Prolog
Ein Geräusch durchbrach die Stille.
Seine Augen, die schon fast vor Müdigkeit zugefallen waren, rissen wieder auf.
Ein Anflug von Panik durch strömte seinen Körper.
Er richtete sich auf und starrte angestrengt in die Nacht.
Es passierte nichts.
Die Panik verschwand langsam.
Sein Atem beruhigte sich.
Er lies seine Augen wieder zufallen. Entspannte sich.
Plötzlich spürte er was Spitzes im seinen Rücken und erstarrte.
„Kein Mucks, hörst du? Wenn doch, bring ich dich um!“
Um es zu bekräftigen, drückte der jemand das Messer noch ein wenig mehr in den Rücken der Wache.
Der Atem der Wache beschleunigte sich für einige Sekunden, doch dann erkannte er die Stimme und lächelte abfällig.
Jeder kannte die Frau. Sie ist unfreiwillig die Geliebte des Königs geworden.
Sie war Witwe und Mutter zugleich.
Ihr Mann ist, oh wunder an einen natürlichen Tod gestorben.
Ihr Sohn ist vor wenigen Wochen umgebracht worden.
Er war grade mal 9 Jahre alt gewesen, doch ihr Heerscher Jack Houston, müsste es tun.
Er wollte die Meinung der Frau ein wenig beeinflussen.
„Na Maria, verlieren wir langsam den Verstand, hm?
Mann tot, Sohn tot und bald vielleicht deine kleine Tochter? Warum machst du es so schwer? Beantworte doch einfach seine Frage. Warum so stur? Du hast das, was tausend andere Frauen nur zu gern wären.“
Maria, in der einen Hand das Messer und den einen Arm um den Hals der Wache gelegt, raunte ihm zu: „ Halt deine Fresse oder du wirst gleich mein erstes Opfer sein!“
Die Wache lachte. Mit einem Ruck befreite er sich aus der Umklammerung und drückte Maria an die Wand.
Er sah sie an. Sie war wirklich schön, kein Wunder das Houston so auf sie flog.
Sie war dünn, ihre schwarzen Haare glänzten und gingen ihr bis über die Schultern, ihre grauen Augen blitzten. Oh ja, diese Frau besaß Feuer. Er sah das Messer in ihrer linke Hand.
„Was haben wir den vor? Willst du Jack töten?“ der spöttischen Unterton in seiner Stimme war kaum zu überhören. Maria erwiderte nichts.
Sie spürte die Blicke der Wache auf ihren Körper. Eigentlich müsste sie es gewohnt sein, doch es widerte sie an. Tränen der Wut und Verzweiflung kochten in ihr hoch.
Heute war sie wieder bei ihm gewesen. Sie hatte sich mit aller Kraft gewehrt, doch dann war ihre Tochter erschien und Jack Houston hatte gedroht sie zu töten wenn sie nicht mit ihm schlief. Um ihre Tochter zu schützen hatte sie sich ihm hingegeben.
„Lass mich los!“ Die Wache grinste und verstärkte sein Griff um ihre Handgelenke. „Nein.“ Er küsste sie. In Maria brannten die Sicherungen durch. Sie rammte das Messer in seinen Körper. Die Wache starte sie mit aufgerissen Augen an und fiel in sich zusammen. Sie sah ihn einige Minuten an und zog dann das Messer aus seinen Körper und lief zu den Gemächern von Jack Houston.
Sie war eine gebrochene Frau. Der einzige Gedanken, irgendwie ihre Tochter ein besseres Leben verschaffen.
Wenige Minuten später hörte man dass sie tot war



Die Vergangenheit
Schweigend standen wir da. Schauten auf das große Gebäude in der Ferne.
Es war nicht das erste Mal das wir hier standen. Doch dieses Mal schauten wir entschlossener aus.
Wütender.
Hassvoller.
Hass und Wut für einen einzigen Menschen.

Das Vergessen.
Das Verbot.
Die Strafe.

„Du weißt wir haben ab jetzt unsern Tod unterschrieben.“ flüsterte er.
Xaver strich mir über meine Haare.
„Ich gehe das Risiko ein“ antwortete ich mit Fassung.
Wütend verzerrte sich mein Gesicht.
„Die Tochter, einer Mutter die sich nicht dem mächtigsten Mann der Umgebung unterwirft und damit den Tod verdient hat. Darüber kann er nur Lachen.“ sagte ich.
Xaver sagte nichts. Ich wagte diese Frage. „Bist du Bereit?“
Er sah mich einige Minuten lang an. Strich mir eine Strähne hinters Ohr.
Dann küsste er mich. „Ja, ich bin soweit.“
„Ich liebe Dich, vergiss das nie, ja? Niemals.“ flüsterte ich.
„Nein. Das werde ich nicht. Niemals. Doch sei dir bitte im Klaren, das was wir jetzt tun werden, Hochverrat ist. Ich glaube nicht dass sie das so auf sich sitzen lassen werden.
Wir werden beide bestraft werden. Vielleicht getötet, was ja eh an der Tagesordnung liegt.“ sagte er ausdruckslos. Ich warf mich in seine Arme.
Angst lähmte mich.
Doch ich ignorierte es.
„Dann lass es uns tun.“
Wir gingen auf das Gebäude zu.
Wir gingen zu dem der hier das Sagen hatte.
Zudem der das Land in der Hand hatte.
Zu dem Mann den ich überalles hasse, weil er meine Familie ermordet hatte. Erst meinen Bruder, dann meine Mutter.
4 Jahre später glühte der Hass immer noch auf. Ich versackte in den schmerzvollen Erinnerungen an dem Tag, der Ermordung meines Bruders.

