Unter dem geschmückten Baum steht ein offener Stall. Drinnen sind Maria und Joseph - und natürlich das Christkind in einer Holzkrippe. Drumherum drapiert Schafe, Ochs und Esel, Hirten und vielleicht auch schon etwas verfrüht die Weisen aus dem Morgenland.
Weihnachtsidylle unterm Tannenbaum.
Mal abgesehen davon, dass die Krippe gar nicht mehr so untrennbar zu Weihnachten gehört - der Weihnachtsmann und die Geschenkpackete längst das Familienfest mit dem garantierten Familienkrach-Potential übernommen haben - was feiern wir da eigentlich?
Die Kinder haben Schulfrei, sind nicht ausgelastet und Schnee liegt auch noch nicht. Die Eltern sind genervt. Entweder ist der Job unerträglich stressig - gerade wegen des Jahreswechsels, oder weil die Erwartungen an das "Fest der Liebe" so hoch sind, oder weil noch "liebe Verwandte" kommen, oder weil der Braten im Ofen so ganz anders aussieht, als im Kochbuch oder der Handy-App beschrieben. Oder es kommt alles auf einmal zusammen.
Noch einmal die Frage: Was feiern wir da eigentlich?
• Weihnachten - oder wie ich längst auf einer Restaurant-Tafel lass: Weinnachten (Tagesmenü: Gänsebraten mit Rotkohl und Klößen).
• oder: Die Geburt eines Kindes vor 2000 Jahren in einem durch die Römer seit über 60 Jahren besetzten Landes, dessen König die von Rom befohlene erste Volkszählung durchzusetzen hatte, um besser Steuern erheben zu können.
Fortsetzung folgt...
Kommentar:"Onkel und Tante, ja das sind Verwandte, die man lieber von hinten sieht" - aber lass uns die Hoffnung auf Gutes, Liebevolles feiern, und ein kleines, machtloses Kind, arm dazu, das es einmal richten soll, ist wenigstens ein gutes Sinn-Bild dafür.
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Wohlig weht ein Hochgefühl, durch alle meine Sinne.
Wachgerüttelt ist mein Geist, durch heiß gelobten Duft.
Schwach, ergeben, lechzend steigt die Wärme in mir drinne.
Schnüffelnd sucht die [ ... ]
Besinnungslos produzieren wir drauf los,
als gäb's die Ersatzwelt in der Konserve,
ist fünf nach zwölf, das Gejammere groß,
dieser Satz lockt uns aus der Reserve:
Als Gäste wir die Erde [ ... ]
Viele Wahrheiten zu haben ist praktisch!
Und außerdem vor allem taktisch –
die Unschuld ist mir treu geblieben...
Es war die Wahrheit Nummer Sieben,
daß ich gewissenlos gehandelt [ ... ]
Abendsonne wärmt mich,
es singen Amseln ihre Lieder;
am Haselstrauch hängen noch die Tropfen
vom letzten Frühlingsregen,
die Abendsonne durchdringt sie,
lässt sie wie Diamanten [ ... ]