lucy und Valerie genossen es, dass der neu gefallene Schnee alle Geräusche dämmte und es so angenehm ruhig war. Die beiden redeten auch kaum miteinander und jede hing ihren Gedanken nach. Erst als sie den Fluss sehen konnten überlegten sie gemeinsam welchem Weg sie runter zum Fluss nehmen sollten, bzw. wo es sich unten am Besten weiter reiten ließ.
Sie entschieden sich dazu den Weg zu nehmen der nicht direkt am Fluss entlang ging sondern sich zunächst durch eine Art Gebüsch schlängelte und dann Parallel zum Fluss über eine große Wiesenfläche weiter lief. Diese Wiesenfläche war perfekt geeignet um die Pferde einfach mal laufen zu lassen. Das ließen sich diese auch nicht zwei Mal sagen, kaum ließen ihre Reiterinnen die Zügel locker stoben die beiden los und der Pulverschnee flog zu allen Seiten, genau wegen dieser Momente lieben Valerie und Lucy es im Winter auszureiten. Auch wenn man sich danach immer sehr auf die heiße Schokolade im Reiterstübchen freute, war es das jeden Mal wert. Nach der Wiese trabten sie noch ein wenig bis sie wieder am Waldrand angekommen waren. Das letzte Stück durch den Wald mussten sie wieder auf Grund der Bodenverhältnisse im Schritt zurücklegen. Aber das Stück war ohnehin nicht lang und so waren sie ca. zehn Minuten später wieder am Stall angekommen. Dort gingen sie noch eine Zeit lang in die Reithalle um die Pferde trocken zureiten. Gerade als sie die Halle wieder verlassen wollten bemerkten sie den Sohn der Stallbesitzer, der an der Tür der Reithalle stand.

Valerie: Hey Alex, was machst du denn schon so früh auf den Beinen.
Alex: Ich wollte genauso wie ihr die Gunst der Stunde nutzen und einen kleinen Ausritt machen und dann eventuelle meine Dressurkür für nächstes Wochenende noch mal durchgehen.
Lucy: Ich hab entschieden erst morgen wieder zu trainieren und ihm heute mal ne Pause zu gönnen.
Alex: Was wollt ihr beide noch trainieren? Du und Beautiful Mind gewinnt die Springprüfung doch sowieso wieder mit links.
Lucy: Du vergisst, dass Veronica mit ihrem neuen Hengst auch verdammt gut ist, von daher kann ein wenig Training auch nicht schaden.
Alex: Ok, vielleicht habt ihr dieses Jahr doch Konkurrenz. Startest du dieses Jahr auch mal wieder?
Valerie: Nein, aber ich werde euch alle anfeuern.
Alex: Schade, ich dachte ich hätte dieses Jahr in der Dressur auch mal wieder eine ernstzunehmende Konkurrentin.
Valerie: Vielleicht nächstes Jahr. Noch bin ich nicht so weit.
Alex: Schon ok. Ich denke jeder von uns der bei dem Unfall dabei war, versteht dich sehr gut.
Valerie: Danke Alex. Steht eigentlich der Weihnachtmarktbesuch nächsten Freitag.
Alex: Klar ist doch Tradition. Wie viele sind wir eigentlich? Ich wollte noch einen Tisch bei meinem Onkel im Restaurant reservieren, für die, die Lust haben vorher noch Essen zu gehen.
Lucy: Ich würde sagen Valerie und ich sind in jeden Fall dabei.
Alex: Super und wen sollen wir noch fragen? Wollt ihr Veronica und Lara dabei haben? Oder reicht es euch wenn sie zum Weihnachtsmarkt mitkommen?
Valerie: Da Weihnachten ist könnten Lucy und ich das glaube ich ausnahmsweise ertragen.
Alex: Ok dann frag ich sie später, ob sie mitwollen.
Lucy: So, ich muss jetzt langsam wieder nach Hause, ich muss noch was für die Uni machen.
Valerie: Erinnere mich bloß nicht daran, bei mir ist denke ich noch ne Nachtschicht fällig. Die Powerpoint für das blöde Referat für morgen ist immer noch nicht fertig.
Lucy: Du hättest ja auch früher anfangen können. *lacht*
Valerie: Ja ich weiß, ich versuche es jedes mal wieder aufs Neue, aber irgendwie mache ich dann doch wieder alles auf den letzten Drücker.
Alex: Dann will ich euch nicht länger aufhalten. Dann sehen wir uns sicher morgen in der Uni oder sonst im Stall, bei der Besprechung für nächstes Wochenende.
Lucy: Ja bis Morgen.

Die Beiden stiegen von ihren Pferden und führten sie aus der Halle in die Stallgasse, dort beeilten sie sich mit dem Absatteln und zogen ihnen zur Sicherheit, damit sie sich nicht erkälten eine Decke über. Außerdem bekamen die Beiden nun noch eine kleine Extraportion Obst mit ein bisschen Hafer gemischt, als Belohnung, weil sie so brav waren. Dann verabschiedeten sie sich von den Pferden und gingen zu ihren Autos.

Valerie: Na dann wollen wir uns mal den Rest des Tages der Uni widmen und die heiße Schokolade, falls wir welche finden zu Hause trinken.
Lucy: Ich glaube ich muss mit Tee leben. Aber ich werde es verkraften. Dann bis Morgen.
Valerie: Ja bis Morgen, wenn ich dann noch lebe. Kannst du mich vielleicht sicherheitshalber um acht morgen früh anrufen.
Lucy: Klar kann ich machen, will ja nicht, dass du dein Referat verschläfst.
Valerie: Das ist zu nett von dir. * grinst*
Lucy: Ich weiß. Ciao.
Valerie: Bis Morgen.

