Der verzauberte Marktplatz


Die Kleinstadt Hohenhausen besaß einen großen Marktplatz auf dem nie ein Weihnachtsmarkt stattfand.
Die Stadtväter aus Hohenhausen wollten keinen eigenen Weihnachtsmarkt. Ihnen war das fröhliche Treiben der Besucher zuwider. Des weiterem waren sie gegen Fremde voreingenommen und argwöhnisch.
Die Kinder aus Hohenhausen mussten in das weit entfernte Neustadt, um einen Weihnachtsmarkt besuchen zu können.
In diesem Jahr ging es leider nicht. Der Schnee lag so hoch, dass die Busse vom
„Fuhrunternehmen Friedrich“ nicht fahren konnten. Es war außerdem noch sehr kalt und stellenweise glatt.
Die armen traurigen Kinder aus Hohenhausen ! Kein Einziger konnte ihnen helfen!
Ihr Weinen und Flehen drang bis hoch zum Himmel.
Der Begleiter des Weihnachtsmannes, der Rabe Thadeus hörte als Erster die traurigen Kinder. Er berichtete Petrus von seiner Wahrnehmung.
Petrus rief einige Male ganz laut „ Potztausend, Potztausend,“ so dass sich die Winterwolken erschraken. Danach befahl er den Schneeengel zu sich, und hielt ihm eine Standpauke. Der Schneeengel wollte am liebsten in einer Winterwolke versinken. Wie konnte er nur so etwas den Kindern aus Hohenhausen bloß antun.
Nun war guter Rat gefragt. Petrus rief alle seine Getreuen zusammen, aber keiner hatte einen Vorschlag wie den traurigen Kindern, aus Hohenhausen, geholfen werden kann.
Zu allem Pech hatte der Weihnachtsmann eine fürchterliche Grippe. Er lag in einem Wolkenbett und hustete kräftig vor sich hin. Ein hübscher Engel saß bei ihm und
wischte dem Weihnachtsmann, von Zeit zu Zeit, den Schweiß von der Stirn.
Was sollte bloß geschehen ?
Schließlich war man sich einig, dass die Engel den Kindern helfen sollten.
Wie kam man aber auf die Erde, zu den Menschen. Die Rentiere verweigerten allen
ihren Dienst, nur der Weihnachtmann konnte mit ihnen fahren und fliegen.
Was nun?
Da machte der Weihnachtsengel den Vorschlag, man könne doch auf einem Sternenstrahl zur Erde hinunter gleiten.
Dieser Vorschlag wurde von allen Himmelsbewohnern angenommen.
Die Engel packten alle Sachen auf den Sternenstrahl und sie glitten mit zur Erde.
Auf dem Sternenstrahl waren Geschenke, Werkzeuge, Weihnachtsschmuck und sogar eine Schneefräse.
Die Engel kamen mit den Sachen, in der Nacht zum zweiten Advent, auf der Erde an.
Es wurde gehämmert, gesägt, geschweißt, genagelt, geschmückt und verziert.
Davor wurde aber der Marktplatz vom Schnee befreit. Als die Engel mit aller Arbeit fertig waren, stand alles auf dem Marktplatz, was auf einen richtigen Weihnachtmarkt gehört.
Ein großer Tannenbaum mit mehr als 100 Kerzen, eine Pyramide mit lebensgroßen Figuren, eine Eisbahn zum Schlittschuh fahren, ein Riesenrad, geschmückt mit Girlanden, mehrere Buden, in denen es Pfefferkuchenherzen und Zuckerwatte gab.
Das Morgenrot zeigte sich schon am Himmel als sich die Engel zum Sternenstrahl begaben. Dieser brachte sie zum Himmel zurück.


Nachdem die Engel erschöpft im Himmel angekommen waren, legten sie sich auf die Weihnachtswolken und schauten zur Erde herunter. Einige Engel schliefen aber sofort ein.
Da staunten die Kinder Katja, Timo, Emily, Sophie, und Hannah nicht schlecht, als sie den schönen, zauberhaften Weihnachtsmarkt erblickten. Im Nu hatte sich eine große Kinderschar auf dem Weihnachtmarkt versammelt. Die Erwachsenen kamen gar nicht aus dem Staunen heraus, und aus Verlegenheit traten sie abwechseln von einen Bein auf das Andere.
Der Bürgermeister und die Stadtväter trauten sich nicht auf den Weihnachtsmarkt.
Buhrufe und Schneebälle von erzürnten Bürgern wären noch das Wenigste gewesen.
Diesen verzauberten Marktplatz vergaßen die Kinder bis in ihr hohes Alter nicht.
Im Himmel wurden die fleißigen Engel von Petrus mit einem kleinen silbernen
Stern ausgezeichnet. Sie waren alle stolz und glücklich und sie trugen den Stern an ihren hübschen Kleidchen.
Der Weihnachtsmann war inzwischen auch wieder gesund. Er freute sich riesig, dass
die Engel diesen Auftrag zur vollsten Zufriedenheit durchgeführt haben.
Petrus strich einige Male über seinen Bart. Das war ein Zeichen seiner großen Zufriedenheit.
Er setzte sich gemütlich in seinen Ohrensessel und zündete sich sein Pfeifchen an.

Liebe Kinder, wenn ihr nun wissen wollt wo Hohenhausen liegt, bestimmt gibt es in eurer Nähe solch eine Kleinstadt mit solchen Stadtvätern.


© Jürgen


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