Paulinchen, das Mädchen das von ihrem Zuhause weglaufen wollte!

Eine Geschichte über ein Mädchen das auf der Suche nach dem Glück war!

Teil 3 : Tag der Erkenntnis!

Copyright‘ August 2012 by: Franz Andreas Jüttner



In Mannheim wieder angekommen deckte sich Paulinchen mit genügend Proviant ein, und schlenderte dann gemütlich zur Einkaufstraße, denn solch eine Auswahl an Waren hatte sie vorher noch nie gesehen.
Weil ihr die Beine weh taten setzte sie sich auf den Rand eines Blumenkübel und sinnierte so vor sich hin, und als sie fast eingeschlafen war sprachen sie ein paar Jugendliche in ihrem Alter an, und fragten sie wer sie sei, und wo sie denn wohne.
Sie erzählte den zwei Mädels und Jungs, dass sie in einer kleinen Stadt, ihr Name sei Planckstadt, in der Nähe von Heidelberg wohne, und von Zuhause abgehauen sei.
Die Jugendlichen erzählten Paulinchen, dass auch sie abgehauen seien, und zwar aus einem Heim in der Nähe von Ludwigshafen, denn sie konnten es dort nichtmehr aushalten, weil sie dort keinerlei Freiheiten genießen dürften, und die Erzieher ungemein streng seien.
Außerdem würden einige Heimbewohner von den Betreuern unsittlich belästigt, aber die Heimleiterin stellte sie immer wieder als Lügner hin, und verhängte dann drakonische Strafen über die Jugendlichen.
Paulinchen erzählte ihnen, das sie letzte Nacht vor einem älteren Herrn geflüchtet sei, der sie unsittlich in seiner Wohnung angefasst habe.
Sie beschlossen alle zusammen zum Wasserturm zu laufen, um dort den Nachmittag zu verbringen, denn zur Mittagszeit liefen Polizisten in der Einkaufstraße ihre Streife, und da könnte es schon sein, dass man sie mit auf das Polizeirevier nehmen würde.
Heinz, der etwas ältere Jugendliche meinte am Abend, nun gehen wir je zu zweit in die Kaufhäuser und besorgen uns Sachen die wir dann verkaufen können.
Paulinchen hatte dabei überhaupt kein gutes Gefühl, denn das mit Klaus lag ja erst ein paar Tage zurück, und auch der Ärger mit ihren Eltern.
Heinz meinte, nun sei doch kein Frosch und mache doch mit, denn zu zweit gehe alles viel besser.
Paulinchen sagte dankend nein und meinte, ich warte am Haupteigang auf Euch!
Die Jugendlichen waren zwar beleidigt, akzeptierten aber das Tun vom Paulinchen.
Nach einer halben Stunde kamen aber nur ein Mädchen und ein Junge raus, denn die anderen Jugendlichen hatten die Kaufhausdetektive geschnappt, und hatten die Polizei gerufen.
Paulinchen meinte, seht ihr, da hatte ich doch den richtigen Riecher, und die beiden pflichteten ihr voll bei.
Aber die beiden hatten es auch ganz dick hinter ihren Ohren!
Speziell Michael, der meinte doch ganz unverfroren, die Mädels sollten sich an ältere Herrn heran machen, und ihnen ihre Brieftaschen oder Geldbeuten entwenden.
Seine Freundin Sophia und Paulinchen hatten stärkste Bedenken und meinten, das sei doch viel zu gefährlich, denn man wisse ja nie an wen man denn geraten würde, es könnte ja auch ein Pädophiler der es gerne mit kleinen Mädels treiben möchte, man höre ja so viel davon im Fernsehen.
Michael lachte mal laut und meinte, da könne doch gar nichts passieren, denn er sei ja immer in ihrer Nähe.
Sophia wollte es aus Liebe zu ihrem Michael tun, aber Paulinchen meinte, nein das tue ich nicht, denn das in der letzten Nacht reicht ihr.
Michael meinte, dann könne sie ja mit ihm zusammen aufpassen, und das tat sie dann auch.
