Eine junge Frau wurde des Nachts von einem Waldgeist besucht. Der Waldgeist hatte ein angenehmes Äußeres, er war sanft in der Ausstrahlung und die junge Frau fasste sofort Vertrauen zu ihm, obwohl der doch fremd war.
Er sprach zu ihr: „Ich bin gekommen, dir deinen drängendsten Wunsch zu erfüllen.“ Die junge Frau lächelte, im Herzen wusste sie um die Wahrheit seiner Aussage. „Mein drängendster Wunsch ist ein lieber Mann an meiner Seite.“
Der Waldgeist nickte und nahm sie bei der Hand. Er führte sie an einen kleinen See. Der volle Mond strahlte in seinem schönsten Silber vom Himmel, große Bäume standen wie Wächter um den See herum. Der See selbst lag still und würdevoll vor ihnen.
Der Waldgeist sagte: „Wenn es dir gelingt, über dem Wasser in die Mitte des Sees zu gehen, wird dein Wunsch noch in diesem Jahr wahr werden.“ Die junge Frau setzte einen Fuß auf die Oberfläche, doch er versank im Wasser. Immer wieder versuchte sie es, aber es war ihr unmöglich, über das Wasser zu gehen. Als der Mond fast unterzugehen drohte, wurde sie zornig und fuhr den Waldgeist an: „Ich kann nicht übers Wasser gehen, ich bin ein Mensch.“
Der Waldgeist hatte nichts als Sanftmut in der Stimme, als er ihre Hand nahm und sie am Ufer entlang führte. Sie kamen an einen schmalen Steg, der direkt in die Mitte des Sees führte. Die junge Frau sah den Waldgeist beschämt an und der sagte: Eben weil du ein Mensch bist, gebrauche deinen Geist. Ein Wunder habe ich nicht verlangt.“
Kommentar:Manchmal, sind wir Menschen einfach nicht fähig, unseren Geist sinnvoll zu gebrauchen. Da wäre ein Wunder dann schon hilfreich,...aber leider,leider....
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