Die Beiden stiegen in ihre Autos und fuhren nach Hause. Als Lucy zu Hause angekommen war. Sah sie schon von weitem, dass ihre Eltern bereits von ihrem Wochenendausflug zurück waren. Also stellte sie das Auto ab und ging erstmal unten ins Haus, bevor sie es sich in ihrer kleinen Wohnung über der Garage gemütlich machte.
Als sie die Haustür öffnete kam ihr Vater gerade die Kellertreppe hoch.

Lucy: Hallo Papa, ihr seit ja schon wieder da. Wolltet ihr nicht erst heute Abend wieder kommen?
Vater: Ja, aber deine Mutter hatte Angst, dass es wieder anfängt zu schneien und wir dann zu lange brauchen bis wir hier sind.
Lucy: Achso. Wo ist Mama denn?
Vater: Ich denke oben im Schlafzimmer, auspacken. Und du warst schon im Stall?
Lucy: Ja. Bei dem Wetter mussten Valerie und ich einfach mit den Pferden in den Schnee raus.
Vater: Sehr gut und was hast du heute sonst noch vor?
Lucy: Ich muss noch ein bisschen was für die Uni machen.
Vater: Sehr gut, weißt du wo dein Bruder ist bzw. wann er wieder da ist?
Lucy: Der ist mit Chris unterwegs, die wollten zum Skihang. Ich denke der kommt erst heute Abend zurück.
Vater: Da dürftest du Recht haben. Ich muss noch ein paar Sachen ausladen. Isst du später mit uns zu Mittag?
Lucy: Klar gerne.

Ihr Vater ging an Lucy vorbei ins Freie, wo er noch ein paar Weinkisten aus dem Auto holte, die Sie mitgebracht hatten. Lucy wollte gerade die Stiefel ausziehen um hoch zu ihrer Mutter zugehen, als diese die Treppe runterkam.

Mutter: Hallo Schatz, da bist du ja. Hätte ich mir auch denken können, dass du bei dem Wetter gleich zum stall bist und dein Bruder ist sicher am Skihang oder?
Lucy: Du hast es erfasst. Wo auch sonst?
Mutter: Da hast du Recht.
Lucy: Und wie war euer Wochenende?
Mutter: Es war wundervoll. Der Wellnessbereich vom Hotel war so schön. Und das Essen erst. Dein Vater holt übrigens auch gerade die Kiste Glühwein aus dem Auto die wir für das Adventsturnier nächste Woche spenden.
Lucy: Da gibt es ja dann richtig hochwertigen Glühwein. *lacht* Du Mama ich geh mal nach drüben Duschen und so, wir sehen uns zum Mittagsessen.
Mutter: Ist gut. Bis später.

Lucy ging also die Treppe neben der Garage hoch und öffnete die Tür zu ihrer kleinen aber feinen Wohnung. Sie bestand aus einem kleinen Flur, einem Wohn- Ess- und Kochbereich und Schlafzimmer mit Bad. Außerdem gab es sogar eine kleine Abstellkammer und vom Wohnbereich aus konnte sie auf einen kleinen Balkon gehen. Diese schöne kleine Wohnung hatte sie von ihren Eltern zum 18 Geburtstag geschenkt bekommen. Ihr jüngerer Bruder hatte dann mit 18 vor zwei Jahren auch sein eigenes Reich bekommen. In diesem Fall hatte ihr Vater den ehemaligen Geräteschuppen entrümpelt und komplett saniert und ausgebaut. Das war wohl die geheime Leidenschaft ihres Vaters. Es hatte ihm sichtlich Spaß gemacht für seine beiden Kinder diese Wohnungen zu bauen. Lucy fühlte sich in ihrem kleinen Reich auf alle Fälle pudelwohl und ihre Eltern haben auch schnell Verwendung für die beiden leeren Zimmer im Haus gefunden. Lucy Zimmer wurde kurzer Hand zu einem Yogastudio umfunktioniert und in das Zimmer ihres Bruder wurde eine Sauna gebaut.
Jetzt jedenfalls zog Lucy die Stiefel aus und ging erstmal in ihr Badezimmer um eine schöne heiße Dusche zu nehmen. Dann ging sie in die Küche und setzte Teewasser auf. Mit der Kanne voll lecker duftendem Bratapfeltee ging sie dann in ihr Schlafzimmer und setzte sich an den Schreibtisch. Sie wollte noch die Vorlesungen von dieser Woche fertig zusammenfassen, damit sie später vor den Prüfungen weniger zu tun hatte. Wobei sie dieses Jahr vor allem für Statistik viel lernen musste. Das Fach lag ihr leider absolut überhaupt nicht. Vielleicht fand sie ja noch einen ihrer Mitstudenten, der da besser klar kam. In dem Moment fiel ihr ein, dass sie auch Alex fragen könnte, da der das selbe studierte wie sie und sogar schon zwei Semester weiter war, also die Statistikprüfung schon hinter sich hatte.
Also nahm sie ihr Handy und schrieb Alex eine Nachricht bei Whats app. Auf die Antwort musste sie nicht lange warten. Sie machten auch gleich für Dienstagnachmittag einen Termin zum lernen aus.
Eine knappe Stunde später war Lucy schon durch mit ihren Zusammenfassungen. Und als sie af die Uhr sah, stellte sie fest, dass es ohne hin bald Mittagessen geben würde. Also zog sie sich Jacke und Schuhe an und ging rüber zu ihren Eltern.