Sein Gesicht.
Meine Rache.
Sein Vergehen.
Meine Bestrafung.
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Damals war ich 12 Jahre alt.
Ich hörte mal jemanden sagen:
„Hass ist wie Feuer
irgendwann geht es aus.“ Doch der jemand hatte sich getäuscht!
Ich erinnerte mich an die Narbe über seinen linken Augenbraun.
Seine graue Iris.
Sein Triumphes Lächeln. Seine Macht gelüsteten Augen.
Als mein Bruder zusammensackte lief ich zu ihm hin wiegte Mirko in mein Armen, schluchzte, küsste ihn auf die Wange schrie und schwör ewige Rache.
Heute wird der Tag sein an dem ich sie einlöse.
Jack Hustons Fehler. Meine Bestrafung an ihn.
4 Jahre hätte es gedauert. Jetzt war es soweit.
Xaver und ich gingen schweigend neben einander her. Als wir gingen durchbohrten uns tausende Blicke. Die Menschen um uns, konnten unsere Entscheidung nicht verstehen. Sie rieten uns still zu sein. Uns nicht zu erheben. Doch ich könnte nicht. Ich könnte mich nicht mehr beherrschen. Vor 4 Jahren hatte er mich zerstört.
Sie hielten uns für Wahnsinnig, dass wir uns mit dem mächtigsten Mann der Umgebung anlegten nur weil er vor 4 Jahren meinen Bruder getötet hatte.
Hunderte Menschen gingen jedes Jahr zu Boden, was macht es da ein Unterschied ob ein Mensch weniger oder mehr?
Doch uns war es egal. Vor 4 Jahren hatte er mich zerstört
Jack Huston hatte Menschen getötet die wir liebten.
Dafür sollte er Bezahlen!
Er dachte wohl als kleines 12- Jähriges dummes Mädchen wüsste ich wohl nicht was da passiert. Doch da hatte er sich gewaltig geirrt.
Ich hatte sehr wohl verstanden was mit mein Bruder passierte und das ER IHN getötet hatte. Damit entflammte der Hass.
Mit jedem Schritt den ich tat, wurde mein Hass größer.
Mit jedem Schritt wurde ich sicherer.
Mit jedem Schritt hatte ich Angst es später bereuen zu müssen.
Doch dann überwogte der Hass. Das Gebäude kam nun immer näher. Wir sahen schon die Wachen, die davor standen. Plötzlich nahm Ich Xavers Hand und sagte: „Danke, danke für alles.“
Als sein Vater ungebracht wurde haben wir uns gegenseitig gestützt.
Aus dieser verbundenen Trauer Wut und Hass war Liebe geworden.
„Jetzt kriegt Jack Huston was er verdient.“ sagte Xaver.
Damit hatten wir aus unseren Augen die Lizenz zum Töten!
Wir gingen weiter.
Traten vor den Wachmännern und kamen dort erst zum Stehen.
Das Gebäude, bei uns nur bekannt als die „Hölle“, hatte etwas Ähnlichkeit mit einem Schloss, nur die Türme fehlten.
Ich musterte den einen Wachmann von oben bis unten zu den Fußspitzen.
Seine schwarze Uniform sollte wohl zeigen dass er ein respektierender Mann ist und dass er seinen Herrn jederzeit verteidigen kann. Ich schluckte.
„ Wir bitten um ein Treffen mit Jack Huston“
Der Wachmann nahm uns nicht wahr. Starrte grade aus.
Xaver räusperte sich.
Das Gesicht blieb Gefühllos, seine Arme hinter den Rücken verschränkt.
Das hieß dass ich spielerisch an die Sache herangehen musste um an Hr. Huston zukommen.
„Wir sind doch die Spielzeuge vom Hr. Huston ohne uns wäre ihm doch Langweilig.“ Säuselte ich.
„ Ich will mit ihm spielen.“
Endlich sah mich der Wachmann an.
Ich ging auf den Mann zu legte meine Hände auf sein Arm und lächelte ihm zu.
Der Wachmann lächelte zurück. „ Na ja mit dir Süße kann man ja spielen aber mit dem?
Plötzlich wurde sein Gesicht wieder Gefühllos. Er sah mich an als wollte er mich mit seinen Augen abtasten. „Sieh an, Lia Hiss und Xaver Jung. Beide Waisen, durch unseren Größen Jack Houston. „Nimmst du jetzt etwa den Platz deiner Mutter ein, Lia?“, sagte er belustigt. Ich wüsste nicht was er meinte. Den Platz meiner Mutter einnehmen?
„Du sollst oder willst den Platz deiner Mutter einnehmen? Was ist mit dem?“ fragte er weiter und deutete auf Xaver.
Ich hatte ihn völlig Vergessen war nur auf den Wachmann konzentriert.
„Er passt auf das ich den Platz meiner Mutter auch richtig einnehme“ sagte ich schnell aber mit einer Spur Verunsicherung. Den Platz meiner Mutter einnehmen? Was meint er bloß damit? Sein Lachen ging uns durch Mark und Bein, aber er war nun völlig zufrieden.
„Nun gut ich sag Bescheid warte kurz hier.“ Der Wachmann verschwand.
Xavers und meine Blicken trafen sich. Seiner war belustigend. „ Wüsste gar nicht das du so gut flirten kannst.“ zwinkerte er mir zu. Ich lachte. Gleich darauf versteinerte sich meine Mine wieder. „Er empfängt euch.“ sagte der Wachmann.
Xaver und ich traten ein. Gefühllos. Das einzige was jetzt wichtig war Jack Houston zu töten. Unseren geliebten Menschen zu Rächen.
Das Haus versprühte Kälte, Mordlust und Herrschaft. Ich schaute mich um.
An den Wänden hingen Bilder von Hr. Huston.
Selbstporträts zum Sagen und Zeigen wie toll er ist oder das wir Respekt vor ihm zeigen sollten?
Ich lachte bitter auf.
Den Respekt hatte ich vor 4 Jahren verloren, am 29. April.
Nichts des to Trotzes wurde mir plötzlich kalt. Trotz der Versuchung meine Gefühle auszustellen, ging es nicht so ganz. Ein Schauer lief mir über den Rücken.
War es die Angst jemanden zu töten?
Nun ja bei Huston hatte ich auch keine Angst gesehen, eher Freude und Befriedigung.
Er kam wieder.
Ganz langsam schlich er sich bis zu mein Herz und nistete sich ein.
Urplötzlich loderte er wieder auf. Wie eine Wunde. Die wieder aufreißt.
Der Hass als mir das Bild meines toten Bruder vor die Augen trat.
Wie ich da sitze und weine schrei und schwöre.
Du spürst ihn
Der Hass
Er frisst sich durch dein Herz und deine Seele
Hass brennt wie Feuer in deiner Seele und in deinem Herzen
Du hast die Lust dich zu rächen
Nach Jahren brennt er immer noch Lichterloh
Du spürst ihn
Der Hass
Endlich, heute wurde das Feuer des Hasses gestillt. Erleichterung und Wut.
Ich umklammere das Messer. Bereit zu zustechen, Meinen Bruder zu rächen.
Xaver spürt das gleiche wie ich, das spiegeln seine Augen wieder. Wir waren vor der Tür von Mister Jack Huston angekommen, dies war sein Empfangszimmer.
Unser Hass trieb uns an das Unermessliche zutun.
Xaver hauchte mir ein Kuss auf die Lippen. „Ich Liebe Dich“ Ich erwiderte den Kuss.
„Ich Dich auch.“ Wir atmeten kräftig ein und aus. Die Stunde der Rache war gekommen. Wir klopften an.

