Grausamkeit wohin mein Auge blickt! Wo ist eure Menschlichkeit geblieben? Mit treuen Augen blicke ich hoffnungsfroh zu euch auf! Zurückhaltend wedle ich mit dem Schwanz. Sacht stups ich mit der Nase eure Hände an.
Wo diese Geschichte spielt fragst ihr euch, liebe Leser?und wer das ihr in meiner Geschichte ist, liebe Leser? Wie gern würde ich sagen, dass ist irgendeine Geschichte über fiktive Personen. Aber das ist die Realität. Und das ihr, liebe Leser, meint jeden einzelnen von euch!
Nun zu mir! Ich bin ein kleiner sanftmütiger Mischlingsrüde, ich führe mein Leben auf der Straße der Ukraine, esse was ich finde oder was ich von manchen von euch bekomme. Gut ich gebe zu nicht alle meine Freunde sind so zahm wie ich. Aber wenn ihr hungern müsstet, würdet ihr nicht auch um euer Essen kämpfen?
Doch ich schweife ab, wieder zum Anfang. Hier steh ich also, treudoof wie ich bin! Ich vertrauensseliges Hündchen mit großen braunen Augen voller Hoffnung. Ich liebe euch Menschen noch immer, obwohl ich schon so oft verstoßen, enttäuscht und geschlagen wurde, hoffe noch immer auf eure Freundschaft! Deshalb komme ich jetzt auch wieder zu euch, schaue euch aus meinen treuen Augen an, wedle mit dem Schwanz und stupse eure Hände an.
Doch aus euren Augen blitzt mir Kälte, Härte und gar Hass entgegen. Warum? Schwanzwedelnd unterwerfe ich mich. Obwohl ich die Knüppel in eurer Hand sehe, die schmerzenslaute meiner Freunde höre- hoffe ich noch immer auf eure Gunst und Gnade. Hoffe sogar noch als der Knüppel immer und immer wieder auf mich niederkommt! Stechende Schmerzen, will mich nicht wehren, kann mich nicht wehren. Hoffe noch immer, dass ihr mich verschont! Aber ihr prügelt weiter, ohne von eurer Grausamkeit Notiz zu nehmen! Ich habe solche Schmerzen, doch statt aufzuhören, kommt ihr mit brennenden Fackeln, zündet mein Fell an, zündet mich an. Doch selbst im Angesicht solcher Grausamkeit, selbst im Angesicht eines so Qualvollen Tode, verliere ich nicht die Hoffnung. Appelliere an eure Menschlichkeit, dass ihr zumindest meine Freunde verschont.
Für mich ist es schon zu spät! Und wieso?
Weil ihr euer Vergnügen wollt!
Beschreibung des Autors zu "Gedanken eines Hundes"
Ursprünglich geschrieben zur Fußball EM - aber leider immer noch ein aktuelles THEMA vA in Tourismusreichen Gegenden - Bitte macht die Augen auf, und noch besser den Mund und lasst dem Taten folgen... aber der erste Schritt ist nicht wegzuschauen.
Der Text darf auch gerne frei kopiert werden (würde mich freuen als Autor genannt zu werden (JoyMe)
ansonsten eure Meinung dazu interessiert mich auch =)
Kommentar:Ich habe selbst einen Hund und kann einfach nicht verstehen wie Menschen Tieren so etwas antun können. Ich finde es gut, dass das jemand mal auf diese Weiße anspricht. Vielleicht wird es manchen Leuten auf diesem Weg ja bewusster.Großes Lob!
Kommentar:Man hört immer viel von diesen Ereignissen, aber unternehmen tut man doch nichts. Ich finde man sollte diese Geschichte auf jeden Fall verbreiten um viele Leute darauf aufmerksam zu machen. Die Geschichte ist sehr gut geschrieben: man versetzt sich sofort in die Rolle des Hundes und kann alles sehr gut nachempfinden. Großes Lob auch von mir !
Kommentar:Ein schöner Schlusssatz. Der Solipsismus vieler Menschen sucht seines Gleichen. Selbst der Hedonist sähe in der Linderung des Leides eines Wesens eine Vermehrung des Glückes vieler, aber wer würde sich im Rausche seines Glückes fragen, ob es gerechtfertigt sei? Ob man brauche, was man möchte? Das Nichtstellen dieser Frage kann zu jener führen, ob man noch möchte was man braucht.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Sie haben gekämpft und sie haben verloren –
am Ende sind wir alle Opfer der Zeit:
für diese sehr kurze Spanne geboren,
für die eine oder andere Gelegenheit.
Zwischen Sonnenauf- und [ ... ]