Mit viel Spannung geht es weiter. Wir steuern ganz langsam auf das Ende der ersten Staffel zu. Und das wird sich lohnen. Versprochen.

Episode 13: Der Tag danach

Doch Gabrielles „Vision“ bestätigte sich nicht. Michaela schien weder schwanger zu sein noch sterben zu müssen, da sie sich kurz darauf wieder beruhigt hatte und im Krankenbett eingeschlafen war. Die Krankenschwester versprach Gabrielle in der Nacht nach ihr zu schauen und dass es morgen bereits besser sein würde. Gabrielle hatte ein gutes Gefühl und verabschiedete kurz darauf James mit einem kleinen Kuss auf die Wange, bevor sie dann selbst ins Bett ging und plötzlich kurz vor sechs am Morgen vom Frühdienst geweckt wurde. Gabrielle durfte bereits am Morgen das Krankenhaus verlassen. Sie musste nur noch auf den Arzt warten, der sein okay gab und das tat er um 10.00Uhr auch.

Für Gabrielle führte der erste Weg sofort ins Bordell Türkis, nachdem sie sich nochmal bei Michaela erkundigt hatte. Ihr ging es ebenfalls etwas besser. Als sie vor dem Bordell parkte, war der Parkplatz noch leer und von außen schien alles noch in Ordnung zu sein. Im Eingangsbereich war alles abgeschaltet, die Türen verschlossen und die Lichter ausgeschaltet. Von den anderen 3 und Kai war allerdings niemand zu sehen oder zu hören. Nach einem Rundgang durch die Zimmer und die Bar, schien alles unverändert normal zu sein. Die Putzfrauen waren auch bereits am Werk gewesen und hatten alles gereinigt. Diese kamen immer um 6.00Uhr und hatten insgesamt 2 Stunden Zeit, um die Zimmer, den Flur, die Bar, den Haupttrakt und den Eingang zu reinigen. Als Gabrielle ihr Emailfach kurz darauf öffnete, kam ihr allerdings ein volles Postfach entgegen.

Es hatte Beschwerden gegeben und davon nicht zu wenig. Eine kam von Felix, der heute Abend nicht arbeiten konnte, weil sein Auto in die Werkstatt musste. Für diesen Termin brauchte er auch Kai, der ebenfalls nicht kommen konnte an diesem Abend, wenn er gebraucht werden sollte. Das Thema würde Gabrielle noch bei Gelegenheit ansprechen. Wie konnte er sich sowas rausholen und der Geschäftsleitung eine Email schicken, in der er einfach mal bekannt gab, dass er mit Felix in die Werkstatt musste und deshalb nicht kommen konnte. Es gab Busse. Es gab einen Zug. Dass Kai am Abend zuvor eingesprungen war, entdeckte sie anhand einiger Notizen. Dass er allerdings nicht einen einzigen Kunden gehabt hatte am vorherigen Abend auch. Das schien alles auf eine Kündigung hinaus zu laufen, wenn man das so bezeichnen konnte, da er außer an seinem Probetag ja noch nicht wirklich hier gearbeitet hatte.

Kendrix hatte Gabrielle eine Nachricht hinterlassen, dass sie sich so geärgert hat, dass sie für einen Tag vereist ist und erst wieder am Freitag kommen wird. Sie hätte den Laden angeblich alleine schmeißen müssen, weil Felix und Kai irgendwann verschwunden waren und nicht mehr auftauchten, als es zum Aufräumen kam. Zip wäre ebenfalls keine Hilfe gewesen, da er mehr gestört als geholfen habe. Kendrix hätte ihr immer nur kurz vorbeigehen gesehen, aber sie konnte ihn weder am Handy erreichen noch innerhalb des Bordells aufspüren. Dass sie bis in die Nacht alleine aufgeräumt habe und erst um vier nachts nach Hause konnte, hätte ihr gereicht. So habe sie sich den Job im Bordell nicht vorgestellt. Entweder alle oder keiner. Dass Zip keine große Hilfe sein würde konnte sich Gabrielle bereits denken. Doch dies brachte das Fass zum Überlaufen.