Sophia setzte sich am Haupteingang des Hauptbahnhofes so hin, dass sie jeder der raus oder rein ging sie wahrnehmen konnte, und es dauerte auch nicht lange dass sie ein Herr ansprach und sie fragte ob sie mit ihm in das Restaurant in der Nähe gehen möchte.
Sie überlegte nicht lange, denn sie hatte ja richtig Kohldampf, und ging mit ihr in besagtes Restaurant, dem man aber ansah dass es mehr eine Spelunke sei, aber der Hunger sagte ihr etwas ganz anderes.
Zum Essen bestellte besagter Herr auch noch ein paar Schnäpschen und versuchte damit Sophia betrunken und wohl auch gefügig zu machen, und sie genoss den Schnaps und merkte nicht, dass sie mehr und mehr betrunken war.
Nachdem das Essen beendet war sagte der Herr zu ihr, und nun gehen wir zu meinem Auto und wir fahren wohin wo es ruhiger ist, und Sophia spannte es durch ihren Alkoholgenuss nicht, dass der Typ sich mit ihr ein Vergnügen machen möchte.
Paulinchen und Michael folgten den beiden unauffällig in das Parkhaus, und sahen wie Sophia in den Wagen einstieg und der Herr sich sofort über sie beugte, und sie sich aber mit Händen und Füßen zu wehren versuchte, aber alles war vergebens, denn er war einfach stärker wie sie.
Paulinchen und Michael rissen gemeinsam die Wagentür auf und zogen Sophia aus dem Wagen und riefen ganz laut um Hilfe, und siehe da, es kamen mehrere Leute ihnen zu Hilfe und schnappten sich diesen älteren Herrn, um ihn der Polizei zu übergeben!
Damit war aber auch der Ausflug von Paulinchen beendet, denn ihre Eltern hatten schon eine Vermisstenanzeige bei der Polizei aufgegeben, denn wie gesagt, sie war ja noch keine 18 Jahre alt.
Sie wurde umgehend in ein Heim des Jugendamtes übergeben, und verbrachte die Zeit dort bis ihre Eltern sie abholten.
In der ersten Nacht träumte sie davon, dass sie in einem See schwamm und ihr ein Delfin begegnete der ihr sagte, sie solle ihr ganzes Leben wieder ändern, denn der eingeschlagene Weg sei einfach der falsche!
Paulinchen versprach ihm, sich an seinen Rat zu halten und in der Zukunft keine Dummheiten mehr zu machen.
Am nächsten Tag kamen ihre Eltern in dem Heim an und nahmen ihre Tochter freudig in Empfang, denn sie hatten eingesehen, dass sie total überreagiert hatten, und sie nahmen sich vor in der Zukunft besser auf ihre Tochter einzugehen!
Zuhause angekommen erfuhr sie, das der Klaus von der Schule geflogen sei, und ihn die Polizei bei einem Einbruch in ein Handygeschäft ertappt habe, und jetzt sei er in einem Erziehungsheim bis seine Verhandlung vor Gericht abgehalten wird.
Wochen später wurde sie dann vom Jugendrichter zu 6 Wochen gemeinnütziger Arbeit in einem Krankenhaus verdonnert, und der Richter meinte noch zu ihr, junge Lady, egal wie groß die Liebe auch ist, man darf nie für einen anderen Menschen kriminell werden!
Paulinchen versprach hoch und heilig sich in der Zukunft an diese Worte zu erinnern und zu halten!
Am Montag kam Paulinchen wieder in unsere Klasse und wurde stürmisch begrüßt, und ich sagte zu ihr, bin ich froh, dass du wieder da bist, denn ohne dich war mein Leben nur halb so schön.
Bevor ich mich versah bekam ich von ihr einen ganz dicken Schmatzer ins Gesicht, und ich wurde sowas von rot!
So verbrachten wir viele Jahre zusammen in einer Klasse, und das ohne jeglichen Zwischenfall.


Nach unserer gemeinsamen Schulzeit ging dann jeder seines Weges, aber die Erinnerung an Paulinchen blieb!


© Franz Andreas Jüttner


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