Sarah schreckte schweißgebadet aus ihrem Traum auf. Zum dritten Mal in dieser Woche.
Wieder hörte sie diese Stimme, so vertraut und doch zu weit weg, als dass sie sie hätte zuordnen können.
Sie stand auf, ging in die Küche und trank ein Glas Wasser. An Schlaf war nicht mehr zu denken. Ihr Herz klopfte noch immer schreiend laut in ihrer Brust und ihr ganzer Körper zitterte.
In zwei Stunden hätte sie ohnehin aufstehen müssen, also holte sie das alte Rezeptbuch ihrer Oma hervor und legte sich die Zutaten zurecht, um, wie so oft in den letzten sechs Monaten, wenn sie nicht schlafen konnte, einen Kuchen zu backen.
Ihre Kollegen würden sich freuen. Seit dem sie vor zwei Monaten wieder angefangen hatte zu arbeiten, hatte sie schon an die dutzend Kuchen mit zur Arbeit gebracht.
Marie wird wieder mit dem Kopf schütteln und sich Sorgen machen, wegen ihrer immer dunkler werdenden Augenringe.
Aber was sollte sie tun?
Sie fand einfach keine Ruhe. Dieses permanente Gefühl von Rastlosigkeit brachte sie um ihren Schlaf und langsam auch um ihren Verstand.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Sie haben gekämpft und sie haben verloren –
am Ende sind wir alle Opfer der Zeit:
für diese sehr kurze Spanne geboren,
für die eine oder andere Gelegenheit.
Zwischen Sonnenauf- und [ ... ]