Es war einmal, am 1. April, im Jahre 1111, oder war es am 11. 11. Um 11 Uhr 11, im Jahre 11, denn die meisten signifikanten Ereignisse auf der Welt finden an diesen Tagen statt, oder haben an diesen Tagen stattgefunden. Als ein Arbeitnehmer einmal bei seinem Boss vorsprach, um um eine Gehaltserhöhung zu bitten, da schrieb man sicher gerade ein solches Datum…

„Ich hätte gern“, oder ich möchte zu bedenken geben, daß…“, so hatte er vermutlich begonnen, so könnte er begonnen haben, oder so, oder so ähnlich würde er beginnen müssen, wenn es ihn gegeben hätte, geben wird, oder nicht zu geben braucht. Denn auf der Welt gibt es weder einen 1. April, noch einen 11. 11. 11 Uhr 11. Da gibt es nur reale Zahlen, relevante Daten und zu beachtende Fakten.

Aber wenn es dergleichen gegeben hätte, geben würde, oder einfach nicht geben darf, dann würde es sich vermutlich des Weiteren so, oder so ähnlich, vielleicht aber auch ganz anders abspielen, abgespielt haben, oder auch gar nicht abspielen müssen.

„Wie heißen Sie eigentlich?“, fragte, hat gefragt, oder wird fragen werden…der Boss. „Max Müller? Was ist denn dasss für ein Name?! Heutzutage heißt man G.XX.35879“! Müller versuchte zu antworten, wird zu antworten versuchen, oder nie geantwortet haben: „Ja, Boss, ich und der Hans Schmidt sind noch die einzigen Eingeborenen in der Firma. Unsere Familien arbeiten seit Generationen hier“. Das nötigte dem Boss allerdings nur ein Grinsen ab.

„Lassen Sie sich gesagt sein“ führte er aus, wird er ausführen, oder auszuführen gewollt haben, „Jetzt haben wir neue Arbeitskräfte! Unsere Bioroboter erledigen alles, wozu man noch ein bisschen Gehirn braucht, mehr ist nicht nötig! Sie sind in der Lage sich selbst zu reproduzieren – was heißen will: Sie und Ihresgleichen werden einfach nicht mehr gebraucht!“

Max Müller dachte, wird denken, aber nicht sagen, nicht gesagt haben, nicht gedacht haben wollen, aber denken müssen: „Macht es denn nichts aus, daß diese neuen Arbeitskräfte gar nicht mehr wie die angestammten Einwohner des Landes aussehen?“ Und der Boss wird seine Gedanken erraten haben und ihm vorwerfen müssen, oder vorgeworfen haben: „Müller, Sie sind ja ein Nazi!“

Daraufhin wird der Arbeitnehmer trübsinnig dreinblicken, zu Boden schauen, geschaut haben, zu Boden schauen müssen, oder den Boden angehimmelt haben. Und der Boss wird ihn weiter bedrängen, bedrängt haben, oder bedrängen müssen, indem er sich sorgenvoll erkundigt: „Haben SIE denn überhaupt Kinder?“

Max Müller und Hans Schmidt werden daraufhin entweder verneinend den Kopf schütteln, den Kopf verneint haben müssen, oder einfach schüttelnd antworten: „Ja, eine Tochter“. Worauf der Boss in schallendes Lachen ausbrechen und sagen wird: „Was, lieber Müller, oder lieber Schmid, wollen Sie denn damit?“ Vielleicht wird dann – aber besser nicht – Schmidt oder Müller antworten: „Wegen der Enkel vielleicht?“ Und wieder wird der Boss lachen…

„Dafür werden wir dann schon sorgen – einer unserer Bio-Roboter ist bereits dafür ausgesucht!“ Müller und Schmid aber gerieten in Panik, wenn es sie je gegeben hätte. „Ja, aber diese Enkel werden doch dann, genau genommen, nicht von uns sein!“ Wenn Müller, oder Schmid jemals so etwas, so etwas Ähnliches, oder etwas damit Vergleichbares gesagt hätten, gesagt haben wollten, dann hätte die Unterredung vermutlich niemals stattgefunden.

Denn dann wäre dem Boss nichts anderes übrig geblieben, wird ihm nichts anderes übrig bleiben, würde ihm nichts anderes übrig geblieben sein, als die beiden fristlos zu entlassen. „Ihr seid ja Rassisten“, würde er gerufen haben, gesagt haben müssen, oder sich alternativ gedacht haben wollen: „So eine Geschichte sollte es eigentlich nicht geben dürfen, ausgeheckt worden sein, oder je gelesen werden wollen. Und deshalb steht sie auch gar nicht hier…

Denn hier schreibt man täglich den 1. April, oder den 11. 11. Um 11 Uhr 11 und zwar ohne Punkt und Komma, ganz nach Gusto, oder dem Gusto von Gustav Dödelkrims, aus Krams an der Altleier, oder von G. XX.666-228, aber vielleicht auch nach dem von G. XX. 0000815, was eigentlich gleichbedeutend mit allen G.-Typen aus der Bio-Robot-Produktion Zukunfts-trächtiger Banal-Reihen ist, bleibt, sein wird, oder aber zu bevorzugen ist.


© Alf Glocker


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Kommentare zu "War es, ist es, wird es, oder bleibt es?"

Re: War es, ist es, wird es, oder bleibt es?

Autor: Maline   Datum: 18.07.2019 19:07 Uhr

Kommentar: brillant geschrieben! LG. Maline

Re: War es, ist es, wird es, oder bleibt es?

Autor: Alf Glocker   Datum: 19.07.2019 7:36 Uhr

Kommentar: Vielen, herzlichen Dank!

LG Alf

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