21.02.2015 3:01 Uhr Xermena V.
Eine Hand reichte mir warmen Tee. Ich nahm ihn zwar entgegen, jedoch nippte ich nur daran. Der Mann setzte sich mir gegen über, stützte seine Ellenbogen auf die oberschenken und beobachtete mir für eine kurze Weile. Als er merkte, dass ich keinen Laut von mir geben würde, räusperte er sich. Nachdem ich ihn auch genauer unter die Lupe genommen hatte, fiel mir auf wie elegant er eigentlich gekleidet war. „ Wer sind Sie und was wollen Sie von mir?“ „ Oh entschuldigen Sie meine Unhöflichkeit. Mein Name ist Klaus Mori. Ich bin von der Polizei Sonderkommission für Schwerverbrecher. Man sagte mir Sie seien eine der zwei Frauen, welche hier um diese Uhrzeit arbeiten, deshalb wollte ich Sie zum Ausbruch der Insassin befragen und somit Beweise sichern. Für uns ist es nun von größter Wichtigkeit Informationen über den momentanen Standort oder die Fluchtrichtung der Insassin zu erhalten.“ Meine Hände fingen an zu zittern, wenn ich an dieses Psycho-Mädchen denken musste. Meine Wut und meine Erinnerungen fingen an in mir zu brodeln. Schnell umfasste ich die Tasse fester, damit der Polizist meine Gefühle nicht allzu stark mitbekam, denn ich hatte wirklich keine Zeit. Nicht die Polizei, sondern ich würde Roh rächen. Ich würde diejenige sein, die … *klack* Erschrocken schaute ich auf die Tasse in meinen Händen: Ein Riss hatte sich auf der Vorderseite gebildet. Herr Mori sah mich nun interessiert an. „Sie scheinen etwas zu wissen. Sehr gut, denn ihre Kollegin können wir leider nicht mehr befragen. Es tut mir sehr leid Ihnen, dass mitteilen zu müssen, aber Frau Selm weilt nicht mehr unter den Lebenden.“ Als ob ich das nicht schon längst wusste. Dieses Mädchen, nein, dieses Monster hatte sie umgebracht und ich hatte alles mit ansehen müssen ohne, dass ich etwas unternehmen konnte. Ich schniefte, doch es nützte nichts; Die Tränen bahnten sich ihren Weg und liefen über meine heißen Wangen. Der Mann kam auf mich zu. Erst wollte er mich wohl tröstend umarmen, bis ihm der Gedanke kam, dass dies gegen seine Richtlinien war. Also machte er stattdessen irgendwelche Bewegungen mit seinen Händen ohne mich dabei zu berühren. Das konnte er sich echt sparen.
Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
Dinge, die von weither kamen,
setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]
Heute habe ich die Wahl der Qual, denn ich will mir die Zeit vertreiben, die mich vertreibt, damit ich nicht auf ewig etwas Übles anstellen kann. Soll ich mich, aus Verlegenheit, einfach [ ... ]