Jetzt saß Gabrielle hier und sollte das Bordell heute Abend ganz alleine führen? Wie sollte das denn gehen? Hatte sie daran Schuld, wenn Kendrix niemand geholfen hatte? War sie am kaputten Wagen von Felix und Kai Schuld? Hatte sie Schuld, dass der Laden ohne sie nicht läuft? Wie konnten sich alle plötzlich das Privileg rausholen, einen Tag frei zu machen? Wo sind wir denn hier? Der eine kann nicht wegen seinem Wagen, der andere hat sich zu sehr geärgert, der andere hat einfach mal keinen Bock. Was sollte das? Wie unprofessionell konnte man denn sein? Und sie sollte jetzt wieder alles regeln! Alle Pflichten übernehmen und das Ding irgendwie schaukeln. NEIN! Diesmal reichte es ihr. Sie nahm ihr Handy in die Hand und suchte eine Nummer nach der Anderen heraus. Erst Felix, dann Kai. Im Anschluss Kendrix. Und zu guter Letzt würde sie Zip anrufen und ihm klarmachen, dass er fristlos gefeuert wird, wenn er nicht sofort seinen Arsch hierher bewegt und endlich etwas beiträgt. Gabrielle war wild entschlossen. Doch alles kam völlig anders.

Episode 14: Zip – vermisst

Felix hatte sie sofort am Apparat. Bevor ihm vor lauter Angst und Schrecken das Handy aus der Hand gefallen war, wohl auch weil Gabrielle so laut ins Telefon brüllte, hatte er ihr zugesagt, sofort vorbei zu kommen. Kai konnte er lassen, wo er war. Sie bräuchte ihn nicht mehr. Alles Betteln und Flehen half Felix nichts. Gabrielle sah seinen letzten One Night Stand ganz weit vorne auf der Abschussliste. Felix hatte anzutreten und zwar ohne sein Betthäschen. Kendrix und Gabrielle schrien sich minutenlang an, machten sich Vorwürfen und waren beide kurz vor dem Auflegen, als sich Gabrielle schlussendlich durchsetzte und ihr klarmachte, wie dankbar sie für ihre harte Arbeit war, das Leben aber weitergehen musste und auch das Bordell am Abend wieder geöffnet wird. Mit oder ohne ihr. Sollte es allerdings ohne sie öffnen, müsste sie sich überlegen, ob man nicht Ersatz suchen muss für Kendrix. Das hatte gesessen. Kendrix versprach ebenfalls pünktlich zu sein. Gabrielle strich die freien Tage reihenweise und war richtig in Fahrt, als sie Zip am Handy versuchte zu erreichen. Doch dieser hob nicht ab. Sein Handy war kurze Zeit später dann auch ausgeschaltet und sie kam nicht mehr durch. Dass Zip mal nicht erreichbar war, überraschte ja keinen. Zuverlässig war er nicht. Ihn überhaupt mit einzuplanen war reine Zeitverschwendung. Doch Zip tauchte auch an den Tagen danach nicht mehr auf und irgendwas sagte Gabrielle, dass etwas nicht stimmte mit ihm.

