Die Adventszeit bei uns Menschen ist die schönste Zeit im Jahr. Anders ist es in der Welt des Weihnachtsmannes und der Elfen. Dort herrscht manchmal ein sehr hoher Stress. Die Elfen, ständige Begleiter des Weihnachtsmannes, helfen ihm überall. Ob Geschenke verpacken, Spielzeug suchen oder Geschenke verteilen, immer stehen sie dem Weihnachtsmann zur Seite. Eine der Elfen, Max, ist der persönliche Berater des Weihnachtsmannes und ist auch für das Personal zuständig. Er stellte kurz vor dem dritten Advent fest, dass die jüngsten Elfen den Stress nicht so gut verarbeiten konnten. Die Arbeit wurde immer erdrückender. Daher beschloss er, in die Welt der Menschen zu reisen und jemanden um Hilfe zu bitten. Nachdem er den Weihnachtsmann um Erlaubnis gebeten hatte, sah er in die Liste der Kinder, die in diesem Jahr besonders lieb waren. Es war leider nur eine kurze Liste, denn die meisten Kinder und Jugendlichen in unserer Welt waren nicht ganz brav gewesen oder hatten eine Straftat begangen, die die Polizei bestrafen musste. Ganz am Anfang der Liste stand Josephine Michelsen aus Hamburg drauf. Max schaute schnell nach der Adresse, packte seine Sachen und verabschiedete sich. Dann flog er los. Die Liste der Kinder nahm er mit. Er nahm auch eine Weihnachtskugel mit, die in Regenbogenfarben glitzerte. Damit konnte er in die Menschenwelt reisen. Er landete in einem Vorort von Hamburg und musste nicht lange suchen, um das Haus der Michelsen´ zu finden, da dieses Haus am hellsten leuchtete. Max klopfte an und wartete.
Josephine Michelsen hatte Stress mit ihren Eltern. Eigentlich wollte sie am nächsten Tag nur zu der Geburtstagsparty ihres Freundes. Aber ihre Eltern erlaubten es nicht, weil sie angeblich noch zu jung für eine Beziehung sei und es draußen sehr heftig am Schneien sei. Sie könne nicht dorthin gehen. Wutentbrannt wollte sie den Essenstisch verlassen, als es an der Tür klopfte. „Wer will denn noch um diese Zeit zu uns?“, fragte Josephine sich. Sie lief zur Tür und öffnete sie. Vor ihr stand ein kleiner Junge mit einem blauen Anzug. Josephine schreckte zurück. Sie zögerte und fragte dann, wer er sei. Max hieße er. Er wolle zu ihr. Josephine ließ ihn eintreten. Dann fragte sie: „Was führt dich zu uns?“ Max, erschöpft von der Reise, sagte: „Ich habe ein Problem. Ich komme aus der Weihnachtswelt. Wir sind gerade im Dauerstress, weil schon wieder Weihnachten ist und wir nicht mit den Geschenken hinterherkommen. Es sind einfach zu viele. Die Last erdrückt uns regelrecht und die jungen Elfen können nur wenige Geschenke verpacken. Die sind uns keine große Hilfe. Wir setzten große Hoffnung in dir, dass du uns helfen kannst, diese Unordnung zu beseitigen und die Zeit auf zu holen.“ Josephine hörte schweigend zu. Ihre Eltern ebenfalls. Dann sagten sie: „Josephine, was auch immer los ist, du kannst mit ihm mitgehen. Wir erwarten dich aber in ein paar Tagen zurück. Beeil dich.“ Josephine verabschiedete sich, zog dicke Kleidung an und ging mit Max los. Kurz darauf waren die beiden in der Weihnachtswelt. Die Welt sah richtig toll aus. Immer wieder kamen den beiden Elfen mit Geschenken und Verpackungsmaterial entgegen. Sie flogen über dem Schnee. Auf dem Boden rutschten viele Pinguine mit Weihnachtsmützen. Im Hauptquartier erwartete sie schon der Weihnachtsmann in seiner vollen Pracht. Josephine staunte. Sie drehte sich rum. „Genug gestaunt“, sagte auf einmal der Weihnachtsmann. „Es warten wichtigere Dinge.“ Josephine schaute in seine Richtung. Dann sagte sie: „Hallo. Ich bin Josephine. Ich habe dich noch nie gesehen. Wie kommt es, dass man dich nie sieht? Der Weihnachtsmann schaute sie an und sagte dann: „Nein, mich sieht man nicht. Ich bin lautlos und ich muss im geheimen bleiben, sonst könnte ich meine Arbeit nicht erledigen, weil die Kinder mich mit Fragen und Wünschen durchlöchern würden. Versprich mir, dass du nichts deinen Eltern erzählst. Auch nicht deinen Klassenkameraden“ Josephine versprach es. Dann gab er zwei Engeln, die im Hintergrund Wache geschoben haben, ein Zeichen und sie zeigten Josephine die Welt. Während der kurzen Rede hat es angefangen, sehr heftig zu schneien. Josephine war froh, dass sie sich gut eingepackt hatte. Aber auch jetzt war da ein heftiges Durcheinander an Elfen, die viel zu tun und keine Zeit haben, den Engeln zu grüßen. Sie zeigten Josephine als erstes den Schlitten. Neben dem Schlitten war eine Weide, wo die Rentiere grasten. Josephine fragte sich, warum das Gras nur an dieser Stelle zu sehen war. Einer der Engel meinte: „Das Gras ist hier nur grün, weil die Rentiere sonst nichts zu futtern haben. Der Weihnachtsmann hat keine Zeit, sie zu füttern. Meistens übernehmen ein paar Elfen die Kontrolle. Aber wie du siehst, haben auch sie gerade keine Zeit. Deshalb kontrollieren wir sie. Wenn du willst, kannst du mal auf die Weide und zu den hingehen.