Warum ich nicht mehr an Wunder glaube? Ganz einfach, ich habe noch nie ein wirkliches Wunder erlebt!
Immer wieder wird in den Medien von Leuten berichtet, die ein Wunder erlebt haben und nun wissen, dass es etwas auf der Welt gibt, was man als „göttliche Fügung“ bezeichnen könnte. Aber seien wir doch mal ehrlich: wie wahrscheinlich ist es, dass dir, genau dir, so etwas passiert, wie es die Medien ständig berichten? Die Chance liegt wahrscheinlich bei mehr als 1:1.000.000.
Mein Leben lang habe ich auf ein Wunder gehofft. Ein Wunder, das mich aus dem Elend meiner Kindheit, aus der Grausamkeit meiner Jugend befreit. Ob ich dieses Wunder bekommen habe? Pff, was denkst du?
Ich glaube nicht mehr an Dinge, die mir nicht selbst widerfahren sind. Jeder kann etwas behaupten, aber ob es stimmt, lässt sich nur dadurch beweisen, dass man es selbst erlebt. Vorher ist es nur eine vage Vermutung, gar eine Ahnung. Ich habe jetzt solange versucht, einen Tropfen Glück zu finden, dass ich gar nicht mehr weiß, wie Glück eigentlich aussieht. Immer, wenn ich glaube, es gefunden zu haben, erweist es sich als ein Trugbild, dass sich schnell, wie eine Fata Morgana, in Luft auflöst. Der, der mir erzählt, das ewige und wahre Glück gefunden zu haben, kann nur lügen. Zudem würde ich denjenigen fragen, woher er denn wisse, dass es das einzig wahre und ewige Glück ist. Wüsste er nicht innerhalb von 2 Sekunden, was das Glück auszeichnet, würde ich lachend von dannen ziehen – mit der Gewissheit, dass er immer noch auf der Suche ist. Genau wie ich.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]