Sorgen machte sie sich natürlich keine, aber sie hatte ein ungutes Gefühl. Auch die anderen fanden sein Verhalten merkwürdig. James, der immer mal wieder von einem Freund zu Gabrielle gefahren wurde, hatte ihn auch nicht mehr erreichen können und auch zu Hause muss Zip tagelang nicht mehr gewesen sein. Merkwürdig war nur, dass sein Auto noch vor der Tür stand. James hatte überlegt, die Polizei in der Wohnung nachsehen zu lassen, falls er vielleicht in seiner Wohnung lag und krank war oder gar tot. Doch bisher hatte er die Polizei noch nicht eingeschaltet, weil er befürchtete, dass sie Drogen in seiner Wohnung finden würden. Auch er wusste ebenso wie alle anderen, dass er Dreck am Stecken hatte und seine Wohnung sicher nicht frei von solchen Dingen war. Die Polizei würde ihn dann festnehmen wegen Drogenbesitzes, wenn er noch lebte. Auch James hatte ein ungutes Gefühl. Doch immerhin kam er Gabrielle immer näher. Die Beiden wurden intern bereits als Paar bezeichnet, wenn Gabrielle das auch immer peinlich berührt abtat. Zip tauchte auf jeden Fall nicht mehr auf. Michaela war mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen worden und fühlte sich wieder etwas besser. Fieber hatte sie seither keines mehr gehabt und die Erkältungsanzeichen waren ebenfalls verschwunden. Sie wollte in wenigen Tagen wieder zur Arbeit kommen und sich um die Zimmer kümmern.

Als Michaela dann endlich wieder mitarbeiten konnte, waren gute 3 Wochen seit Zips Verschwinden vergangen und James dachte immer mehr darüber nach, die Polizei zu holen. Er hatte ja einen Schlüssel zu Zips Wohnung, konnte aber keinen Freund fragen, einfach mal hinzufahren und „einzubrechen“. Denn genau das war es ja. Wenn dort eine Leiche lag, würden seine Freunde in Ohnmacht fallen bei diesem Anblick. Da hatte er es ja wesentlich leichter. Er konnte das Leid immer nur spüren und nicht sehen. Doch Gabrielle empfand die Idee, Zips Haus einen Besuch abzustatten, irgendwann als gute Idee. Die Polizei durften sie nicht einschalten und Gabrielle würde James begleiten. So konnte sie James‘ Augen ersetzen und ihm berichten, was sie sah. Wenn er wirklich tot war, konnte Gabrielle das ertragen. Sie war die Einzige, die diesen Anblick wohl einigermaßen ertragen konnte.

Die Sache war kurz darauf beschlossen. Sie würden gemeinsam zu Zips Haus fahren, um endlich heraus zu finden, ob er dort lag oder man einen Hinweis über sein Verschwinden entdecken konnte. Vielleicht war er ja vereist oder entführt worden? Vielleicht saß er ja auch schon im Knast wegen Drogenbesitzes? Wer konnte das schon wissen? Am kommenden Sonntag sollte es dann soweit sein. Gabrielle holte James zu Hause ab und fuhr mit ihm zu Zips Haus. Sein Wagen stand immer noch davor. Die Rollläden waren herunter gelassen und es brannte kein Licht. Es sah nicht so, als wäre jemand zu Hause. Und in diesem Moment überkam Gabrielle wieder diese Vision einer verschwommenen Sterbeszene. Sie sah sie erneut vor sich. Sie konnte immer noch nicht erkennen, wer in dieser Vision starb, aber jetzt ahnte sie bereits, dass es nicht Michaela war, die darin gezeigt wurde. Vielleicht war es Zip gewesen? Vielleicht war er ermordet worden? Vielleicht war Zip in dem Moment gestorben, als sie mit James im Krankenhaus gesessen hatte und das war der Auslöser für diese Vision gewesen? Als sie die Haustür aufsperrte, war sie sich fast schon sicher. Zip war tot.

