Ich habe keine Wahl, denn es steht so geschrieben.
Jeder Schuss in den Ursprung führt zum Zerfall,
Also falle ich, denn ich habe keine Wahl.
Wir Zellen fallen in Mutters Schoß und treten diese Reise an.
Begrenzt ist diese Zeit, wir fühlen Glück und Leid.
Geben Liebe, schenken Leben,
Für und mit dem Ursprung.

P.Art.ULA


©


1 Lesern gefällt dieser Text.

Unregistrierter Besucher


Beschreibung des Autors zu "Glaubensbild"

Ich erkläre mir unsere Entstehung, Herkunft, Wiedergeburt, wie folgt: Das Universum, unser Ursprung, hat viele kleine Zellen, wie funkelnde Sterne. Wir sind sein Immunsystem. Das Universum gerät in Beschuss. Ewiger Krieg, wie Krebszellen. Gut und Böse kämpfen auf ewig, ying und Yang. Das Universum erneuert sich, indem es immer wieder eigene Zellen abwirft. Ähnlich wie die natürliche Selektion, böse Zellen müssen verschwinden, damit sich das Universum nicht im Ganzen auflöst. Dies ist unvorstellbar und scheint unmöglich. Es ist Zufall, Schicksal, ob wir eine dieser auserwählten Zellen sind. Beim Beschuss halten sich manche Zellen aneinander fest, es entstehen Zwillinge, Drillinge..
Wir haben keine Wahl und fallen auf die Erde, in Mutters Schoß, werden geboren. Alte und junge Zellen lösen sich so von ihrem Ursprung und treten ihre Reise auf der Erde an. Es gibt Zellen, die das erste Mal fallen, für sie ist alles neu. Sie könnten risikofreudiger wirken, unbedacht, sie wissen noch nichts über ihre Sinnhaftigkeit. Wie verstoßende Kinder versuchen sie ihren Weg durchs Labyrinth zu finden, sie lenken sich gerne dabei ab. Schneller, weiter, höher. Vergleichen, konkurrieren, berauschen. Heute ist die Erde ein Spielplatz, morgen ein Kriegsplatz!
Zellen, die öfter gefallen sind, werden als weise wahrgenommen, sie erinnern sich unterbewusst. Sie haben das Bedürfnis für und mit dem Universum zu wachsen. Sie spüren eine Verantwortung, die sich als Schwermut (Depression) oder Tiefe zeigen kann. Sie kennen sich im Labyrinth aus, sie sind nicht verstoßen worden, ihr Wissen und ihr Weitblick sind Kompass.
Wir Menschen wollen Zuhause sein, wir spüren eine große Sehnsucht während wir reisen. Wir gründen Familien, weil wir uns zum Ursprung zurück sehnen. Wir sind es schließlich gewohnt, Zellen um uns zu haben. Wir wollen Liebe spüren, die Wärme, die durch die Nähe erzeugt wird. Wir vermehren uns, wir können nicht anders, das Universum wird immer größer. Wenn wir die Reise beenden, nehmen wir wieder unseren Platz in der Zellenkette ein. Einfach sein, Bestandteil des Ganzen. Leichtigkeit, Geborgenheit, Freiheit. Bis wir erneut fallen!
Das Universum: unser Zuhause, der Ursprung, ein gigantischer Organismus! Die Menschen: Seine Organe, Zellen, sein Immunsystem. Die Erde: Das innere oder äußere, kein fremder Ort, aber auch keine vertraute Sicherheit. Stetige Ungewissheit, immer in Bewegung. Ein Labyrinth des Wachstums. Gut und Böse, Glück und Leid. Immer zwei Seiten, es braucht ein Gegenüber, ein Spiegel, um zu reflektieren, zu wachsen.

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Glaubensbild"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Glaubensbild"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.