Mutter: Schon fertig mit den Uni Sachen?
Lucy: Ja. Ich habe nur die restlichen Vorlesungen zusammengefasst. War nicht mehr viel.
Mutter: Und jetzt? Was machst du heute Nachmittag?
Lucy: Wie wäre es wenn wir beiden heute zusammen in die Stadt fahren und auf den Weihnachtsmarkt gehen?
Mutter: Ich glaube dazu könnte ich mich überreden lassen.
Lucy: Sehr gut. Papa überlebt das hoffentlich, dass wir ihn hier lassen oder?
Mutter: Dein Vater hat schon wieder eine neue Projektidee, der ist beschäftig.
Lucy: Was ist es denn diesmal?
Mutter: Ich habe keine Ahnung. Er wollte mir nichts verraten.
Lucy: Also gibt es mal wieder eine Überraschung zu Weihnachten oder was denkst du?
Mutter: Ja ich glaube auch. Da muss ich mir ja schon was richtig Gutes einfallen lassen als Geschenk für ihn.
Lucy: Das schaffen wir bestimmt. Noch haben wir ja ein bisschen Zeit.
Mutter: Ja da hast du Recht. Magst du gleich lieber Cabonara oder Amatriciana?
Lucy: Cabonara bitte.
Mutter: Ok dann machen wir Cabonara und als Dessert gibt es auf dem Weihnachtsmarkt Crepe.
Lucy: Das hört sich gut an.
Mutter: Und auf dem Rückweg von der Stadt können wir noch am Gnadenhof vorbei fahren und denen mal wieder eine Spende vorbei bringen. Dein Vater hat bei der letzten Futterbestellung einen Sack mehr bestellt und wir haben einen großen Sack Äpfel mitgebracht da können wir auch die Hälfte von mitnehmen.
Lucy: Das hört sich gut an. Da freuen die sich sicher drüber. Hilfst du mir wenn ich im Laufe der Woche wieder für nächstes Wochenende für da Turnier Pferde Leckerlies backe?
Mutter: Werden die wieder verkauft und das Geld was eingenommen wird an den Gnadenhof gespendet?
Lucy: Ganz genau. Und ich habe mich für die Leckerlies eingetragen. Valerie verkauft selbstgemachte Marmelade und Alex verkauft vergünstigte Privatstunden.
Mutter: Ich finde das sehr schön, dass ihr euch alle so engagiert.
Lucy: In dem Fall weiß man ja wenigstens, dass die Hilfe auch ankommt und den Tieren dort hilft.
Mutter: Ja da kannst du dir in dem Fall sicher sein. Kannst du bitte gerade mal die Spaghetti ins Nudelwasser tun.
Lucy: Klar mache ich. Weißt du ob Max dieses Jahr auch wieder mit helfen möchte?
Mutter: Nein, musst du ihn später einmal fragen.
Lucy: Ok. Ich frag auch nur weil morgen das Treffen im Stall ist und da sollte er dann mitkommen.
Mutter: Mach das. Christ hilft doch sicher eh wieder mit.
Lucy: Ich denke schon. Da wird Hannah ihn im Notfall sicher zu überredet haben.
Mutter: Ja da hast du bestimmt Recht. So Essen ist gleich fertig, du kannst schon mal den Tisch decken.

In dem Moment kommt auch Lucys Vater in die Küche.

Vater: Wusste ich doch dass das Essen fertig ist. Recht wieder mal sehr lecker mein Schatz.
Mutter: Danke. Setz dich ruhig schon mal hin.

Ein paar Minuten später saßen die Drei zusammen am Esstisch und ließen sich die Spaghetti schmecken. Währenddessen berichteten Lucy und ihre Mutter von ihren Plänen für den Nachmittag und Lucys Mutter hatte vollkommen Recht, ihren Vater störte es nicht dass sie ihn alleine zu Hause lassen wollten, er war schon wieder mit seinen Gedanken bei seinen neuen Plänen. Als das Essen beendet war verschwand Lucys Vater also wieder im Hobbyraum im Keller und Lucy und ihre Mutter räumten schnell alles auf und machten sich auf den Weg in die Stadt. Sie hatten sogar Glück und bekamen noch einen Parkplatz im Parkhaus, welches direkt im Zentrum in der Nähe des Weihnachtsmarktes war. Außerdem stellten Sie fest, dass sogar verkaufsoffen war und einige der Geschäfte geöffnet waren.

Lucy: Das ist aber ein praktischer Zufall mit den geöffneten Geschäften, dann kann ich heute schon nach einem Geburtstagsgeschenk für Max gucken. Habt ihr schon was?
Mutter: Ja. Dein Vater hat ihm Eishockeykarten und ein Trikot besorgt, damit sie zum nächsten Derby gehen können.
Lucy: Da wird er sich freuen wie ein Schneekönig. Ich wollte im Sportladen gucken, ob ich ihm entweder einen Gutschein hole oder vielleicht sogar was finde für seinen Fitnessraum.
Mutter: Das ist sicher auch eine gute Idee. Dann lass doch gleich mal gucken, ob der Laden auch auf hat.