Episode 15: Sonntags zu viert

Kendrix, Felix und Michaela hatten sich an diesem Sonntag im Bordell Türkis getroffen, um die Einrichtung ein wenig zu verschönern. Gabrielle hatte neue Dekoration und Möbel besorgt. Während die sich auf den Weg zu Zips Haus gemacht hatten, waren die anderen schwer beschäftigt. Felix schaute etwas unglücklich drein, da es mit Kai nicht mehr wirklich so gut funktionierte wie noch vor einigen Tagen. „Er ruft mich dauernd an! Dann bekomme ich immer so zweideutige SMS, die ich mittlerweile schon vor dem Lesen lösche!“. Kendrix schmunzelte. „Woher weißt du worum es geht, wenn du sie löschst? Ich dachte die Nacht mit ihm sei so perfekt gewesen, dass du dich endlich entschlossen hast, eine Beziehung einzugehen? Oder war das doch nur eine kurzfristige Idee?“. Michaela räumte grade eine neue Dekopflanze ein, als auch sie das Wort ergriff: „Du kannst nicht dein ganzes Leben nur One Night Stands haben! Ob die mit Männern oder Frauen sind, ist mir völlig egal! Du solltest du auch mal an ein Ziel kommen! Ihn dann hier versuchen unter zu bringen war ja sicherlich auch kein Garant dafür, dass diese Beziehung ernst genommen wurde! Du hast ihn ja förmlich wie eine Gummipuppe bereitgestellt, damit Gabrielle ihn einstellt und sogesehen „verwendet“!“. Felix fand diese Unterhaltung mehr als unlustig. „Kai nervt einfach! Er kommt dauernd bei mir zu Hause vorbei und fasst mein Auto an! Ihr wisst doch, wie wichtig mir das ist!“. Michaela lachte. „Ja das ist echt dramatisch! Er sollte ja lieber was anderes anfassen, wie?“. Doch das meinte Felix gar nicht. „Nein das soll heißen, dass er einfach zu viel um mich herum ist! Kaum redet man von ihm, kommt er irgendwo vorbei!“. Und da stand er dann auch und winkte den 3 vom Eingang aus zu. „Seht ihr? Das meine ich!“, flüsterte Felix und schaute genervt zu den Kartons, die noch auszupacken waren.

„Hallo Kai! Na hast du Felix vermisst?“, fragte Kendrix und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. „Ja deshalb schaue ich mal vorbei! Kann ich euch vielleicht helfen?“. Alle schauten sich fragend an. Die Hilfe konnten sie schon gebrauchen, Kai aber nicht. „Wir sind eigentlich schon fast fertig!“, warf Felix schroff in die Runde, woraufhin Kai verwirrt auf die vielen vollen Kisten starrte. „Sieht aber nicht so aus!“. Felix regte sich immer mehr auf und Michaela fand das amüsant. Felix musste lernen, dass Menschen Gefühle entwickeln, wenn man sie mit in die Kiste holt. Er musste lernen, dass Kai ein Mensch ist und er ihn nicht einfach abstreifen konnte wie ein Kondom. „Warum geht ihr zwei nicht was essen und redet ein wenig miteinander! Es gibt bestimmt viel zu besprechen! Michaela und ich erledigen den Rest und packen noch die restlichen Kartons aus!“. Felix gefiel diese Idee natürlich überhaupt nicht, doch Kai war ganz angetan davon. „Oh ja lass uns essen gehen! Das wäre mal was! Nicht immer diese Fertiggerichte von der Bar!“. Kendrix schaute ihn mit nachdenklicher Miene an. Meinte er etwa ihre Bar? So schlecht waren die Fertiggerichte nun auch wieder…ja eigentlich schon. „Wir machen das, los!“. Mit böser Miene verließ Felix das Lokal und machte noch wilde Zeichen, die wohl deutlich machen sollten, dass er das nicht gewollt hatte. Michaela streckte den Daumen nach oben und gab ihm damit das Zeichen, dass er gehen soll. Kurz darauf waren sie dann auch weg.

