Wenn die ersten Stare sich an unserem Flüsschen im Frühjahr eingefunden haben, waren die ersehnten Frühjahrsferien nicht mehr
weit! Wir freuten uns als Schulkinder über die schwarz glänzenden Gesellen, denn wir brachten sie mit den Schulferien in Verbindung.
In manchen Jahren schneite es noch nach der Ankunft der Stare, und
der Schnee blieb noch einige Wochen liegen.
Meine kleine Schwester Sophie sagte dann immer traurig: „ Wenn soviel
Schnee liegt kommt bestimmt kein Osterhase!“
Unser Nachbar Herr Schmidtbauer wiederholte dann öfter die alte Bauernregel: „ Ist es Lichtmess hell und klar dauert es noch ein viertel
Jahr, wenn es aber stürmt und schneit ist der Frühling nicht mehr weit!“
Die Stare suchten am Ufer des Flüsschen nach etwas Fressbaren.
Der Schulweg führte direkt am Flüsschen vorbei, und wir sahen die Stare am Ufer geschäftig flink hin und her laufen.
Manchmal waren sie auch auf unserem Hof, und sie fanden vor dem Schweinestall einige Futterreste. Die Katze Minka beobachtete die Stare dann stundenlang vom Küchenfenster aus. Unser Schnauzer Bello jagte sie immer mit Gebell und Gekläff davon.
Warum wir für die Vögel kein Futterhäuschen hatten, das kann ich
beim besten Willen nicht sagen.
Die Zeit von der Ankunft der Stare und dem Beginn der Frühjahrsferien,
verging dann immer recht schnell.
An unserer Hauswand befand sich ein Starkasten, und ich hörte im späten Frühjahr, in den Abendstunden, einen Star singen.
Die liebevollen Frühlingsboten!
Nie hing ich mehr in jemandes Bann
Gott! Ich will dich so sehr als meinen Mann
Mich dürstet es nach dir wie verrückt
Schande über mich, doch du bist gut bestückt
Es zieht sich alles zusammen [ ... ]
Morgen soll die Welt stehen bleiben!
Und es gibt nur einen Plan für Dich.
Singe und Tanze. Besuche ein Café.
Kauf Dir ein paar Schuhe. Gehe durch
den Park. Liebe das Licht und die
Stille. [ ... ]