Und sie hatten Glück der Laden hatte auf und außerdem kannte der Verkäufer aus dem Laden ihren Bruder und konnte ihnen so sagen, was etwas für ihn ist, was er auch noch nicht gekauft hat. Bzw. formulierte er es so, dass er ihnen erzählte, dass ihr Bruder immer wieder um die Klimmzugstange rumgeschlichen ist und dann doch jedes Mal wieder entschieden hat, dass sie ihm zu teuer ist. Also sollte Lucy nun ein Geschenk haben worüber er sich freut. Nachdem sie bezahlt hatten beschlossen sie das unhandliche Paket doch besser erstmal ins Auto zu bringen und dann auf den Weihnachtsmarkt zu gehen. Auf dem Weihnachtsmarkt holten sie sich dann zwei Mal Punsch und zwei Crepe mit Nutella.

Lucy: Jetzt habe ich langsam das Gefühl, dass bald Weihnachten ist. Bisher war ich noch nicht so richtig in Weihnachtsstimmung.
Mutter: Ja ich werde auch jetzt die Woche das Haus dekorieren. Hast du eigentlich Deko für drüben?
Lucy: JA das ein oder andere habe ich schon und wenn ich ganz viel will komm ich rüber zu euch.
Mutter: Das kannst du sowieso immer gerne tun.
Lucy: Ich weiß. Oh guck mal, da ist Alex mit seiner Mutter.
Mutter: Ja. Lass mal rüber gehen und hallo sagen.

Doch in diesem Moment kamen Alex und seine Mutter schon rüber zu ihnen.

Alex: Hallo Lucy, hallo Frau Ritter.
Mutter: Hallo Alex. Hallo Maria, schön euch hier zu treffen. Wie laufen die Vorbereitungen für nächstes Wochenende?
Maria: Sehr gut. Alex hat dieses Jahr fast alles alleine organisiert und morgen ist j a dann auch die letzte Besprechung mit allen zusammen.
Mutter: Da merkt man, dass unserer Kinder erwachsen sind, mittlerweile nehmen sie uns viel an Arbeit ab.
Maria: Ja das stimmt. Da haben wir wohl mit unseren Kindern auch alles richtig gemacht.
Alex: Lucy, wegen Statistik, kannst du dann Dienstag ein paar Aufgaben mit denen du Probleme hast mitbringen, dann können wir die zusammen durchsprechen?
Lucy: Klar mache ich.
Alex: Und wann schreibst du die Prüfung?
Lucy: In drei Wochen ca.
Alex: Ok. Bis dahin sollten wir das hinbekommen, dass du dann in Statistik genauso gut bist, wie beim Springreiten.
Lucy: Ich hoffe du hast Recht. Bisher sieht es da wirklich noch nicht sehr rosig aus.
Alex: Wir packen das.
Lucy: Na wenn du das sagst.
Maria: Ich möchte euch ungern unterbrechen, aber wir müssen wieder nach Hause, ich muss gleich noch eine Stunde geben.
Lucy: Na dann will ich euch nicht aufhalten. Wir sehen uns ja eh morgen.
Alex: J a bis morgen.
Maria: Tschüss Babara. Lucy wir sehen uns Morgen zum Springtraining, nicht vergessen.
Lucy: Als ob ich das vergessen würde.

Als die beiden weg waren musst e Lucys Mutter anmerken, wie auffällig es doch gewesen wäre, wie sehr Alex sich darüber gefreut hätte Lucy Statistik Nachhilfe geben zu können. Lucy war allerdings der Meinung Alex wäre ganz einfach nur nett und hilfsbereit, wie immer gewesen. Da beide keine Lust auf eine weitere Argumentation hatten, wechselten sie das Thema und schlenderten gemütlich ein wenig über den Weihnachtsmarkt. An dem Stand mit den Räucherstäbchen musste Lucys Mutter natürlich stehen bleiben und ein paar Räucherstäbchen inklusive Figur für den Yogaraum kaufen. Lucy kaufte an einem Stand einen kleinen Adventskranz für ihren Wohnzimmertisch. Dann als es langsam dämmerte beschlossen sie aufzubrechen, da sie ja auch auf dem Gnadenhof noch eine Runde drehen wollten. Da es nicht weit war bogen sie schon nach ein paar Minuten Fahrt in den kleinen Feldweg zum Hof ab und hatten diesen nach ein paar hundert Metern erreicht. Als sie ausstiegen wurden sie bereits von den zwei hübschen Goldenretrivern der Hofbesitzerin begrüßt, welche nur kurze Zeit später aus dem Hauptgebäude kam.

Sarah: Hallo Barbara, hallo Lucy. Was verschafft mir die Ehre?
Barbara: Wir haben mal wieder eine Futterspende für deine Pferde und ein paar Äpfel dabei.
Sarah: Das ist großartig, dass können wir immer gebrauchen.
Lucy: Und nächstes Wochenende ist auch wieder das Adventsturnier, wo wir Spenden sammeln bzw. einige Sachen verkaufen und die Erlöse spenden.
Sarah: Das ist so schön, dass ihr das jedes Jahr macht. Ich meine dir muss ich ja nicht erzählen, wie sehr uns das hilft.
Lucy: Nein ich weiß das und die anderen im Stall auch. Wir haben schließlich alle schon oft genug hier mitgeholfen. Was steht denn im Moment an?
Sarah: Wir müssen dringend den Unterstand draußen bei den Ziegen reparieren bzw. als richtigen Stall ausbauen. Im Moment stehen sie im Stall für die großen Tiere in zwei Boxen, weil es draußen zu kalt ist.
Lucy: Also wenn wir am Wochenende das Geld zusammen haben rücken wir mit ein paar Helfern an und legen los, richtig?
Sarah: Das wäre ein Traum. Könntest du da ein paar Leute organisieren?
Lucy: Wir haben morgen eine letzte Besprechung für das Wochenende dann werde ich mal fragen wer Zeit und Lust hat mitzuhelfen.
Sarah: Super danke. Und lasst mich raten, ihr beiden möchtet auch mal wieder eine Runde drehen oder?
Barbara: Natürlich.