Die Rache
Seine schmutzige Stimme rief „Herein“
Wie ich ihn doch hasse!
Wir öffneten die Tür und da saß er. Er war das komplette Gegenteil von einem Herrscher. Fett, Herzlos, Eigensinnig. Er lächelte mich mit seinem schmutzigen Lächeln an und seinen begierigen Augen blieben an mir hängen.
Er fragt: „ Och Süße, sag mir bitte nicht das du wegen deiner Mutter da bist!“
Völlig genervt schlug er die Hände über den Kopf zusammen.
Langsam machte ich ein Schritt nach vorn, sofort spürte ich Xavers Hand am Arm er zog mich zurück.
Um Xaver zu provozieren fragte er: „ Süße, Nimmst du endlich den Platz deiner Mutter ein? Du siehst deiner Mutter sehr ähnlich. Du bist noch Jung. Jung und Wild.“
Seine Augen blitzen auf. Er stand auf und stellte sich vor sein Pult. Seine Augen wichen nicht von mir ab. Mein Magen verkrampfte sich. Mir wurde klar was die Wache gemeint hatte. Ich musste mich abwenden, so schlecht wurde mir bei den Gedanken.
Jack bestätigte es mit einem Lachen. Ich konnte mich nur schwer zurück halten.
In seinen Augen spiegelte sich Macht. Macht über uns.
Macht über mich, weil er mich damit zu tief verletzte.
Die Worte von damals drangen in meinen Kopf wieder:
„Wir bedauern die Tötung von Maria Hiss.
Es war keine Absicht sie zu töten.
Unsere Wachen haben einen fatalen Fehler gemacht und bedauern ihn sehr.
Doch Maria Hiss war es verboten nach ihrem letzten Besuch die Gemächer von Jack Houston zu besuchen. Unsere Wachen haben eigentlich nichts unrechtes getan. Ihre Aufgabe war, Jack Houston zu beschützen. Somit war es ihnen auch erlaubt jeden zu töten der sich ihnen in den Weg stellt oder sich verdächtigt verhallt“
Ich ging langsam auf Jack Houston zu.
Ich sah ihn in die Augen. Voller Zorn
Er beugte sich zu mir herunter schaute auf meine Lippen und flüsterte: „Genauso schön wie die deiner Mutter.“ Blitzschnell nahm er meinen Kopf in seine Hände und küsste mich. Sein Atem roch nach Alkohol und Pfefferminz.
Ich war angewidert. Doch plötzlich hatte ich einen Plan. Ich erwiderte den Kuss voller Leidenschaft, dass Jack aufstöhnte. Ich zog ihn näher und lies es sogar zu das seine Zunge die meine berührte. Er drängte sich an mich. Langsam glitt meine Hand zu meinem Messer. Ich nahm es fest in die Hände. Er machte sich werdend dessen daran, mein Hals abzuschlabbern, ich müsste mich sosehr zusammen reißen um Fassung zu bewahren. Jetzt könnte ich mir vorstellen wie ich meine Mutter gefühlt haben muss.
Das Messer in meiner Hand hob ich langsam an. Als ich grade dabei war zu zustechen, merkte ich wie jemand meine Hand festhielt. Ich öffnete die Augen und sah dass es Jacks Hand war. Er hatte meinen Plan durchschaut. Er warf das Messer beiseite.
„Böses Mädchen. Bist deiner Mutter wirklich ähnlich.“ Hinter Jack sah ich einen Schatten. Xaver schlich sich von hinten an, doch eine Wache die sich wohl angeschlichen hatte drückte ihn gegen die Wand. Die Saaltür öffnete sich und unzählige Wachen traten ein.
Versagt.
Starke Arme umfassten die meine und zogen mich zurück.
Weg von meinem Ziel, meine Familie zu rächen. Ihren Mörder zu töten.
Jemand stellte sich vor Jack Houston.
Wut kam auf als ich ihn sah.
Sein selbstgefälliges Lächeln. Seine arrogante Haltung.
In einen Moment wo die Wachen nicht aufpassten und meine Arme nicht mehr so doll festhielten, riss ich mich los.
Ich lief auf ihn zu. Tränen machten mich blind. Seine Gestalt verschwamm vor meinen Augen. Plötzlich spürte ich einen Schlag in der Magengrube.
Meine Knie knallten auf den Boden. Mir wurde übel. Schnaufend sah ich auf. Meine Haare klebten an meiner Stirn. Er kniete sich vor mir, sah mich herablassend an.
„Sei doch nicht immer so aufmüpfig. Das bringt doch nichts. Außer Schmerzen“ Kaum hatte er fertig gesprochen, spürte ich schon was er damit meinte.
Er ohrfeigte mich.
Links und Rechts.
John Harper der Hauptmann.
Mir war alles egal. Das einzige was ich wollte mein Ziel zu erreichen. Mir war alles egal. John Harper drehte sich um, ich könnte nicht widerstehen. Ich biss ihm in die Wade. Er schrie und sackte auf den Boden.
Es funktionierte. Die Wachen die mich festhielten, liefen zu Harper.
Ich sprang auf und lief zu meinem Messer hob es auf und lief in die Richtung.
In die Richtung des Mörders meiner Familie. Alle probierten mich aufzuhalten.
Doch ich war blind vor Wut.
Nur noch wenige Meter treten uns. In seinen Augen sah ich Belustigung, es stachelte meine Wut nur noch mehr an. Ich streckte meinen Arm aus. Das Messer sauste herab. Urplötzlich spürte ich einen Stoß. Stechenden Schmerz durchdrang mein Kopf. Meine Sinne schwanden. Alles gegenwärtig sinke meine Hand, ich schrie vor Wut. „Es ist vorbei“ zischte mir jemand ins Ohr.
Mit letzter Kraft und der Wut, die bei diesem Satz aufkam rammte ich das Messer in Jacks Körper.

