Max und die Nikolausnacht

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Max und die Nikolausnacht

Hallo und gute Tag, meine lieben, kleine und großen, Freunde.
Noch ein paar Tage, dann heißt es Stiefel putzen. Der Nikolaus kommt. Und Geschenke steckt er nur in saubere Stiefel.
Heute habe ich euch eine kleine Geschichte mitgebracht, die in der Nikolausnacht spielt.
Ihr seid sicher auch jedes Jahr gespannt, was der Nikolaus euch in die Stiefel steckt. Aber habt ihr schon einmal versucht, den Nikolaus in der Nacht zu sehen? Nein? Aber unser Mäxchen, der Held unserer Geschichte, wollte ihn unbedingt mal sehen. Was er erlebt hat... .
Gut zuhören, es geht los.

Es war der 5. Dezember, also der Tag vor Nikolaus. Der sechsjähriger Max, der eigentlich Maximilian hieß, saß mit seinen Eltern und seiner kleinen Schwester Paula, beim Abendbrot. Es gab Bärchenwurst, die Max ganz besonders gerne mochte. Während des Abendessens fragte der kleine Max seinen Vater: „Sag mal Papa. Du bist doch ein Bauarbeiter, und da hast du doch deine Stiefel immer im Kofferraum im Auto. Kannst du die mir nicht mal borgen?“
Der Vater sah seine Frau an, und dann Max, wobei er ein Lachen unterdrücken musste. Denn er wusste, worauf sein Sohn hinauswollte. „Ja, ich habe meine Stiefel im Auto. Aber warum fragst du, und musste nun doch lächeln.
„Weist du, Papa. Heute Nacht kommt doch der Nikolaus. Und, und da dachte ich, vielleicht könnte ich deine Stiefel haben. Da passt doch vielmehr hinein. Meine sind doch so klein. Da geht doch nicht mal ein richtiger Schokoweihnachtsmann hinein“, gab Max mit leuchteten Augen zu Antwort.
Die Eltern lachten, und die Mutter sagte zu ihrem Sohn: „Mein lieber Maximilian! Auch wenn dir der Papa seine Stiefel geben würde, glaubst du wirklich, dass dir der Nikolaus mehr in den Stiefel stecken würde? Ich glaube das nicht, mein liebes Mäxchen. Jeder bekommt nur das, was er auch verdient hat.“
Max schaut verdutzt seine Eltern an. "Dann muss ich eben doch noch meine Stiefel putzen“, murmelte er sich in seinen Bart.
Nach dem Essen holte er seinen blauen Stiefel, reinigte sie, und stellte sie neben die bunten von Paula. Dann ging er ins Bad, wusch sich und putzte sich die Zähne. Anschließend ging er in sein Zimmer, und legte sich ins Bett. Vom Nachtschränkchen nahm er sich noch ein Bilderbuch und schaute hinein.
Nach einiger Zeit kam seine Mutter ins Zimmer, um ihm gute Nacht zu wünschen. Sie setzte sich auf den Bettrand zu ihrem Sohn und sagte: „Na Max, schon aufgeregt?“
Max guckte sie an und fragte: „Mami, sag mal. Hast du schon mal den Nikolaus gesehen? Warum kommt er immer nur in der Nacht? Ich möchte ihn doch mal sehen.“
„Nein, ich habe den Nikolaus noch nicht gesehen. Er kommt nachts, da schlafen die Menschen, besonders kleine Jungen. Und du kannst ihn nicht sehen, da du jetzt schlafen musst, sonst bleiben die Stiefel leer. Der Nikolaus muss heute Nacht viel arbeiten, um alle Stiefel mit Leckereien zu füllen. Und wenn alle kleinen Jungen herumlaufen, da schafft er es in dieser Nacht nicht. So, und nun machen wir das Licht aus, und du machst die Augen zu. Jetzt wird geschlafen, sonst bleibt der Stiefel leer. Gute Nacht“, sagte die Mutter, gab ihm einen Gute-Nacht-Kuss und machte das Licht aus. Sie gab Max keine Chance etwas dagegen zu sagen.
Max war erstaunt über seine Mutter. Er dachte aber überhaupt nicht ans Schlafen. Er wollte den Nikolaus sehen. So stand er wieder aus dem Bett auf und rückte seinen Schreibtischstuhl leise ans Fenster. Er war der Meinung, dass er ihn von hier aus gut sehen konnte, wenn der Nikolaus käme.
Angespannt beobachtete er, was vor dem Fenster geschah.
Nach einiger Zeit sah er, wie sich, was bewegte. Beim genaueren Hinsehen bemerkte er aber, dass es nur der Wind war, der einen Strauch in Bewegung brachte.
Langsam wurde ihm langweilig, und das ständige Schauen in die Dunkelheit machte ihn müde.
Da, aber jetzt kommt er. Hinter dem Gartenzaun bemerkte er etwas. Da kommt jemand. Max schaut gespannt hin. Ach Mist, dachte er, es ist nur ein Mann mit einem großen Hund. Und so musste er weiter warten.
Die Zeit verging. Und plötzlich sah er ein helles Licht. Es wurde immer heller und heller. Tatsächlich, vor dem Haus blieb ein goldener Schlitten stehen. Darin saß ein Mann mit einem langen weißen Bart und einem roten Mantel. Das muss der Nikolaus sein. In seinem Bilderbuch sah er genauso aus.