Sie luden also schnell zusammen den Futtersack und die Äpfel aus und gingen dann erstmal eine Runde über das Außengelände und dann in die Ställe zu letzt ging es ins Haus, wo Sarah vor allem Tierbabys hatte, da diese besonders viel Pflege brauchen. Aktuell waren es vier Katzen, deren Mutter gestorben ist und zwei kleine Igel.

Lucy: Ist das nicht eine Menge Arbeit die alle zu pflegen?
Sarah: Auf jeden Fall die Igel bekommen alle zwei Stunden was zu essen, die Katzen fressen schon alleine mittlerweile, aber man muss immer noch regelmäßig kontrollieren, ob auch alle gleichviel fressen und schön zunehmen.
Lucy: Trotzdem noch viel zu tun. Nach meinen Prüfungen komme ich wieder öfter vorbei und helfe dir.
Sarah: Danke Lucy das ist echt lieb. Darf ich euch noch einen Kakao anbieten?
Lucy: Ja gerne.

Also setzten sich die Drei im Wohnzimmer aufs Sofa tranken Kakao und unterhielten sich über alles Mögliche. Dann verabschiedeten sich Lucy und ihre Mutter und die beiden fuhren nach Hause. Dort angekommen trafen sie auf ihren Vater und ihren Bruder die zusammen im Wohnzimmer auf dem Sofa saßen und Fußball guckten. Außerdem hatte Max ein leicht zerschrammtes Gesicht.

Lucy: Hallo ihr Beiden. Max was hast du denn schon wieder angestellt?
Vater: Dein Bruder hat sich beim Snowboarden mit einem Baum angelegt.
Max: Das ist nicht lustig Papa, ich konnte mir heute schon genug Sprüche von meinen Jungs anhören deswegen und in der Uni wird das morgen sicher auch nicht besser.
Lucy: Bist du mal wieder Tiefschnee gefahren?
Max: Klar bei dem Schnee gibt es nichts besseres, nur leider hab ich die falsche Abzweigung genommen und bin im Gebüsch gelandet.
Lucy: Na kann mal passieren. Mal was anderes, hilfst du am Wochenende wieder beim Adventsturnier mit?
Max: Klar, wo braucht ihr noch Hilfe?
Lucy: Weiß nicht. Morgen Abend um 20:00 Uhr ist das letzte Treffen, da wird dann auch der Schichtplan bzw. die Aufgabenverteilung besprochen.
Max: Ok. Nimmst du mich dann morgen Abend mit?
Lucy: Wenn du vorher noch zu meinem Springtraining willst.
Max: Wie lange geht das denn?
Lucy: Ne Stunde. Aber vielleicht will Chris auch was früher kommen, dann könnt ihr euch zusammen ins Reiterstübchen setzen.
Max: Ja ich schreib Chris gleich mal. Dann fährst du um 18:15 Uhr morgen oder?
Lucy: Ja ich denke das sollte passen.
Lucy verabschiedete sich von ihren Eltern und ihrem Bruder und ging in ihre Wohnung, da machte sie es sich auf der Couch vor dem Fernseher bequem, zusammen mit Cookie der halb auf ihr lag, damit sie ihn kraulte. Außerdem beschloss sie kurz bei Valerie anzurufen und nachzufragen, wie weit sie mit dem Referat war.
Wie sich herausstellte war sie zum glück so gut wie fertig. Also telefonierten sie auch nicht lange und Lucy gucke noch einen Film und ging dann schlafen.
Am nächsten Morgen als ihr Wecker klingelte fühlte sich Lucy ziemlich gerädert, sie hatte jede Menge komische Zeug ohne wirklichen Zusammenhang geträumt und relativ unruhig geschlafen. Also beschloss sie dass die beste Maßnahme erstmal ein großer Becher Kaffee war. Außerdem entschied sie sich für Jeans und xxl Pullover. Sie fütterte Cookie und ließ in dann raus in den Garten. Während er draußen war ging sie ins Bad und frühstückte eine Schale Früchtemüsli. Als sie fertig war nahm sie ihre Tasche und zog ihre Schuhe und Jacke an und verließ die Wohnung. Draußen rief sie Cookie zu sich und brachte ihn zu ihrer Mutter, die sich immer um ihn kümmerte während Lucy in der Uni war. Dann stieg sie ins Auto und fuhr zur Uni die am Stadtrand lag. Dort traf sie auf dem Parkplatz auf Valerie, die leicht gerädert aussah. War wohl doch noch was länger geworden mit dem Referat.