„Ich bin so froh, dass Felix weg ist! Als ich vor wenigen Wochen alles allein regeln musste, wo Gabrielle im Krankenhaus war mit dir, hatte Felix einen platten Reifen und ließ sich davon so ablenken, dass er den ganzen Abend seine Arbeit nicht mehr wirklich machte. Die Zimmer waren ihm einfach egal gewesen. Nachher hatte er wohl noch einen zweiten platten Reifen gehabt. So hatte er das zumindest erzählt. Er konnte sich bis heute nicht erklären, wie der Reifen platzen konnte. Nur einer hätte das gewusst. Zip. Denn der hatte an dem Abend beide Reifen zerschnitten und Felix bewusst von seiner Arbeit abgelenkt. Aber das wusste bis zu diesem Zeitpunkt noch niemand. Michaela erzählte Kendrix noch einmal von der Nacht, in der sie am Eingang eingesetzt war und von diesem Wesen angegriffen worden war, dass irgendwie entstellt ausgesehen hatte. „Wer ist schon knapp 2 Meter groß und geht gebeugt?“, warf sie in die Runde und beide schwiegen. Kendrix hatte keine Ahnung, wer oder was dieses Wesen war, aber schon bald sollten sie schlauer sein. Viel schlauer.

Episode 16: Den Täter entlarvt

Noch am selben Tag, als Michaela und Kendrix alles eingeräumt hatten, kümmerte sich Michaela im 2.Stock um ein weiteres Zimmer, dass frisch bezogen werden musste, um etwas ab der kommenden Woche nutzen zu können. Kendrix checkte unterdessen die Emails und las sich noch ein paar weitere Beschwerden durch, die alle an Gabrielle gerichtet waren. Sie konnte sich bis heute nicht erklären, warum es damals nicht funktioniert hatte. Personal war genug da gewesen, doch irgendwie schien es, als wären alle mit anderen Sachen beschäftigt gewesen und abgelenkt worden. Nur von wem oder was? Dass die Reifen von Felix damals einfach so geplatzt sind, konnte sie sich wirklich nicht vorstellen, aber eine andere Erklärung fiel ihr auch nicht ein. Plötzlich kam eine neue Email herein und Kendrix öffnete sie sofort. „Komm mal nach draußen auf den Parkplatz!“ lautete der Text, einen Anhang gab es nicht. Wie nach draußen kommen? Warum denn das? Sollte dies ein Scherz sein? Und wie von Geisterhand erinnerte sich Kendrix an die Emails, die Michaela damals bekommen hatte, bevor dieses merkwürdige Wesen vor dem Bordell Türkis aufgetaucht war. Michaela hatte damals vermutet, dass dieses Wesen sie geschrieben hatte, was aber unrealistisch klang. So wie Michaela es beschrieben hatte, konnte es keine Emails schreiben. Kendrix öffnete die Eingangstür erstmal nicht. Sie rannte hoch zu Michaela, um ihr davon zu erzählen. Als sie unten wieder ankamen, waren bereits neue Emails angekommen. Immer wieder schrieb jemand: „Komm raus! Hier wartet jemand auf dich!“. Michaela packte die Angst. Sie wollte es nicht wieder sehen. Dieses Wesen. Es war kein Mensch. Alles kam wieder in ihr hoch, als sei es gestern gewesen. Sie fühlte sich vergewaltigt von diesem Ding. Sie würde nicht nach draußen gehen. Bestimmt stand es wieder direkt neben dem Eingang und lauerte auf sie. „Ich kann nicht raus Kendrix! Ich traue mich nicht! Ruf die Polizei an! Sie sollen es erschießen!“. Kendrix versuchte sie erstmal zu beruhigen, als noch mehr Emails aufpoppten.

