Die Weihnachtswichtel

Die Weihnachtswichtel


Vor vielen, vielen Jahren, als der Weihnachtsmann noch keinen Rentierschlitten besaß, halfen ihm die Weihnachtswichtel.
Die Weihnachtswichtel sind kleine Zwerge, die ihre Wohnungen, unter den Wurzeln großer Bäume haben. Sie leben nur im Märchenwald.
Die Weihnachtswichtel arbeiten das ganze Jahr über in ihrer unterirdischen Werkstatt.Die Werkstatt befindet sich unter einer tausendjährigen Eiche.
Sie schrauben, sägen, löten, hämmern, und basteln allerhand Spielzeug, für die Kinder.
Zur Weihnachtszeit halfen sie dem Weihnachtsmann bei der Verteilung der Geschenke.Weiterhin halfen die Wichtel auch den Erwachsenen, bei den Weihnachtsvorbereitungen.
Sie schmückten den Tannenbaum, putzten die Fensterscheiben, kehrten den Schnee vor der Haustür, buken Plätzchen, sie verrichteten rundherum alle notwendigen Arbeiten.
Zu Weihnachten wollten die Wichtel einmal den Pfarrer Langrock und dessen Haushälterin Agathe Fliederbusch, eine schöne Weihnacht bereiten.
Als der Pfarrer und die Haushälterin zu Bett gegangen waren, schlichen sie sich ins Haus. Dort begannen sie fleißig zu werkeln und zu arbeiten.
Die Weihnachtswichtel schmückten den Tannenbaum, kehrten die Treppe, heizten den Kachelofen und machten noch vieles mehr.
Die Haushälterin, die böse Vettel, hatte aber nicht geschlafen. Sie schüttete flüssiges Bohnerwachs auf die Treppenstufen, und holte danach einen Besen aus der Besenkammer. Die alte Vettel vertrieb mit dem Besen, unter großem Gelächter,
die fleißigen Wichtelmänner. Als die Wichtel zur Treppe kamen, auf der das Bohnerwachs ausgeschüttet war, stürzten sie. Einige schlugen sich ihr Näschen auf.
Andere verletzten sich am Arm oder am Bein. Wieder andere verloren ihre Schuhe, ihr Röckchen oder ihr Höschen.
Es war tief traurig, und das laute Wehklagen war bis in den Märchenwald zu hören.
Die Wichtel sannen auf Rache, doch der Wichtelkönig verbot ihnen jegliche Rachegedanken.
Es nahte wieder die Zeit des Weihnachtsfestes, und einige Wichtel machten sich zum Haus des Pfarrers Langrock auf. Dort angekommen, begannen sie mit ihren Streichen.
Zuerst schlossen sie die böse Haushälterin in ihrem Zimmer ein. Danach klebten sie die Hauschuhe der Vettel fest. Der jüngste Wichtelmann legte zwei stinkende Harzerkäse in die selbigen. Im Korridor hing die Garderobe der Agathe. Es hingen von ihr an der Garderobe ein Wintermantel, eine dicke Jacke und eine bunte Kittelschürze. Am Mantel nähten sie die beiden Ärmel zu. An der Jacke nähten sie die Jackentaschen zu. An der Kittelschürze schnitten die Männlein die Knöpfe ab.
In der Besenkammer nagelten sie den Besen an der Wand fest.
Sie machten noch andere Streiche, jedoch an diese kann ich mich nicht mehr erinnern.
Die Weihnachtwichtel trieben mit Hochwürden keine Streiche. In des Pfarrers Mantel
steckten sie Nüsse, Marzipankugeln und Plätzchen. Die Männlein putzten des Pfarrers schwarze Schuhe, bis diese glänzten. Seinen Talar und sein Messgewand bürsteten sie ihm aus. An seinem angestandenen Platz, in der Küche, legten sie ihm eine Packung „Gildemeister-Zigarren“ hin.
Der kleinste Wichtel gab dem schlafenden Pfarrer, bevor sie losgingen, einen liebevollen Kuss, auf eine raue Wange.
Die Streiche der Wichtel breiteten sich in Windeseile im Märchenwald und im Himmel aus,
Der Weihnachtsmann war ganz außer sich, und er zog sich einige Male kräftig an seinem Rauschebart. Den Wichtelkönig, den er zu sich bestellt hatte, bekam ein riesengroßes Donnerwetter. Dem kleinen Männlein kullerten dicke Tränen über seine Wangen.
Der Weihnachtsmann teilte dem Wichtelkönig mit, dass zukünftig zum Weihnachtsfest keine Weihnachtswichtel mehr auf die Erde, zu den Menschen dürfen.
Eine Ausnahme ließ aber der Weihnachtsmann gelten. Sie dürfen auch weiterhin Spielsachen, für die Kinder, herstellen.

Liebe Kinder jetzt wisst ihr, warum ihr keine Wichtel mehr zu Weihnachten auf der Erde seht...

© Jürgen

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Uwe
possum
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