Lucy: Guten Morgen, ging wohl gestern doch noch etwas länger oder?
Valerie: Ja leider. Hab mir die Powerpoint noch mal in Ruhe angesehen und dann entschieden das Design zu ändern, weil ich es doch nicht so gut fand. Das hat dann aber auch noch mal knapp zwei Stunden gedauert. Also hab ich am Ende ca. vier Stunden geschlafen.
Lucy: Verstehe, also gehen wir jetzt als erstes in die Mensa und holen zwei große Cappuccino.
Valerie: Ja das ist eine sehr gute Idee. Ansonsten schlafe ich in der Vorlesung gleich ein.

Also stapften die zwei durch den Schnee in Richtung Mensa. Aus dieser kam ihnen ein breit grinsender Alex entgegen mit drei großen Kaffeebechern in der Hand.

Alex: Guten Morgen ihr Beiden, ihr seht so aus als könntet ihr die beiden hier gebrauchen.
Valerie: Das ist wohl Gedankenübertragung. *grinst*
Alex: Ich kenne euch eben mittlerweile ganz gut um zu wissen dass du ne Nachtschicht eingelegt hast für das Referat, weil du wieder auf den letzten Drücker alles umgeschmissen hast und Lucy brauch Montags morgens immer einen Kaffee.
Lucy: Da hast du wohl Recht. Danke Alex, sehr lieb von dir. Wo hast du jetzt Vorlesung?
Alex: Im Hautgebäude.
Valerie: Wir auch, na dann mal los.

Die Drei setzten sich Richtung Hauptgebäude in Bewegung und ging dort in Ihre Vorlesungssäle.

Valerie: Wie kommen wir denn zu der Ehre, dass Alex uns Kaffee holt?
Lucy: Ich habe keine Ahnung, ich meine er ist immer nett und hilfsbereit, aber das verstehe ich jetzt gerade auch nicht.
Valerie: Vielleicht ist es auch eine Bestechung, weil er uns heute Abend bei der Versammlung zu was überreden will, wo wir keine Lust zu haben.
Lucy: Wer weiß. Wir werden es vielleicht irgendwann erfahren. Und bis dahin genießen wir unseren Kaffee würde ich vorschlagen.
Valerie: Das hört sich doch mal nach einem guten Plan an. Dann überleben wir vielleicht auch diese Vorlesung. Ich denke jeden Montag intensiv drüber nach ob ich mir die wirklich antue und wenn du nicht hier wärest würde ich es wahrscheinlich lassen.
Lucy: Ich muss hier hin gehen, ich habe mit meinen Eltern nun einmal den Deal, dass ich immer brav zur Uni gehe und gute Noten schreibe und so lange weder Miete noch was fürs Pferd zahlen muss.
Valerie: Ja aber besser so ein Deal als zusätzlich zum Studium noch zu arbeiten.
Lucy: Ja auf jeden Fall, Wenn ich arbeiten müsste, hätte ich auf jeden Fall zu wenig Zeit für das Training mit Beautiful Mind.
Valerie: wie kommst du eigentlich mit deinem Statistikkurs klar?
Lucy: Geht so, ach ja hab ich dir noch gar nicht erzählt, ich habe Alex gefragt, ob er mir mit Statistik helfen kann.
Valerie: Und kann bzw. macht er?
Lucy: Ja wir sind morgen Abend zum lernen verabredet. Ich hoff e er kann gut erklären.
Valerie: Na wenn er so gut Statistik erklären kann, wie er Reitstunden gibt dann hast du gute Chancen.
Lucy: Hoffen wir es mal.

In dem Moment betrat dann ihre Professorin den Raum und die Vorlesung begann, vier Stunden lang trockene Theorie über verschiedene Arbeitsmethodiken. Danach hatten sie Mittagspause, die sie in der Mensa verbrachten und nach der Pause hatte Lucy Statistik und Valerie durfte ihr Referat über die Anatomie des Pferdes halten. Aber ihre Nachtschicht schien sich gelohnt zu haben. Ihre Professorin sagte in der kurzen Nachbesprechung zumindest fast nur positives, aber endgültig wissen würde Valerie es natürlich erst, wenn sie die Note hatte. Nach Vorlesungsende trafen sich Valerie und Lucy noch kurz um sich abzusprechen, wann sie sich im Stall treffen würden.

Lucy: Ich komme heute nicht zu früh, weil ich Max mitnehme und ich denke der möchte nicht Stunden im Stall sein vor der Besprechung.
Valerie: Sollen wir dann vielleicht 18:00 Uhr sagen?
Lucy: Ja das hört sich gut an. Das sollte passen.
Valerie: Ok bis später dann.
Lucy: Ja bis dann.

Die Beiden stiegen in ihre Autos und fuhren nach Hause. Zu Hause angekommen stellte Lucy ihr Auto vor der Garage ab und ging zunächst zum Haus um mit ihrem Bruder zu reden bzw. um ihren Hund abzuholen. Ihre Mutter war gerade nicht da, sie war wohl zum Einkaufen unterwegs. Ihren Bruder fand sie vor dem Computer im Arbeitszimmer, da er bisher noch keinen eigenen bei sich hatte.

Lucy: Hallo Max. Wie geht es dir?
Max: Gut. Ich soll dir von Mama sagen, dass sie um 17:00 Uhr wieder da ist und dass du sie anrufen sollst falls du noch was brauchst.
Lucy: Ja da würde mir noch was einfallen mache ich gleich. Ist es ok wenn wir um 17:45 Uhr in den Stall fahren.
Max: Ja passt Christ ist ab 18:00 Uhr auch da. Er hat sich bereiterklärt für Alex schon die Buden in der Scheune zusammen zubauen, ich werde ihm ein bisschen helfen.
Lucy: Sehr gut. Dann bin ich jetzt drüben, bis später.

