Dies ist keine Betrachtung, sondern eine frei erfundene Geschichte (Ähnlichkeiten mit…usw.)

© Alf Glocker

Vor ca. 300 Millionen Jahren war noch alles eins, vor ca. 300 Millionen Jahren war alles gut? Die Erde war quasi noch eine Scheibe und die Götter feierten auf ihr ein Fest nach dem anderen. Die Entstehung der Dinosaurier stand kurz bevor – sie dauerte nur noch ein paar Millionen Jahre – und die Menschen existierten als Kugeln in den Phantasien der Götter. Es handelte sich dabei um mächtige zweigeschlechtliche Kugeln, die deshalb so mächtig waren, weil sie sich nicht in Bedrängnis brachten. Sie hatten sich ja schon. Weit in der Zukunft behauptete ein gewisser Alfred Wegener, diese Scheibenwelt hieße „Pangäa“ und habe sich später in Kontinente geteilt. Das griffen die Götter fröhlich auf.

Während einer ihrer ausschweifenden Orgien planten sie was dann später geschah, gerade geschieht und noch geschehen wird. Dabei beschädigten sie Ihre komischen, zweigeschlechtlichen, kugeligen Phantasieprodukte, damit erst einmal das Unheil seinen Lauf nehmen konnte. Menschen hatten auf Pangäa nichts zu suchen – noch nicht. Und wenn einmal, dann ganz gewiss nicht bedürfnislos und abgerundet.

„Wir werden noch viel Spaß haben, bevor wir die Zerstörung unserer schönen Erde durch diese scheinheiligen Abbilder von uns zulassen müssen, damit wieder Neues entstehen kann“, sagte Frischna zu Lackmich, die er gerade am Vernaschen war, und sie stöhnte laut: „Kannst du denn an nichts anderes, als an diese abscheulichen Minigötter denken, die wir einmal erschaffen werden?! Ich bin das Gute und dir zu Diensten – ein Gleichnis für alles was Recht ist!“ Das hörte Verwischnu, der Gott der Lüge, der Leben am Leben erhält und flüsterte es Frischna ein, der dies sogleich den Wesen aller Zeiten, als göttliche Wahrheit, überbrachte. Sarasmuti, die Göttin der Sprache half ihm dabei.

Aber Drahma, der Gott, der von sich behauptete die Welt erschaffen zu haben rief: „Wir brauchen Kontinente, damit wir Unterschiede aus dem Brei des Seins herausarbeiten können!“ Doch zuerst kamen einmal die Saurier. Sie dominierten solange Wasser und Land, bis es den Göttern langweilig wurde sie Lust darauf bekamen sich über Säugetiere zu amüsieren. Dabei ging leider etwas schief, aber das merkte man nicht.

Denn nach wie vor war das Leben in vollem Gange, auch nach dem großen Hammerschlag durch den riesigen Meteoriten, den die Götter herbeigezaubert hatten, damit reiner Tisch für neue Arten gemacht werde. Unter den neuen Arten befanden sich jedoch bald auch die „Primaten“, was, nachdem sich Kontinente endlich geteilt hatten, zu „Neu- und Altweltaffen“ führte. Nicht sehr viel später war es dann geschehen: die Götter hatten sich in einem Wesen gespiegelt, das ihnen zum Verwechseln ähnlich sah, aber 1000 000 X weniger konnte als sie. Aber in einem waren sie gleich: die „Menschen“ wie diese Wesen genannt wurden, und die Götter hatten überhaupt keinen Charakter!

Das verstärkte sich durch das Auseinanderdriften der Kontinente noch enorm, so, daß man einige hunderttausend Jahre später sagen konnte: es ist ein wahres Wunder, wenn sie sich noch untereinander fortpflanzen können, so verschieden hatten sie sich entwickelt. Die Geister von Albert Einstein und Marilyn Monroe schwebten über den Wassern von Kultur und Schönheit, aber der Zusammenbruch war bereits vorprogrammiert!

Denn weder die Kultur noch die Schönheit sollten die Zukunft dieser, in winzigen Teilchen, gottgleichen Menschheit entscheiden, sondern die Primitivität perverser Götterträume, die sich darin gefielen, alles Entstandene, neidisch in Schutt und Asche zu verwandeln. Offenbar passte es ihnen nicht, wie punktgenau bereits manche dieser Individuen in die Zukunft schauten – und deshalb brachten sie Schiefa ins Spiel. Alles sollte aus seinem vielversprechenden Gleichgewicht geraten, bevor der Mensch wieder – und diesmal nicht nur in der Phantasie – zu einer starken Kugel werden konnte…einem runden Geistkörper, zu dem inzwischen auch die Erde geworden war: einem Globus ohne Rand.

Der neue Globus offenbarte seine ganze Macht, indem er Grenzen auflöste, wo sie hätten sein sollen (in der Geographie) und dort welche erschuf, wo sie absolut überflüssig waren (in Glaubensrichtungen). Beinahe wäre es Licht geworden, doch die Götter träumten anscheinend wieder von ihrer guten alten Scheibenwelt. Dagegen anzutreten schafften auch die ihnen am ähnlichsten Menschenwesen nicht. Schade.

Ganesha, der Glücksgott zog sich vom Erdkreis zurück! Aber niemand nahm davon auch nur Notiz. Die Altweltaffen, die Neuweltaffen, die Menschenaffen und die Affenmenschen gewannen eine Schlacht des Guten gegen das Böse…aber leider nur imaginär. Das Leben allgemein wurde transparent, um nicht „fadenscheinig“ zu sagen und die Entstehung der Dinosaurier begann sich erneut abzuzeichnen. Die Uhren hatten sich zurückgedreht, der Plan ist fast schon erfüllt. Und am Ende wird alles wieder in eine Masse zusammenfließen – die Erde wird stumm und taub sein, wie eh und je – oder heißt es dumm und Staub? Na, jedenfalls: Asche zu Asche! Und die Götter werden wieder feiern.


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Dies ist keine Betrachtung, sondern eine frei erfundene Geschichte (Ähnlichkeiten mit…usw.)"

Re: Dies ist keine Betrachtung, sondern eine frei erfundene Geschichte (Ähnlichkeiten mit…usw.)

Autor: Verdichter   Datum: 31.01.2018 20:31 Uhr

Kommentar: Ach, Alf, solange Groß-A-Tuin die Welt im Universum hält und Gedanken wie deine darin vorkommen, sehe ich noch ein Fünkchen Hoffnung.....

Re: Dies ist keine Betrachtung, sondern eine frei erfundene Geschichte (Ähnlichkeiten mit…usw.)

Autor: possum   Datum: 31.01.2018 23:53 Uhr

Kommentar: Deine Gedanken lese ich immer wieder gerne lieber Alf, glG!

Re: Dies ist keine Betrachtung, sondern eine frei erfundene Geschichte (Ähnlichkeiten mit…usw.)

Autor: Alf Glocker   Datum: 01.02.2018 6:27 Uhr

Kommentar: Ich bedanke mich und hoffe, daß Groß-A-Tuin, samt seinen/ihren Elefanten in Zukunft nicht nur eine staubdumme Erde trägt...

LG Alf

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