Er fiel zu Seite.
Tot.
Der Mörder meiner Mutter und Bruders war tot.
Seine Augen weit aufgerissen.
Trotz der Erlösungen die mich plötzlich überkam liefen mir Tränen übers Gesicht.
Wie Jack da lag. Seine Augen weit aufgerissen. Erschrocken. Überrascht. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht. Es war urplötzlich still geworden in dem Raum. Alle starrten auf Jack. Sogar John Harper verlor für Sekunden die Fassung. Ich sah Xaver an der schwach in den Armen der Wachen hingen. Doch er sah mich an. Er lächelte. Wir beiden fanden das wir im Recht waren.
Das wir Jack Huston töten dürften. Es war unser Recht!
„Tötet sie beide! Sie haben es nicht verdient weiter zu leben!“ brüllte John Harper.






Wir finden Dich überall
Ich erwachte aus dieser Starre, als John Stimme ertönte.
Auch die Wachen.
Ich drehte mich zu Jacks Leiche um. Sie lag in einer Blutlache. Ich zog das Messer heraus, mehr Blut schwappte aus der Wunde. Blitzschnell drehte ich mich um und warf das Messer der ersten Wache zu die näher kam. Mit einem Aufschrei sackte sie zu Boden und war sofort tot. Suchend sah ich mich nach Xaver um.
Er wollte zu mir gelangen, brachte jede Wache, die ihm im Weg, stand um.
Raus! Raus!
Dieses Wort hämmert gegen meine Schläfen.
Ich hastete zum Fenster, probierte das Fenster auf zu machen doch vor lauter Panik und Angst konnte ich keinen klaren Gedanken fassen. Panisch drehten wir uns um. Xaver war nun direkt hinter mir. In dem Moment sprang das Fenster auf, ich wollte springen und dachte eigentlich dass Xaver mir nachtat. Aber er tat es nicht.
Xaver hielt mir den Rücken frei und kämpfte gegen die Wachen, er hatte Verletzungen und Schramm am Kopf und Körper. Ich konnte ihn doch nicht einfach so alleine lassen, er würde sterben, wenn er das täte würde ich aber mit ihm sterben.
Ein Zwang meinen Fuß wieder auf den Boden zu setzten durchflutete mich.
Den Boden des Todes
„Nein! Verschwinde von hier!“
Mir standen Tränen in den Augen, doch leider hatte er Recht.
„Spring.“ schrie er panisch, er wehrte ein Angriff von einer Wache ab. Ich stand da.
Ratlos. Panisch. Hilflos.
Am liebsten wollte ich meine Augen verschließen, nicht das Bild mit ansehen.
Doch ich konnte meine Augen nicht verschlissen. „ Spring, Lia!“ schrie Xaver.
Ich lies mein Blick durch den Raum schweifen. Tote. Nichts als tote Menschen.
Menschen die, den Befehl hatten mich und Xaver zu töten.
Weniger als die Hälfte waren noch am Leben. John Harper war verschwunden.
Ein Aufschrei wies mich zurück in die Wirklichkeit. Eine Wache brach vor meinen Augen zusammen. Blut bedeckte seine Lippen. Er öffnete den Mund um was zu sagen doch da brach er schon zusammen
„Spring Lia!“, schrie Xaver noch mal, panischer, Hilflossieger. Er drehte sich zu mir um, ich sah dass hinter Xaver sich eine Wache anschlich um seinen Mann zu rächen.
Meine Stimmbänder versagten. Ich konnte Xaver nicht warnen.
„Spring!“
Ich war starr, konnte mich nicht bewegen. Die Wache war nun hinter Xaver.
Xaver kam auf mich zu und machte das einzige Richtige in dieser Situation.
Er Stoß mich hinunter. Ich hörte sein Schmerzvollenden Aufschrei.
Ich spürte wie ich fiel und fiel, ob ich lautlos war oder geschrieen hab weiß ich nicht mehr.
Ich kam mit einem heftigen Ruck auf. Für ein paar Sekunden bleibt mir die Luft weg, ich fühl mich taub doch in den nächsten Sekunde holen mich diesen Schmerzen ein und durchströmen mein Körper.
Ich wollte den Schmerz hinaus schreien doch die Schmerzen unterdrücken diesen Schrei.
Stattdessen brachte ich nur ein Stöhnen hervor. Vor meinen Augen tanzten Sterne.
Ich war nahe der Ohnmacht und nahe der Wirklichkeit.
„Xaver!“ Es war kaum mehr als ein Flüstern.
Es blieb still.
Das Erlebnis der letzten Minuten war zuviel, mit einem letzten Versuch seinen Namen zusagen, was ich mir aber nicht geling glitt ich in die Ohnmacht