Drüben griff sie dann erst einmal zu ihrem Telefon und rief ihre Mutter an, um sie zu bitten ihr noch das ein oder andere mitzubringen. Danach machte sie sich eine asiatische Gemüsepfanne mit Hünchenfleisch zum Abendessen. Als sie mit Essen fertig war, hörte sie das Auto ihrer Mutter und ging raus um ihr beim Ausladen zu helfen. In der Küche sortierten sie dann die Einkäufe auseinander und sowohl Lucy als auch ihr Bruder Max gingen ihre Wohnungen um die Sachen wegzuräumen. Lucy zog sich dann auch direkt um, weil sie ohnehin eine viertel Stunde später los mussten Und zu Lucys Überraschung klopfte es pünktlich um viertel vor an ihrer Tür und ihr Bruder war da. Normalerweise musste sie eigentlich immer auf ihn warten, weil Pünktlichkeit nicht gerade eine seiner Stärken war. Aber so konnten sie gleich los fahren. Im Stall angekommen, wurden sie schon von Valerie erwartet, die gerade damit beschäftigt war Arabella davon zu überzeugen, auf den Paddock zu gehen, damit sie ihre Box sauber machen konnte, aber scheinbar hatte sie keine Lust draußen ins kalte zu gehen. Lucy und Max halfen Valerie also dabei die sture Stute aus ihrer Box nach draußen zu befördern, was diese dann auch zuließ. Danach half Max Valerie sogar noch beim Box sauber machen bis Chris auftauchte und in angrinste und einen blöden Spruch bringen musste, worauf Max sich dann verabschiedete und mit Christ zusammen Richtung Scheune lief.

Valerie: Wa ist denn mit deinem Bruder los? Seit wann hilft der freiwillig beim Boxen ausmisten?
Lucy: Ich habe keine Ahnung, in letzter Zeit ist er sowieso irgendwie anders als sonst, so vernünftig und so.
Valerie: Vielleicht hat er doch mal beschlossen mit 22 langsam erwachsen zu werden. *grinst*
Lucy: Wäre mal eine Idee, vielleicht findet er dann auch mal eine Freundin, die es länger mit ihm aushält.
Valerie: Ja sollte dann funktionieren, hässlich ist dein Bruder ja auch nicht.
Lucy: Ja da hast du Recht. Er macht sich schon ganz gut. Aber bis er 22 ist hat er ja noch zwei Wochen Zeit.
Valerie: Das stimmt und müsst ihr wieder eine riesen Party bei ihm ertragen?
Lucy: Ich fürchte ja, aber im Notfall komm ich einfach zu dir. *lacht*
Valerie: Immer gerne. Oder wir stürmen seine Party als Partycrasher.
Lucy: Ich glaube dann macht er uns beide einen Kopf kürzer.
Valerie: Da könntest du allerdings richtig liegen.
Lucy: So ich muss mein Pferd fürs Training fertig machen und ihn aufwärmen, Maria hat heute nicht so lange Zeit.
Valerie: Ja mach das, wir sehen uns später.

Also ging Lucy zu Beautyful Mind und machte ihn fertig und ging mit ihm in die Halle, dort ritt sie erst etwas im Schritt und dann ein wenig im lockeren Trab und Galopp. Zu guter Letzt machte drehte sie noch ein paar Runden über die Bodenstangen und die zwei Cavaletti, die in der Halle standen. Als sie fertig war, kam gerade Alex in die Halle.

Alex: Hey Lucy. Meine Mutter kommt gleich, ich soll schon mal den Parcours aufbauen und, dann sollst du dich schon ein bisschen einspringen.
Lucy: Ok in Ordnung. Hat sie gesagt welche Hindernisse vom Parcours ich nutzen soll?
Alex: Ja. Die Beiden hier. *zeigt auf zwei direkt nebeneinander stehende Hindernisse* Die sollst du mit einer nicht zu großen Wendung anreiten sollst. Das ganze so, dass er schön weich wird und fließend wendet.
Lucy: Ok hört sich gut an. Ich mache erst zwei Runden im Trab und dann im Galopp. Kannst du vielleicht gucken, dass er im Galopp richtig umspringt.
Alex: Klar kann ich machen. Hast du das immer noch nicht ganz rausbekommen bei ihm?
Lucy: Leider nicht, aber er ist noch jung, also hat er noch genug Zeit das zu lernen und ich denke, dann ist er auch noch schneller.
Alex: Ja das glaube ich auch, wobei er auch jetzt schon ordentliche Zeiten hinlegt.
Lucy: Auf jeden Fall.

