Zum ersten Mal an diesem Ort. Ein Traumtag. Pulverschnee. Blauer Himmel. Sonne pur. Am Mittag erste Schleierwolken. Später Aufkommen von Nebel und heftigem Schneefall. Und schlechter Sicht. Der Gang ins warme Restaurant.
Bei der letzten Abfahrt die Traversierung verpasst. Talwärts gefahren. In einen Abhang voller Tiefschnee hinein. Kurz vor dem Wald in eine Senke gefallen, die Kontrolle verloren und steckengeblieben. Schmerzen und Stille. Und die nahende Dämmerung.
Schreie. Doch rundherum nur meterhoher Schnee. Stille. Niemand weit und breit. Die letzte Pistenkontrolle bereits ins Tal hinuntergefahren. Graben nach links und nach rechts. Die Versuche abgebrochen. Kein Handy dabei. Noch ein paar Schreie. Dann wieder Stille.
Am nächsten Tag in den Bergen. Stahlblauer Himmel. Sonne. Wenig Wind. Im Abhang vor dem Wald über Nacht ein halber Meter Neuschnee gefallen. Auf dem Anrufbeantworter zu Hause die Stimme der Mutter. Seit dem Tod ihres Mannes eine gebrochene Frau.
Zwei Tage später erneut die Mutter auf dem Anrufbeantworter. Keine Antwort. Am Mittagessen ein Blick auf das Bild ihres einzigen Sohnes. Später unerwarteter Besuch bei ihr.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Sie haben gekämpft und sie haben verloren –
am Ende sind wir alle Opfer der Zeit:
für diese sehr kurze Spanne geboren,
für die eine oder andere Gelegenheit.
Zwischen Sonnenauf- und [ ... ]