Den ganzen Sommer und Herbst über hatte Günther viel zu tun. Doch jetzt war Winter, und der Traktor konnte in der Scheune ausruhen. Anfangs gefiel das Günther. Aber jetzt wurde ihm die Zeit lang. Mutterseelenallein stand er in der Scheune. Niemand besuchte ihn.
„Hoffentlich gibt es bald Schnee“, dachte Günther, „dann darf ich endlich wieder ausfahren“.
Wenige Tage später öffnete sich tatsächlich das Scheunentor und Bauer Rettich erschien. „Hallo Günther“, rief er munter. „Heute darfst du wieder arbeiten. Schau mal, wie hoch der Schnee im Hof liegt“.
Nun kam auch Sigismund, der Sohn des Bauern. Gemeinsam schleppten sie den Schneeschild herbei und befestigten ihn an Günther. Bauer Rettich kletterte hinter das Steuer und fröhlich setzte sich Günther in Bewegung. Das machte Spaß! Der Traktor schob den Schnee zu einem großen Berg zusammen. Als er fertig war, fuhr Bauer Rettich den Traktor in die Scheune zurück.
„Sigismund, wir lassen den Schneeschild dran. In den nächsten Tagen werden wir den Hof wieder räumen müssen. Mach Günther sauber und komm dann auch in den Stall. Ich füttere schon mal die Kühe“.
Sigismund wischte die Schneereste von Schneeschild und Günther, dann verließ er die Scheune. Das Scheunentor zog er hinter sich zu, legte jedoch nicht den Riegel vor.
Als es dämmerte frischte der Wind auf, und das Scheunentor flog auf.
„Hurra!“, jubelte Günther. „Hoffentlich hat Bauer Rettich nichts bemerkt. Jetzt mache ich eine Spritztour!“
Der Traktor zögerte nicht lange und fuhr los. Ganz leise rollte Günther über den Hof. Leider war das Hoftor verriegelt. Da kam die Katze angeschlichen.
„He, Polly“, flüsterte Günther, „kannst du mir das Tor öffnen? Ich will spazieren fahren“.
„Gerne, wenn ich mitfahren darf?“, erwiderte Polly.
„Klar doch“, sprach Günther, „zu zweit macht ein Ausflug mehr Spaß“.
Polly sprang am Tor hoch und schlug den Riegel zurück. Anschließend kletterte sie in den Traktor und machte es sich auf dem Sitz gemütlich.
Günther tuckerte durch das Tor und fuhr den Feldweg entlang. Dabei schob er fleißig den Schnee zur Seite. Nicht lange, da schnürte ein Fuchs über den Weg. Er staunte nicht schlecht, als er zu dieser späten Stunde den Traktor sah.
„Hallo Jakal“, rief Polly und winkte mit der Pfote.
Vor Überraschung setzte sich der Fuchs erst einmal hin. „Du kannst Traktor fahren?“, fragte er verblüfft.
„Nein, natürlich nicht“, antwortete Polly. „Das macht Günther ganz allein“.
„Günther? Wer ist Günther?“
„Na ich, wer denn sonst?“, sagte Günther.
„Wo fährst du denn hin?“, wollte Jakal wissen.
„Keine Ahnung, einfach nur spazieren. Willst du mit?“
Jakal war begeistert und kletterte schnell auf den Traktor. Nun hatte Günther schon zwei Passagiere. Fröhlich setzten sie die Fahrt fort.
Da kam der Hofhund angehechelt: „Halt! Anhalten!“, bellte er. „Ohne mich verlässt niemand den Hof!“
Günther hielt an.
„Willst du auch mit spazieren fahren, Tobi?“, fragte ihn die Katze.
Tobi ließ sich nicht lange bitten und sprang mit einem großen Satz ins Führerhaus.
„Du bist aber schwer“, meckerte Günther.
„Ach, du bist doch stark“, beschwichtigte ihn der Hund.
Günther gab wieder Gas und die Gesellschaft setzte die Fahrt fort. Schließlich bog der Traktor auf die Landstraße ab. Da keine Autos unterwegs waren, fuhr Günther im Zickzack und zauberte ein schönes Muster in den Schnee. Als der nächste Feldweg einmündete, bog Günther ab und fuhr zum Bauernhof zurück. Dort verabschiedete sich der Fuchs und lief nach Hause. Tobi kroch in seine Hundehütte und Polly kuschelte sich ins Stroh. Günther stellte sich wieder auf seinen Platz in der Scheune.
Am nächsten Morgen wunderte sich Bauer Rettich über den geräumten Feldweg. Als er die Scheune betrat, staunte er über die Wasserlache beim Traktor. Bauer Rettich konnte sich das alles nicht erklären.
Günther jedoch kicherte ganz leise und auch Polly musste lachen.
Ihr nächtlicher Ausflug blieb auf immer ein Geheimnis.
Nach langer Zeit sah ich sie wieder,
war überwältigt, ob ihrer Schönheit, ihrem Glanz.
Voll Ehrfurcht kniete ich vor ihr nieder,
doch hob ich den Blick, zu sehen ihren Tanz.
Es war schon später Herbst als wir vom Urlaub in Österreich nach Hause fuhren. Unterwegs auf der Autobahn machte sich's meine Frau bequem, nachdem wir in einer Raststätte uns eine Pizza geleistet [ ... ]
Ach wie schnell
vergeht der Tag,
hast du dir
denn schon gesagt
wie gut
und schön du bist
und Andere natürlich
auch bedacht,
so das Glück geteilt
in Harmonie [ ... ]