Eine viertel Stunde später kam dann auch Alex Mutter und das Training konnte richtig losgehen. Nach dem Training war Lucy sich wieder sicher, dass sie gute Chancen auf den Sieg beim Turnier hatten. Im letzten Jahr war sie noch mit Ihrem alten Pferd angetreten, aber Serafina stand jetzt auf dem Gnadenhof und durfte dort ihren Lebensabend verbringen. Einer der Gründe weshalb Lucy dort häufig hinfuhr.
Ende letzten Jahres hatte Lucy dann Beautyful Mind gekauft und war diese Turniersaison bei einigen kleineren Turnieren gestartet, damit er sich an die Atmosphäre gewöhnen konnte. Aber obwohl er gerade einmal fünf Jahre alt war und keinerlei Turniererfahrung hatte bevor Lucy ihn gekauft hatte, fuhren sie bereits beim zweiten Turnier ihren ersten Sieg ein und danach folgten einige weitere. Er hatte einfach jede Menge Spaß am Springen und je mehr Menschen im zusahen, desto besser waren seine Zeiten. Alleine deswegen, sah es für das Wochenende gut aus, weil das Adventsturnier immer sehr gut besucht war.
Nach dem sie ihn trocken geritten hatte ging sie noch an den Waschplatz und kühlte seine Beine ein wenig. Danach legte sie ihm wieder die dicke Decke auf stellte ihn in die Box und gab im noch Apfel und Karotte als Belohnung. Dann verschloss sie die Tür und ging ins Reiterstübchen, wo schon einige Leute versammelt waren. Sie holte sich eine heiße Schokolade und gesellte sich zu Valerie und ihrem Bruder, die sich gerade sehr angeregt unterhielten.

Valerie: Hey Lucy. Wie war die Springstunde. Sah gut aus von hier oben.
Lucy: War es auch. Er ist in Topform im Moment.
Valerie: Das ist schön, dann wird es ein erfolgreiches Wochenende. Ich bin mal gespannt welche Preise es diesmal so zu gewinnen gibt.
Lucy: Ich weiß nur dass wohl der Reitladen mal wieder das ein oder andere gesponsert hat, auch für die Tombola.
Alex: Bevor ihr weiter rätselt, denke ich können wir anfangen. Die Preise werde ich nicht verraten, aber ich kann euch sagen wer gesponsert hat. Den Preis für die ersten Plätze in den einzelnen Kategorien des Turniers sind zum Beispiel von meinen Eltern gesponsert. Und ihr habt Recht, es gibt den ein oder anderen Preis vom Reitladen und auch Futterspenden von einem unserer Lieferanten, außerdem ist der Hauptpreis eine von der Zeitung gesponserte Reise für zwei Personen, als Hauptpreis für die Tombola. Es lohnt sich also Lose zu kaufen. Ich werde jetzt erstmal eine Übersicht rumgeben, wo die noch zu erledigenden Vorbereitungen stehen ebenso wie die einzelnen Verkaufsstände am Wochenende.




Buden zusammenbauen (Chris und Max)
Freitagabend:
Buden aufbauen
Dekoration
Weihnachtsbaum
Lichterketten
Buden
Samstagmorgen (Treffen 8:00 Uhr)
Ausstattung der Buden
Waffelstand ( 2 Leute/Schicht)
Kuchenstand (2 Leute/Schicht)
Getränkestand (Glühwein, Punsch, Kakao etc.)
( 3 Leute/Schicht)
Tombolastand (1 Person/Schicht)
Verkaufsstand für Spendensammlung Gnadenhof
(1 Person/Schicht)
Grillstation + Salate ( 3 Leute / Schicht)
Bühne für die Siegerehrungen
Spendenabgabe (Kuchen, Salate etc.) Samstag 10:00 Uhr – 11:00 Uhr
(1 Person)

Schichten: 11:00 Uhr – 12:00 Uhr
12:00 Uhr – 13:00 Uhr
13:00 Uhr – 14:00 Uhr
14:00 Uhr – 15:00 Uhr
15:00 Uhr – 16:00 Uhr
16:00 Uhr – 17:00 Uhr
17:00 Uhr - 18:00 Uhr
(18:00 Uhr – 19:00 Uhr)
(19:00 Uhr – 20:00 Uhr)
(20:00 Uhr – 21:00 Uhr)
Abbauen (Alle)






Alex: So ihr Lieben jetzt habt ihr die Übersicht. Vor allem bei den Verkaufständen hoffen wir auch auf die Unterstützung der Eltern. Ich denke für Freitag Abend und Samstag Morgen sollten 15 bis 20 Leute reichen, aber je mehr desto besser. Also wer ist dabei?

Sie bekamen für Freitag Abend sogar 25 Leute zusammen und auch für Samstag Morgen sah es gut aus 10 Leute hatten zugesagt um 8:00 Uhr das zu sein und weitere 15 wollten zwischen 9:00 und 10:00 Uhr noch dazu kommen. Die Verteilung, wer dann wo beim Aufbau helfen würde, würden sie dann am Samstag selber regeln. Was den Schichtplan betraf hatten sich schon einige Leute eingetragen und viele wollten zu Hause noch mal nachfragen, wer noch eine Schicht übernehmen könnte. Lucy hatte ihre Eltern einfach eingetragen, sie wusste ja wann sie ungefähr starten würde und ihre Eltern waren sowieso da und halfen jedes Jahr mit.
...


© lucy444forever


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Beschreibung des Autors zu "Kapitel 1"

Diese Geschichte handelt von der 25 Jährigen Lucy und ihrer besten Freundin Valerie und ihrem Leben zwischen Uni und dem Reiten.
Das 1. Kapitel der Geschichte stellt eine Art Einleitung dar.

Die Geschichte ist für Menschen, die gerne Geschichten über Pferde und den Alltag von jungen Menschen zwischen 20 und 30 lesen.

Ich hoffe ihr habt Spaß beim Lesen meines ersten Versuchs seit langem, ich freue mich über kontruktive Kritik.




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