“ Josephine wunderte sich. Es sah so aus, als ob der Engel Gedanken lesen konnte. Josephine ging zu einem der Rentiere hin. Das Rentier schaute sie neugierig an. Dann senkte es den Kopf. Josephine setzte sich vorsichtig auf ihn drauf. Sie nahm die Zügel und reitet mit ihn eine Runde. Danach gab sie ihn eine Karotte. Später wurde es dunkel. Ein Horn blies zum Feierabend. Alle Elfen flogen zu ihren Schlafplätzen und machten es sich gemütlich. Der Weihnachtsmann hatte schon ein Bett für sie bereitgemacht. Sie zog ihre Winterklamotten aus und schlief sofort ein. Am nächsten Tag wurde Josephine in die wichtigsten Sachen eingeweiht. Josephine dachte nach. Wie konnte man es so machen, dass die Elfen nicht überlastet waren? Da hatte sie einen Einfall. Sie erklärte ihren Plan den anderen. Alle waren einverstanden. Josephine ging gleich zur Sache. „Erstmal ruft ihr alle jungen Elfen zusammen. Dann werde ich ihnen erklären, wie man am zeitsparendsten Geschenke verpackt.“ Kurze Zeit später waren alle jungen Elfen zusammen. Sie drängelten sich regelrecht um Josephine. Sie erklärte den Elfen, welche Schleife am schnellsten geht und wie man die Geschenke am besten verpackt. Dann ließ sie die Elfen die Schleife nachmachen. Schon nach einer guten Stunde konnten sie die Schleife. Der Weihnachtsmann war erleichtert. Am nächsten Tag ging Josephine zum nächsten Teil ihres Planes über. Sie ging zum Schlitten des Weihnachtsmannes, um Verbesserungen vorzunehmen. Sie wusste zwar nicht so genau, wo der Hilfs-Motor lag, wusste aber, was sie tun musste, um diesen aufzupolieren, da ihr Vater Automechaniker war. Auch nahm sie Veränderungen an der Form des Schlittens vor. Als sie den Schlitten ausprobierten, erreichte er eine sehr hohe Geschwindigkeit. „So kann der Weihnachtsmann die Geschenke schneller verteilen“, sagte Josephine zu einem der Elfen, die ihr geholfen hatten. „Und die Rentiere können zwischendurch Pause machen.“ Der Weihnachtsmann war sprachlos. Damit hatte er nicht mit gerechnet. Am Abend waren alle anderen Aufgaben, die Josephine verteilt hatte, ebenfalls beendet. Der Weihnachtsmann bedankte sich für die große Hilfe und wollte Max bitten, Josephine nach Hause zu bringen, als ein anderer Elf dazwischen kommt. Er sprach kurz mit dem Weihnachtsmann. Dann redete er mit Josephine. „Ich habe mich dafür ausgesprochen, dass dir etwas als Dank mitgegeben wird. Der Weihnachtsmann hat freundlicherweise zugestimmt. Hier hast du einen kleinen Stern. Er erfüllt dir einen Wunsch. Gebrauche ihn klug. Böse Wünsche erfüllt er übrigens nicht.“ Er gab Josephine einen Anhänger, wo ein Stern dran war. Dann nahm Max sie an die Hand und sie reisten zurück in Josephines Welt. Sie landeten dummerweise auf dem Küchentisch im Haus von Josephine. Es schepperte. Schließlich kam die Mutter herbeigeeilt. „Was ist denn hier passiert?“, rief sie. Dann sah sie Josephine. Max war zu dem Zeitpunkt schnell durch die Haustür gerannt, ohne sich zu verabschieden. Josephine schaute ihre Mutter fragend an. Dann sagte ihre Mutter: „Alles gut, es ist ja nichts passiert. Wie war es eigentlich? Du warst sehr lange weg.“ Josephine erzählte ihr in kurzer Zusammenfassung, was sie gemacht hatte, um Max zu helfen. Ihre Mutter staunte. Am Ende war sie stolz auf Josephine, weil sie die Fähigkeiten, die sie gelernt hatte, super angewendet hatte.
An Sylvester verwendete Josephine den Wunschstern. Sie wünschte sich Frieden für die Welt. Der Wunschstern leuchtete auf, schickte einen hellen Strahl in alle Richtungen und erlosch dann. Schließlich herrschte Frieden überall und sie feierten Sylvester auf eine ganz andere Art.


ENDE


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Beschreibung des Autors zu "Eine Elfe zu Besuch bei Josephine"

Ich hoffe, die Geschichte ist soweit okey. Falls doch was auszusetzen ist würde ich mich auf einen Kommentar sehr freuen.

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