Gestern stiess ein Finger beim Nasenbohren auf eine Kruste, die er unbedingt als Beute mitnehmen wollte, schliesslich ist ein Finger, der nicht ab und zu etwas unerkannt mitnimmt, kein richtiger Finger. Daher kommt das Sprichwort: Das ist aber ein schlimmer Finger. Kaum hatte der Finger die Schleimkruste aus der Nase gezogen, zeigte er sie allen vorbeigehenden Augen. Aber die Augen wandten sich ab. Unbeeindruckt ging er nach Hause und legte die Schleimkruste auf ein Gestell. Dann schrieb er ein Schildchen mit der Aufschrift: Mittwoch, 12. Dezember, 15 Uhr, kalter und trockener Wintertag, Länge: 4 cm.
Morgen wird sich der Finger wieder in die Nase bohren. Sie ist seit drei Wochen völlig verstopft. Viele Augen werden an der Vernissage zur ersten Ausstellung des Fingers zugegen sein.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]