Als ich meine Augen öffnete, war ich in einem Haus.
Ich lag in einen Bett.
„Gut dass du wach bist!“ Ich drehte meinen Kopf nach Links. „Ich hatte schon Angst du bist Tod!“ Martha stand vor mir und schaute mich erleichtert an. Martha war eine Bekannten von meiner Familie gewesen unsere Verhältnis war nicht besonders eng, aber wir verstanden uns. Sie setzte sich aufs Bett und streichelte mir meine Stirn.
Fieberhaft überlegte ich warum ich hier war.
Abwechselnd sah ich zwischen Martha und meinen Hände hin und her als würde dort die Antwort sein. Nach ein paar Minuten gab ich es auf. Ruckartig beugte ich mich vor und meinen Körper durchzuckt einen heftigen Schmerz, sofort lasse ich mich stöhnend ins Kissen zurück sinken. Sofort eilt Martha an meine Seite und tupft mir die Stirn. Kalten Wassers rieselt meine Stirn hinunter. Irgendwie beruhigte es mich.
„Alles ist gut... Ruh dich aus. Alles ist gut.“ flüsterte sie und meine Lider werden schwer.
Alles ist gut.
Das habe ich früher immer zu Mirko gesagt, wenn er vor ihrgendwas Angst hatte.
Das beruhigte ihn immer. Mirko hatte immer vor Gewitter Angst. Nachts kam er dann immer in mein Bett geschlichen und ich streichelte ihn beruhigend über den Kopf.
Irgendwann schlief er dann ein und draußen tobte das Gewitter.
Doch trotzdem konnte ich mich nicht in den Schlaf fallen lassen. Ihrgendwas hinderte mich.
Mirko. Mein Bruder.
Plötzlich spüre ich ein unglaubliches Verlangen nach ihm.
Als hätte ich ihn Jahre nicht gesehen. Doch das könnte doch gar nicht sein.
Ich habe ihn erst gestern gesehen, wie er meiner Mutter zugesehen hat, wie sie ihre Haare flechtet. Voller Verlangen meinen kleine Bruder in den Arm zunehmen, schlag ich die Lider auf. Martha sah mich ungehindert an. Das war es also, was mich gehindert hatte zu schlafen. Das Gefühl beobachtet zu werden.
In ihren Augen bilden sich Tränen, ich war irritiert. Mir ging es doch gut, warum weinte sie jetzt? „Weißt du Lia, in letzter Zeit muss ich oft an dich und Mirko denken. Wie sehr ihr euch ähnlich wart. Die 2 Unterschiede zwischen euch waren die Augen und die Haare. Du hattest die Haare von euerer Mutter und die Augen deines Vaters. Mirko hingegen hatte die Haare eures Vaters und die Augen euerer Mutter.“ Sie schluchzte. Verwirrung.
Ich war verwirrt. Was redet Martha da? Doch anstand zu fragen, hörte ich zu.
„ In letzter Zeit vermiss ich Maria so stark. Sie war immer so stark.
Manchmal gebe ich mir die Schuld an ihren Tot, obwohl ich nicht da war.“
Ich ließ den letzten Satz von ihr auf mich wirken. Dann legte sich der Schalter um.
„Mama ist nicht tot! Mirko auch nicht! Was redest du da? Sie lebt! Beide leben!
Sie sind nicht tot!“
Ich glaube mir selbst nicht. Noch werdend ich schreie, weiß ich das es nicht stimmt.
Das sie tot sind.
Wie betäubt sinke ich zurück ins Bett.
Im Minuten tack denke ich plötzlich nur an Xaver, Angst packt mich unerklärliche Angst.
Mir war nicht bewusst dass ich um mich schlug und panisch seinen Namen rief doch als Martha meine Arme aufs Bett drückte und mir dann eine Ohrfeige verpasste hielt ich inne.
„ Martha ist er Tod?“ Ich wüsste nicht wie lange ich unmächtig gewesen war, aber daran wo ich mich noch erinnern könnte, waren Wachen, Kämpfe, Schreie, Schmerzen, Morde.
Mir war plötzlich wieder alles bewusst. Tränen rannte ihr Gesicht herab. „ Xaver wird hingerichtet.“ Es tut mir so Leid.“ Bitte verzeihe mir Lia.“ Damit brach sie endgültig in
Tränen aus und bevor ich verstand was sie sagen wollte, flog die Tür auf.
*
Verloren. Sie stürmten das Haus. Zwei der ungefähr acht Wachen hielten Martha fest.
Sie wollte sich losreißen, schrie ständig irgendeinen Namen.
Wie betäubt lag ich auf dem Bett.
Verrat. Martha hatte mich verraten!
„ So schnell sieht man sich wieder. 2 Tage warst du bewusstlos. Kleines Dreckstück.“
John Harper, stand mit einen Triumphierenden Lächeln vor mir.
Er hatte die Arme hinter den Rücken verschränkt.
„ Du kannst nicht entkommen, weißt du? Doch wenn ich ein gutes Wort für dich einlegen soll dann- “ Beenden tat er den Satz nicht. Seine Augen tasteten meinen Körper ab. Wartet er auf was? Das ich, wie vor 2 Monaten Corinna die Bettlerin ihren Körper verkaufte, weil er sie beim Klauen erwischt hatte?
Ich sah John Harper an, in seinen Augen sah ich noch mal wie wir uns kennen lernten nach der Verkündung über den Tot meiner Mutter.
Ohne es zu wollen versank ich in die Erinnerungen.
Ich weiß noch jedes Detail.
In dieser riesigen Traube von Menschen war ich mir eigentlich sicher dass mich niemand erkannte. Ich lies meine schwarzen Haare, absichtlich ins Gesicht fallen, damit mann mich nicht erkannte. Mein Gesicht brannte von den Tränen die mir das Gesicht hinunterliefen. Mein Kopf war gesenkt.
Doch nur weil ich mein Gesicht senkte hie das nicht dass ich Untergeben war! Als seine Stimme über den Platz hallte erschrak ich zunächst. Ich bewegte meine Augen nach links und nach rechts. Doch ich sah dieses vertraute Gesicht nicht. Ich konnte mein Gesicht nicht in ihren Haaren verbergen, könnte mich nicht an sie klammern! Wut entbrannt aber zugleich Stolz hob ich meinen Kopf. Sah den Mann in die Augen der Verkündigte das meine Mutter, Maria Hiss tot war.
Das sie Ermordet wurden ist.
Erst Mirko.
Dann meine Mutter.
Die 2 wichtigsten Menschen in meinen Leben wurden umgebracht.
Der Schmerz war unerträglich gewesen.
Ich war alleine. Doch ein halbes Jahr später lernte ich Xaver kennen. Bald darauf wurden wir gute Freunde und mit 14 Jahren kamen wir zusammen und waren ein Paar.
Doch diese Bilder..
Die Tötung meines Bruders..
Die Verkündung über den Tot meiner Mutter..
Werde ich nie vergessen können. Selbst wenn ich wollte.
Ich merkte wie sich die Leute wieder zerstreuten.
Ich stand allein auf dem großen Platz.
Starrte auf die kleine Erhebung. Dort wo der Mann stand.
Ich blieb einfach stehen.
Stunde um Stunde.
Es war bereits dunkel, als der Mann vom Vormittag vor mir auftauchte.
Er hatte ein schleimiges Lächeln auf den Lippen.
Schnell wischte ich mir Tränen Rückstande aus dem Gesicht.
Nie wieder Schwachen zeigen!
Er sah mich herablassend an.
„Warum weinst du denn? Es gibt kein Grund zu weinen, kleine Göre.“
Wütend starrte ich ihn an. Sein Lächeln wurde breiter.
„ Deine liebe Frau Mama, ist selbst Schuld.“
Er beugte sich zu mir hinunter. „ Ganz im Vertrauen: Die Wachen haben das mit deiner Mutter getan, was deine Mutter eigentlich mit Jack Houston vor hatte. Sie hatte selbst Schuld. Obwohl, deine Mutter war Wunderschön. Die kleinen Spielchen haben Jack Houston Spaß gemacht.“, flüsterte er.
Der Mann sah mich an.
Seine Augen blitzen auf.
Er strich mir über die Wange.
Grob und schnell.
Wütend schlug ich sie weg. „Oh! Das Wesen der Mutter.
Feurig, Leidenschaftlich, Impulsiv.
Du konntest den Platz deiner Mutter einnehmen! Doch Süße,“
Er umfing mein Nacken und schaute mir tief in die Augen. „Solltest du dich sträuben, passiert dir das gleiche wie deiner Mutter okay?“ Er ließ mich los.
Ich hatte Angst vor ihm. Zur meiner Erlösung kam jemand vorbei.
„John Harper, Jack Houston, verlangt nach euch.“ Das einzigste was ich jetzt noch tat war laufen. Sein Name brannte sich in mein Herz!
Ich war verwirrt hatte Angst und war einfach überfordert.
Um seinen Leuten zu verstehen zu geben das sie mich verhaften sollten, machte er eine wegwerfende Handbewegung. Als ich vorbei an Martha gezerrt wurde und unsere Blicke sich trafen, hatte ich Mitleid mit ihr.
Aus irgendeinem unerklärlichen Grund konnte ich sie nicht hassen, wegen dem Verrat. Draußen hing ich schlaff in den Armen der Wachen. Sollten sie mich ruhig töten dachte ich bitter. Lieber sterbe ich als meinen Willen brechen zu lassen.
Erst war mir nicht klar wohin sie mich brachten ich dachte ich werde weggesperrt. Doch der Weg sollte am großen Platz enden.