Max presste seine Nase an die Fensterscheibe, um besser sehen zu können.
Der Nikolaus schaute Max lächelnd an und winkte ihm zu. Mit seinem Finger machte er ein Zeichen, das er zu ihm kommen sollte.
Das wollte er sich nicht entgehen lassen. Max machte das Fenster auf und sprang in den Garten. Sein Zimmer lag im unteren Geschoss, und vor dem Fenster lag ein Holzhaufen, sodass er gesund und munter zum Nikolaus kommen konnte.
Auf eine weitere Handbewegung hin stieg Max in die Kutsche.
Es war kalt geworden. Nikolaus bemerkte, dass der Kleine nur den Schlafanzug anhatte, und legte ihm eine wollig warme Decke über.
„Bist du der Nikolaus?“ fragte Max. Der bärtige Mann nickte, sagte aber keinen Ton. Max freute sich, dass er das erste Kind war, das dem Nikolaus direkt begegnete.
„Kann deine Kutsche auch fliegen?“ fragte erneut Max. Wieder nickte der Mann. Nikolaus zog die Zügel an, und sofort setzte sich der Schlitten in Bewegung. Als diese genug Geschwindigkeit hatte, zog er nochmals die Zügel an. Die Kutsche erhob sich in die Luft. Das gefiel Max. Immer höher und höher ging es. Die Sterne kamen näher und wurden größer. Sternschnuppen flogen umher. Das war was für Maximilian.
Plötzlich wurde es taghell, und ein Knall war zu hören. Das war so laut, dass Max sofort Kopfschmerzen bekam.
Diesen Knall hörte auch die Mutter von Max. Sie sprang sofort aus dem Bett, denn es war schon bald Mitternacht. Sie lief sofort in Max´s Zimmer und machte Licht. Was sie sah, konnte sie nicht glauben. Max lag neben seinen Schreibtischstuhl, hielt seine Hand an den Kopf und seine Augen waren nur einem Spalt geöffnet. Jetzt fing er an, zu weinen, da der Schmerz so groß war.
Die Mutter rannte schnell zu ihrem Sohn und nahm ihn in die Arme.
Als Max die Hand von seiner Stirn nahm, war eine riesengroße Beule zu sehen.
„Was ist denn passiert? Und warum liegst du hier und nicht in deinem Bett?“ fragte die Mutter ihren Sohn. Max wusste aber darauf, nur zu sagen: „Ich bin mit dem Nikolaus durch die Luft geflogen. Aber was dann passierte, das weiß ich nicht.“
„Mit den Nikolaus geflogen? Das ist ja interessant.“ sagte die Mutter kurz.
Sie half Max auf die Beine und zusammen gingen beide ins Bad, um die Beule mit einem kalten Waschlappen zu kühlen.
„Du wolltest den Nikolaus sehen? Habe ich recht? Du hast dir den Stuhl geholt ihn an das Fenster gestellt und gewartet, ob er kommt.
Max, dabei bist du bestimmt eingeschlafen. Und den Nikolaus hast du sicher nur geträumt“, versuchte sie ihn, zu beruhigen, und streichelte sein Haar.
Max schaute traurig seine Mutter an. Die Mutter ging mit ihrem Sohn aus dem Bad, um ihn wieder ins Bett zu bringen.
Auf dem Flur sah Max die Stiefel, die er für den Nikolaus hingestellt hatte. Seine Augen wurden ganz groß. Seine Stiefel und die Stiefel seiner Schwester waren mit allerlei Süßigkeiten, Äpfel und Nüssen gefüllt.
„Es war doch der Nikolaus. Ich habe ihn gesehen und bin mit ihm geflogen.“ gab Max von sich und wollte seine Stiefel holen.
Die Mutter aber nahm Max an die Hand und sagte: „Morgen, Morgen. Jetzt wird erst mal geschlafen, oder soll der Nikolaus die Stiefel wiederholen?“
Max schüttelte mit dem Kopf, hielt den kühlen Waschlappen an seine Stirn und ging mit seiner Mutter in sein Zimmer. Max legte sich ins Bett. Die Mutter deckte ihn zu, gab ihm einen Kuss und sagte: „So schlaf schön, und morgen wird es bestimmt ein schöner Nikolaustag.“
Als sie das Licht ausmachen wollte, da schlief der kleine Max schon. Sie lächelte, schüttelte den Kopf, machte das Licht aus und ging auch wieder ins Bett. Sie dachte nur noch, „Waren wir als Kinder auch so?“

So liebe Mädchen und Jungen, das war meine heutige Geschichte. Und nun wisst ihr was unseren Kleinen Max passiert ist.
Mein Rat an euch, lasst euch lieber überraschen. Neugier kann auch schnell das Gegenteil bringen. Bei unseren Max ist es noch einmal gut ausgegangen. Und, ihr habt doch immer etwas bekommen?

Tschüss
Euer Dieter


© DG-Alle Rechte beim Autor


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Kommentare zu "Max und die Nikolausnacht"

Re: Max und die Nikolausnacht

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 18.11.2019 17:57 Uhr

Kommentar: Lieber Dieter,
ja, jetzt kommt wieder die Zeit, wo die Nikolaus- und Weihnachtsgeschichten veröffentlicht werden. Deine gefällt mir besonders ... da wünscht man sich nochmal Kind zu sein.
Liebe Grüße Wolfgang

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