„Beruhig dich! Die Polizei rufen wir nicht an! Die halten uns doch für bescheuert! Ich werde nachsehen! Dieser mysteriöse Hokus Pokus muss endlich ein Ende haben! Ich will wissen, wer oder was das ist! Ich will endlich dieses Geheimnis aus der Welt schaffen!“. Michaela traute sich nicht und bat sie drinnen zu bleiben. Kendrix dachte überhaupt nicht daran. Sie war vorbereitet. Sie nahm eine Taschenlampe mit, die ihr in der Not helfen würde. Logisch erschien das nicht, aber Kendrix würde dem Ding damit eins über die Rübe ziehen. Sofern es nicht schneller war. Als Kendrix an der Tür ankam, konnte sie ihren Puls bereits rasen hören. Sie spürte es. Jemand war draußen und wartete. Ruckartig öffnete sie die Tür und schaute zu beiden Seiten. Nichts. Auch auf dem Parkplatz war niemand zu erkennen. Nur ihre Autos standen dort und dahinter versteckte sich niemand. Kendrix ging noch mal nach drinnen, um einen Fotoapparat zu holen. „Diesmal machen wir ein Foto von dem Ding, sodass wir auch was beweisen können!“. Als sie diesen Satz aussprach, rannte sie dabei wieder nach draußen. Michaela blieb verängstigt zurück.

Sie rannte über den Parkplatz und blieb vorne an der Hauptstraße stehen. Gegenüber und seitlich von ihr war niemand zu sehen. Der Parkplatz war definitiv leer. Als sie sich umdrehte, lauschte sie den Geräuschen des Waldes. Vielleicht konnte sie Schritte hören? Doch alles was sie hörte war ein Atmen. Direkt neben ihr. Sie drehte sich um und wurde sofort zu Boden gerissen. Der Aufprall hatte ein Foto ausgelöst, doch ihr wurde erst schwindelig und dann schwarz vor Augen. Sie konnte noch Michaela rufen hören, die nichts mehr von ihr hörte. Doch dann wurde es dunkel und leise. Es dauerte einige Minuten, bis sie wieder zu sich kam. Der Fotoapparat lag immer noch neben ihr. Auch Michaela war bei ihr. Sie zitterte am ganzen Leib. „Oh Gott sei Dank bist du wach! Lass uns sofort nach drinnen gehen! Ich habe nichts mehr von dir gehört und plötzlich habe ich dich am Boden liegen sehen! Was ist denn nur passiert?“. Kendrix war noch wie gelähmt, als sie nach drinnen gingen. „Dieses Ding war direkt neben mir! Ich habe es nicht kommen hören und auch nicht sehen können! Aber ich glaube wir können es jetzt entlarven! Die Kamera hat doch ein Foto gemacht! Das habe ich noch gehört! Ich weiß nicht was es beim Aufprall noch geknipst hat, aber vielleicht sieht man etwas darauf!“.

Die Kamera hatten sie in der Aufregung draußen liegen lassen. Als sie draußen ankamen, lag sie immer noch an der gleichen Stelle. Den Aufprall hatte sie gut überstanden. Sofort griff Kendrix nach der Kamera und suchte das letzte Foto, das gemacht worden war. Nur ein einziges Foto hatte sie machen können und dieses konnte ihnen eventuell weiterhelfen. Sie waren besorgt, was sie darauf sehen würden. Und dann das. Es war tatsächlich etwas zu sehen. Michaela und Kendrix schauten sich gegenseitig an. Das konnte nicht wahr sein. Das musste ein Fehler sein. Beide schwiegen und schauten sekundenlang auf das Foto, das den Täter eindeutig entlarvte. Beide standen wie unter Schock und konnten es nicht begreifen. Was zu sehen war? Zip.

Fortsetzung Folgt in Kürze mit Episode 17 und Episode 18! Die letzten 4 Episoden werden in 2 Teilen mit jeweils 2 Episoden veröffentlicht!

Seralgo


© Seralgo Refenoir


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Kommentare zu "Bordell Türkis (Staffel 1) (Episode 13-16)"

Re: Bordell Türkis (Staffel 1) (Episode 13-16)

Autor: noé   Datum: 02.05.2014 3:50 Uhr

Kommentar: Wieder sehr spannend, Seralgo, es entwickelt sich... ;o))
Du warst wohl sehr in Eile, als Du das geschrieben hast, denn es sind doch etliche Fehler drin, die ich in erster Linie als Flüchtigkeitsfehler einstufen würde.
Das mit den Absätzen ist klasse!
noé

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