Mir scheint, neue Erkenntnisse sind ein bisschen wie Plastikblumen. Nachdem ich im Laden von Weitem dachte, sie wären echt, packe ich sie zu Hause euphorisch aus. Biege sie zurecht, und nach einem kleinen Kampf stelle ich zufrieden fest, dass sie genau so bleiben werden. Erleichterung macht sich breit, denn ich kann endlich aufhören, jeden Tag die leere Vase anzustarren.
Doch mit der Zeit setzen sie Staub an. Jedes Mal, wenn ich sie sehe, muss ich kurz daran denken, dass es doch nur Plastik ist. Irgendwann frage ich mich, ob mir nicht doch die leere Vase lieber wäre. Sie sind nicht – wie echte Blumen – langsam gewachsen. Ich musste sie haben, um schnell eine Lücke zu füllen. So, wie ich eine neue Idee, einen Gedankenblitz, manchmal nicht erst kritisch beäuge, bevor ich ihn hastig in mein Weltbild werfe wie in einen Einkaufswagen. Ohne mich zu fragen, ob er wirklich so schön in die Vase passt, wie ich mir gerade einreden will. Eine einfache, praktische Lösung. Eine Idee, die mir vielleicht gerade deswegen so logisch und offensichtlich scheint, weil sie zu meinem Bedürfnis, die Welt sofort radikal anders – besser, bunter – zu sehen, passt.
Kommentar:Plastik - die schnelle Lösung ... Die Idee, darüber zu schreiben und den Leser nachdenklich zu stimmen, finde ich super gut, liebe Nea!
Lieben Gruß,
Ikka
Nicht nur den Vögeln allein
dürstet es nach Frühlingswarmen Sonnenschein.
Auch wir Menschen wollen nach so finsteren Tagen
endlich wieder luftig bunte Kleider tragen.
Im Haus der anderen Gedankenwelt
Tränen verlassen mein Gesicht.
Ein Tribut für die Welt, für die Schmerzen und das Leid, die sie verursacht.
Doch Tränen vertrocknen und ihre Salze würzen [ ... ]
Ich will
Dich in den Arm nehmen.
Und
Dir deinen Schmerz nehmen.
Kann ich nicht,
Weiß ich.
Auch,
Weil ich selbst genug habe.
Weißt du eigentlich,
Was du mir [ ... ]