Qualen
Der große Platz überwältigte mich immer und immer wieder, teils aus Freunde teils aus Traurigkeit. Hier wurde vor 4 Jahren mein Bruder getötet. Hier vor 4 Jahren wurde verkündet das meine Mutter tot war.
Ich lächelte und war zum ersten Mal an diesem Tag erfreut.
Das Verlangen ließ langsam nach.
Genau in diesem Augenblick blendete die Sonne mich. Ich erkannte Umrisse.
Umrisse eines Menschen? Mein Herz pochte. Nervosität stieg in mir auf, der Drang sich loszureißen wurde stark.
Tief im Herzen hoffte ich es dass es Xaver war.
Ich erschrak.
Panisch schrie ich auf.
Nichts als Blaue Flecken. Überall Wunden. Er war wahrscheinlich gequält worden.
Liebe, Wut, Hass, brachten Leben in mir. „ Xaver!“ Ich probierte mich loszureißen doch immer und immer wieder wurde ich zurück gezogen. Panisch schrie ich seinen Namen. Probierte immer wieder mich loszureißen, tretete um mich. Meine Stimme versagte. Schreien und Weinen zusammen, ist schwer. Meine Knie gaben nach.
Den Drang meine Hände aufs Gesicht zudrucken war groß. Doch ich könnte es nicht.
Jetzt war ich schutzlos jeder konnte sehen dass ich weinte und ich war ja nur mit den Knie auf den Boden, meine Arme hielten die Wachen immer noch fest.
Diese Position war Schmerzhaft, doch ich spürte keinen Schmerz.
Liebe. Hass. Wut.
Das waren die 3 Gefühle die mich unter Kontrolle hatten.
Ich stand auf warf meine Haare zurück. Gleich darauf war ich wütend auf mich selbst das ich Gefühle zeigte! John Harper kam auf mich zu. „Ich habe Dir doch gesagt das du das Wesen deiner Mutter hast Süße“. Er widerte mich an. Ich starrte ihn einfach nur ausdruckslos an.
Ich sah durch ihn hin durch. Ich sah Xaver. Tränen bildeten sich in meinen Augen. Ich schaute weg. Probierte meinen Atem zu beruhigen. Urplötzlich spürte ich einen stechenden Schmerz im meinem Kiefer. John zwang mich Xaver anzusehen. Er wollte dass ich leide.
Trotz der Schmerzen die ich spürte als ich trotz gegen den Willen von John mein Kopf zu John drehte, probierte ich es zu ignorieren.
Ich spuckte ihm ins Gesicht. Er hob die Hand und ich wartete die schallende Ohrfeige ab, aber er lies die Hand sinken.
Er machte ein Schritt zur Seite so, das ich was sehen konnte.
Leute. Alle waren sie hier versammelt. Alle bekannten Gesichter.
Genau wie damals, am 29. April
Zum aller ersten Mal spürte ich diese Macht als ich auf Mara, die Bäckersfrau hinunter sah. Sie wollte weg, die anderen auch. Sie durften nicht. Konnten es nicht. Die Strafe Tot.
Macht.
Unglaubliche Macht! Wie klein laut diese Menschen waren.
„ Hier sind die Mördern die unseren Jack Huston getötet haben! Ich kann mir sehr gut vorstellen wie schmerzhaft es für euch ist, euren Anführer verloren zuhaben.“ Stille.
John schaute viel sagend in die Menge.
Keiner wagte was zu erwidern.
Doch ihre Augen sagten eine eindeutige Sprache.
Mein Hals war zugeschnürt. Erst jetzt merkte ich den Schmerz in den Arme, die mein Drang es einfach nicht zu akzeptieren wollen eingebracht hatten.
Mein Herz hämmerte gegen mein Brustkorb.
Mein Verstand war glas klar. Befriedigung, Liebe. Von Angst keine Spur.
Zum Schluss hatte ich das bekommen was ich wollte: Rache.
In wenigen Minuten wurde ich tot sein, doch ein Geschenk hatte ich noch. Xaver, gemeinsam gingen wir in den Tod.
John drehte sich um. Das Lächeln auf seinen Lippen, ließen mein allerletztes Geschenk zunichte machen. Ich bekam jetzt doch leider Angst.
„Wer will als erstes? Wer will als erstes sehen wie der Menschen den man liebt vor den eigenen Augen getötet wird? fragte John. „Lia? Erschießen oder Erwürgen?“
Ich erstarrte. Ein Raunen ging durch die Menge. Jemand schrie leise auf doch ich konnte es noch hören. Der Schleier des Entsetzens blieb bei mir hängen. Wenn Blicke töten konnte dann war ich mir sicher, hatte Xaver John schon umgebracht. Panik stieg in mir auf, ich wollte Blickkontakt mit Xaver suchen doch der schaute nur auf John. Er indessen starrte auf mich. Schnippte mit den Fingern, die Wachen die mich umklammerten setzten sich unwiederrruflich in Bewegung. Bis zum Rand.. Nur eine kleine Erhebung trennte mich und das Publikum. Ich hörte Johns Stimme.
„Das hier ist Lia Hiss. Sie ist die Tochter von Maria Hiss, die vor 4 Jahren leider starb.
Gleichzeitig ist sie die Schwester von Mirko Hiss, er ist ebenfalls tot. Jetzt- “
„Ihr habt sie beide ermordet! Weil sie einen Willen hatten. Ich habe mich nur gerächt! Alle wissen es!“ schrie ich heraus. Johns Gesicht verfinsterte sich für Sekunden, doch dann lächelte er wieder. „ Willst du dich herausreden? Zeigt du Reue? Es ist nutzlos.“
Ich hatte mich nun vollkommen in Rage geredet. „Reue? Ich bin stolz es getan zuhaben. Es hat mir Spaß gemacht ihn zu umzubringen!“ Schon wieder bekam ich eine Ohrfeige. Mit wutverzerrten Gesicht wandte sich John n Xaver. „Wie willst du sie sehen? Erschießen oder sollen wir sie erwürgen?“
Erschießen oder Erwürgen? Erschießen oder Erwürgen?
