Ein Novembertag an meinem einsamen See…


Ich bin ohne Erwartung zu meinem See gefahren. Dort angekommen,
beeindruckte mich die Landschaft, die sich mit der Stille vermischte.
Die Tagesfarbe grau saugte die Farben rot und gelb in sich auf, wobei sich die Farbe gelb kämpfend wehrte. Letzten Endes war es ein undefinierbares Farbengemisch.
Die Wasseroberfläche war spiegelglatt. Auf ihr segelten einige trockene Erlenblätter in Richtung der Schilfkante. Sie sahen aus, als wären sie kleine, brisante Schiffchen.
Ich ging zu meiner Lieblingsbank, auf der viele, gelbe Birkenblätter lagen. Ich säuberte die Bank von den Blättern und setzte mich hin.
Dann schlief leicht frösteln ein.
Ich wachte auf, da mich das fahle Sonnenlicht berührte. Die Gegend sah gleich märchenhaft aus. Das Sonnenlicht passte zu den weißen Stämmen der Birken und den Stämmen der Schwarzerlen.
Plötzlich und unerwartet ein lautes Rauschen. Ein Stockentenpaar
war auf der Wasseroberfläche des Sees gelandet. Schnatternd schwammen sie zu dem öden Seerosenfeld.
Obwohl es windstill war, bewegte und rumorte das trockene Schilf.
Es kam ein sanfter Ostwind auf, der die Binsengräser kämmte.
Die Zeit verging schnell.
Die fahle Sonne senkte sich hinter den Wipfeln der Birken und Schwarzerlen.
Es war die Zeit gekommen, um wieder aufzubrechen. Dieselbe Meinung
vertrat ein Eichelhäher, der lauthals zeternd, von Baum zu Baum flog.
In tiefer Dunkelheit kam ich zu Hause an. Ich hatte viele Eindrücke
von meinem, einsamen See mitgenommen. In mir reife die Erkenntnis,
dass mich mein See irgendwie gern hat…


© Jürgen


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