Diese Frage wirbelt in meinen Kopf umher, doch ich bekam sie nicht zufassen. Unwiderruflich fing ich an zu keuchen, diese dann doch auftauchende tobende Angst, schnürte mir den Hals zu. Plötzlich hörte ich Stöhnen und Schreie. Freud- oder Leidensschreie? Reflexartig bewegte ich meine Arme und war überrascht, ich konnte sie bewegen! Die Wachen waren niedergeschlagen worden von Leuten aus der Menge. Xaver war ebenfalls frei. Wir liefen uns entgegen fasten uns an den Händen und liefen davon und das alles nur in wenigen Minuten.
Sofort stürmten Wachen uns hinterher, wollten uns auseinander zerren. Doch wir hielten uns an einander fest sosehr das unsere Hände schmerzten.
Einen Moment war ich abgelenkt und schon schaffte es eine Wache mein Oberkörper auf den Boden zu drücken. Sein Atem roch nach Zwiebeln. Ich spürte seinen Atem an meinem Ohr.
Er flüsterte warnend: „ Ich hoffe das du viel Spaß gehabt hast! Ich lass mich nicht 2mal verarschen!“
Auch wenn ich es nicht wollte, meine Augen weiten sich
Die männliche Stimme gehörte der Wache, die Xaver und ich getroffen hatten als wir zu Jack wollten. Die Wache durchbohrte mich mit seinen Augen, auf einmal drehte er sich zu allen Seiten um und als er mich wieder ansah war sein Lächeln schmierig, eine kleine Vorahnung tauchte in mir auf. Er sagte nichts sah mich weiterhin einfach nur an.
Dann wanderte seine eine Hand zu meinen Gesicht er fuhr mir mit dem Zeigefinger über meine Lippen. Er lachte heimtückisch: „So meine Schöne, willst du leben?“
Seine Hand wanderte zu meinem Hals. Mein Körper bebte.
„Dann verbring mit mir eine Nacht!“
Er küsste meinen Hals. Mir wurde kotz übel. Hatte ich es vorher überlegt? Es war egal, ich tat’s einfach ich spuckte ihm ins Gesicht und verteilte wieder mal eine Ohrfeige! Brodelnde Wut kochte ihn mir hoch. Ich war keiner dieser Menschen die ihren Köper verkauften! Die Wache fiel schwankend nach hinten und verlor dann doch das Gleichgewicht.
Sofort fasste ich mir an den Kopf den als ich aufstand bekam ich einen kurzen Kopfschmerzanfall, der zum Glück nur wenigen Sekunden dauerte.
Um mich war ein kleiner Tumult ausgebrochen. Ich konnte es nicht realisierend.
Ich drehte mich. Die Welt drehte sich.
„Aufhören!“ Johns Harper Stimme hallte über den großen Platz. Wie eine Bombe die einschlug hörte alles auf sich zu drehen. Das alles war die Realität.
Jeder verharrte in seiner Haltung.
Wachen über Wachen stürmten an mir vorbei zu John. Aus den Augenwinkelen sah ich wieder mal Leichen. Wieder starben Menschen meinent weegen. Ich unterdrückte mein Gewissen. Es lag Anspannung in der Luft. Ich riss mein Blick von den Toten los langsam neigte ich mein Kopf zu John, ich wollte es nicht auf der einen Seite aus Angst, was mich erwartete, obwohl ich es innerlich wusste. Nur ich hatte Angst, ich wusste John hatte was gegen mich in der Hand.
Ich sah nach vorne: 3 Wachen hielten Xaver fest. Beine, Kopf, Hände.
Auch von weitem sah ich, das er Schmerzen hatte. Auf der einen Seite wollte ich keine Schwächen zeigen, nicht zeigen wie sehr mich John damit verletzte. Doch ich konnte nicht. Ich spürte John Harpers Blick auf mich ruh. Er hatte Gewalt über mich und das ärgerte mich zu tiefst. „ Komm her“ John winkte mich zu sich, in seinen Blicken sah ich, dass er es genoss über mich zu bestimmen. Erst blieb ich wo ich war.
Links, Rechts, Links, Rechts.
Langsam bewegte ich mich doch dann zu ihm.
Schritt für Schritt ging ich immer mehr in den Tod
Von Blicken verfolgt.
Als ich bei ihm angekommen war sah seine Wut in seinen Augen aufblitzen, Schritt für Schritt umrundete er Xaver.
Xaver wollte sich bewegen, konnte es nicht.
Ich war Ratlos. Kann das nicht alles ein Traum sein wie die unzähligen Male zuvor?
Doch an der angeblichen Überlegenheit von John Harper, an der Angst von Xaver, merkte ich das dies hier doch der Realität entsprach. Diese toten Stille wurde durch ein Warnschrei von Xaver durchbrochen: „ Lauf Lia! Lauf weg!“ Die Wachen reagierten schnell.
Sie versammelten sich um mich.
„Leben gegen Leben oder?“ sagte John zu mir.
Seine Augen wanderten ein paar Mal zwischen mir und Xaver hin und her und blieben dann endgültig bei Xaver hängen. Meine Kehle schnürte sich zu.
Ich sank in die Knie.
Tränen schossen in meine Augen.
Xaver zappelte nun wie ein Fisch im Netz, doch die Wachen hatten ihn stark im Griff.
Ich war starr vor Liebe und Angst, schloss die Augen konzentrierte mich und öffnete sie.
Ab jetzt war ich nicht mehr ich. Hielt meine Tränen zurück. Versteckte mich.
„ Och Jonilein, warum bist du denn so fies zu mir? säuselte ich.
„ Ich bin doch ein liebes Mädchen, da muss man mich doch nicht so behandeln oder? Langsam ging ich auf Harper zu, doch nach einigen Schritten merkte ich das Harper gleich drauf ansprang. Mit einem Seitenblick auf Xaver merkte ich dass er mich schon durchschaut hatte. Doch ich sah keine Wut. Er verzog es mir. Ich konzentrierte mich nun wieder auf Harper. Er berührte meine Wange mit den Händen, ich lächelte weiterhin verführerisch, obwohl es mich anekelte.
Als er mich küssen wollte rammte ich ihn mein Knie in den Magen und lief zu schnell ich konnte zum Wald, dabei weinte ich.
Doch ich konnte nicht zurück!
Als ich Außeratem und keuchend am Waldanfang ankam, ließ ich mich ins Gras fallen presste mir die Hände auf die Ohren und fing bitterlich an zu weinen.

Doch es nützte nichts...
Ich hörte ihn trotzdem.
Dem Todesschuss der Xaver galt.
Xaver war tot.
Umgebracht. Ermordet.


© Susan


3 Lesern gefällt dieser Text.





Beschreibung des Autors zu "So wie du mir so ich Dir"

Entschuldigt Rechtschreibfehler :/
Ich hoffe sie gefällt euch, es ist der erste Teil. Sagt mir bitte eure Meinung, Kritik oder Verbesserungsvorschläge :-*
Dannkkee ;)




Kommentare zu "So wie du mir so ich Dir"

Re: So wie du mir so ich Dir

Autor: minsal   Datum: 12.11.2013 22:33 Uhr

Kommentar: tolles Werk, weiter so!
hg minsal

Re: So wie du mir so ich Dir

Autor: Susan   Datum: 13.11.2013 12:38 Uhr

Kommentar: Danke, freut mich :) Kannst Du mi iwelche Tipps geben?
Ich habe jz schon 156 seiten :)
Gefällt dir die Handlung?

Re: So wie du mir so ich Dir

Autor: minsal   Datum: 22.11.2013 17:49 Uhr

Kommentar: Liebe Susan, Tips? Nein, die benötigst Du auch gar nicht. Die Handlung ist spannend und dein Schreibstil ist gut gewählt, weiter so!
hg minsal

Re: So wie du mir so ich Dir

Autor: Susan   Datum: 23.11.2013 11:47 Uhr

Kommentar: Dankeschön :-* ^^ Freut mich bin fast am Ende :)

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